Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
Vom Netzwerk:
und malte ein schielendes darunter.
    Sie räumte das Verbandszeug zurück, borgte sich »Kismet« aus, den Roman von Jakob Arjouni, und machte es sich auf ihrem Bett gemüt¬lich. Alena las, bis sie die Wohnungstür hörte.
    »Magda?« Es blieb still. Für einen Moment dachte sie, es wäre Martin.
    Schritte waren zu hören, jemand näherte sich ihrem Zimmer. Alena klappte das Buch zu und hielt den Atem an. Die Tür ging auf, und Mag-dalena stand im Rahmen, lächelnd. »Ich hab’s getan«, sagte sie nur.
    »Ja, mich erschreckt. Blöde Kuh«, murrte Alena und atmete einmal kräftig durch. Magdalena stellte sich in den Raum und imitierte eine Bauchtänzerin.
    »Ich hab es getan, Baby, jaha«, sang sie.
    »Was? Was hast du getan?«
    »Ich hab es getan, Baby, jaha!«
    »Was?«
    »Morgen zeig ich es dir.«
    Alena schleuderte ein Kissen nach ihr. »Du bist ekelhaft, wenn du gute Laune hast.«
    Magdalena nickte zu »Kismet«. »Und du bist ein Dieb. Hast mir wie¬der einen Roman geklaut.«
    »Naja«, warf Alena ein. »Bis du damit anfängst, zählt er als Klassiker.«
    »Hey!« Magdalena schnappte sich das Kissen, das unter dem Schreib-tisch gelandet war, und stürzte sich auf Alena.
     
    ***
     
    Wie immer um acht Uhr bimmelte der Milchmann am Studentenheim vorbei. Magdalena kippte das Fenster, woraufhin frische Morgenluft in die Küche flutete. Der Kaffeeautomat schnaufte den letzten Rest Wasser in die Kanne. Es ist angerichtet, dachte sie und betrachtete den Küchentisch. Zwei Gedecke, Erdbeermarmelade, ein Korb mit frischen Brötchen, und auf dem Stuhl lag der Stadtanzeiger.
    »Alena! Schlafmütze! Aufstehen!«
    Magdalena horchte. Kaum dass sie es erwarten konnte, Alena von ihrer Aktion zu erzählen. Das war vielleicht ein verschlafenes Ding.
    Sie drückte sich vom Fenstersims ab, hüpfte in den Gang und klopfte gegen Alenas Zimmertür.
    »Hallo! Aufstehen!« Sie drückte das Ohr gegen die Tür. Ein Grum¬meln war zu hören und Bettdeckenrascheln.
    »Aufstehen!« Wieder klopfte sie an.
    »Lass mich in Ruhe.« Alena klang, als wäre sie erst vor einer Stunde eingeschlafen.
    »Aufstehen!«
    »Es ist noch spät in der Nacht!«
    »Aufstehen!«
    »Ja doch. Ich komm ja schon, du Nervensäge.«
    Magdalena goss Tee ein, da schlurfte Alena in die Küche, mit einer Faust das rechte Auge reibend.
    »Da bin ich ja mal gespannt, was du Supertolles getan hast.« Sie setzte sich und nippte an dem Tee. Magdalena zog den Stuhl hervor, auf dem der Stadtanzeiger lag. »Voilà!«
    »Du hast eine Anzeige geschaltet?«
    Magdalena grinste mit ihrem vier Zentimeter breiten Mund.
    »Lass mal sehen.« Alena schnappte sich die Zeitung, wurde schnell fündig und las vor: »Ich bin so dünn, dass ich mich hinter dem Zaun¬pfahl verstecken könnte, mit dem ich nach dir winke. Momentan bin ich Studentin und Single. Hoffentlich ändert sich beides in Bälde. Chiffre: 745923«
    Alena faltete das Heft zusammen und rieb sich über die gerunzelte Stirn. »… in Bälde«, wiederholte sie. »Ja … doch … das hat was … ziemlich … knackig das Ganze …« Sie räusperte sich.
    Magdalena sah sie an und zog ihr Lächeln zu einer Schnute. »Hm. Hab verstanden«, grummelte sie und warf den Stadtanzeiger zum Altpa¬pier unter der Spüle. »Hm.«
    Sie frühstückten eine Weile, ohne etwas zu sagen. Sie tranken den Tee aus, sahen sich an, dann brach Magdalena das Schweigen: »War das wirklich so blöd?«
    »Naja«, erwiderte Alena und drehte den Verschluss auf die Marme¬lade. »Nach dem ersten Satz könnte man denken, es handelt sich um die Anzeige einer Slipeinlage.«
    »Ha, ha!«
    »Tut mir leid, das war gemein. Ich würde es dir so sehr gönnen, dass sich der Richtige meldet.«
    Sie packten die Taschen und gingen zur Uni.
    Viel bekam Magdalena von den Vorlesungen nicht mit. Zu sehr war sie in Gedanken versunken und hoffte, dass sich vielleicht jener Mann melden würde, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte.
     
    ***
     
    Alena schwänzte die letzte Vorlesung, um dem Professor aus dem Weg zu gehen, der sie zu sich nach Hause eingeladen hatte. Sie schlenderte am Gehweg entlang und zählte vier parkende Autos bis zum Wohnheim. Eine Siamkatze spielte mit einer leeren Zigarettenpackung. »Mieze!«, rief Alena und ging in die Hocke.
    Die Katze sah auf, während sie mit der Pfote weiter die Zigaretten-packung rückte.
    »Komm doch her, ich tu dir nichts.«
    Ein Gebimmel. »Achtung!«
    Alena sprang auf und musste einem Mountainbikefahrer ausweichen. Die Tasche

Weitere Kostenlose Bücher