Sommerträume in Marbella
als nur gewissenhaft und ehrlich.“
„Vielleicht war sie es. Aber sie liebt Nick, und wenn er sie unter Druck setzt …“
„Nein. Ganz gleich, wie sehr sie ihn liebt, sie würde niemals bei einem Betrug mitmachen. So ist sie einfach nicht. Oh, Silas, die arme, arme Lucy!“ Tränen schimmerten in Julias Augen. „Wie schrecklich, jemanden zu lieben, der einem das antut. Sie wird entsetzlich leiden, wenn sie erfährt, was Nick treibt.“
„Du darfst dich nicht einmischen“, warnte Silas.
„Lucy ist eine von meinen beiden besten Freundinnen“, protestierte Julia. „Sie, Carly und ich sind wie Schwestern. Ich kann doch nicht tatenlos zusehen, wie Nick ihr Leben zerstört.“
„Was ich dir erzählt habe, ist momentan nur die Auffassung meines Informanten. Was, wenn du mit Lucy sprichst und sie dir nicht glaubt? Nick ist ihr Ehemann. Sie ist in ihn verliebt.“
„Aber irgendetwas müssen wir doch tun!“
„Vielleicht kann ich diskret bei ihrem Treuhänder vorfühlen.“
„Marcus? Lucy und er haben ein sehr problematisches Verhältnis.“
„Trotzdem ist er der Richtige, um sich mit dem Problem zu befassen. Sollte Nick irgendwelche Rechnungen für Dorlands Party bezahlen?“
Julia runzelte die Stirn. „Nein, wir haben mit Dorland zusammengearbeitet, und er hat alles selbst bezahlt. Warum?“
„Wenn Dorland Geld an Prêt a Party gezahlt hätte, wäre es wahrscheinlich auf Nicks Privatkonto gelandet. Und dann würde sich hier wiederholen, was in Positano passiert ist.“
„Nein, Dorland hat alle Rechnungen selbst bezahlt“, erklärte Julia. „Dem Himmel sei Dank!“
Als Julia einige Stunden später an die Tür von Dorlands Suite klopfte, dachte sie immer noch an Lucy.
„Julia! Was … keine sagenhaften Juwelen?“ Dorland machte ihr auf und untersuchte sofort ihre linke Hand.
„Noch nicht“, erwiderte Julia schelmisch. Sie würde ihm garantiert keinen Wink geben, dass Silas und sie schon verheiratet waren.
Dorland schmollte, dann klimperte er mit seinen falschen türkisfarbenen Wimpern. „Ich dachte, er würde Sie mit Familienerbstücken überhäufen. Das müssen Sie im Auge behalten, Darling. Nichts ist schlimmer als ein geiziger Milliardär.“
„Silas ist nicht geizig.“
„O-o-oh, dann ist es also eine richtige Liebesgeschichte, oder? Das dachte ich mir! Liebe ist ja gut und schön, aber Diamanten sind besser, glauben Sie mir.“
„Da wir gerade davon sprechen – ist das Collier von Tiffany wieder aufgetaucht?“
„Nein, und die Leute von Tiffany verhalten sich absolut kleinlich und ungerecht. Man sollte es nicht für möglich halten! Ach, kein Wort mehr darüber. Ich will nur über meine tolle Party reden. Jeder kommt, eine berühmte europäische Prinzessin, ein noch berühmteres Hollywoodpaar … Alle sind so berühmt, dass ich ihre Namen nicht einmal flüstern darf“, fügte er geziert hinzu. „Die ganze Promiszene wird hier sein, sogar ein gewisser Fußballer und seine Frau. Und raten Sie mal, wen sie mitbringen!“
„Wen?“, fragte Julia pflichtschuldig.
„Jon Belton!“
Als Dorland den weltberühmten Popsänger erwähnte, tat Julia aufrichtig beeindruckt.
„Oh, Julia, ich bin ja so-o-o aufgeregt!“, rief Dorland. „Es wird die Party des Jahres. Und natürlich besitzt A-List Life die Exklusivrechte. Aber kommen wir zur Sache, Süße. Ich habe schon mit dem Hotelmanager gesprochen und ein Klavier organisiert, aber wissen Sie, was ich mir gedacht habe? Wäre es nicht lustig, wenn wir Luftballons mit einem Klaviermotiv bedrucken lassen? Schwarze Luftballons mit einem weißen Klavier und einem klitzekleinen bisschen Strass als Verzierung? So retro und so Liberace. Ich kann es schon vor mir sehen!“
Julia leider auch.
„Halten Sie das wirklich für eine gute Idee?“, fragte sie vorsichtig.
„Natürlich. Sie nicht?“
„Tja, es könnte ein wenig zu extravagant wirken, meinen Sie nicht?“
„Julia, ich bin Dorland Chesterfield. Nichts, was ich tue, kann jemals zu extravagant sein“, widersprach er theatralisch.
„Wie läuft es?“ Vor Dorlands Suite hatte Silas auf Julia gewartet, und jetzt gingen sie durch den Park zurück zu ihrer Villa.
„Dorland hat sich falsche Wimpern angeklebt – türkisfarben! Und er will auf der Party türkisfarbene Kontaktlinsen tragen. Außerdem ist er von oben bis unten mit Selbstbräuner eingesprüht.“
„Ich befürchte das Schlimmste“, murmelte Silas ironisch.
„Aber damit nicht genug, er hat sich von Roberto
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