Sonea 3 -
Schlacht nicht dabei wäre. Wo Tyvara sein wird. Er wusste, dass sie auf keinen Fall ihr Volk verlassen und mit ihm nach Kyralia gehen würde. Und dass er alles tun würde, um dafür zu sorgen, dass sie überlebte. Er würde sogar mit den Verrätern kämpfen.
Aber wenn er mit den Verrätern kämpfte, konnte er das nicht als Gildemagier tun.
Er musterte sie. »Was willst du ?«
Sie sah ihn durchdringend an. »Ich will dich«, erwiderte sie. »Aber nicht, wenn du nicht glücklich sein wirst. Und nicht, wenn du nicht sicher sein wirst …«
Er lächelte. Was genau das ist, was ich für sie will. Aber wir können nicht beide glücklich und sicher sein.
Was die Entscheidung leicht machte.
»Ich werde nicht glücklich sein, wenn ich nicht wenigstens versuche , dafür zu sorgen, dass du glücklich und sicher bist«, sagte er. »Also schätze ich, dass ich mit dir kommen und dafür sorgen muss, dass du dich nicht umbringen lässt.«
Ihre Augen weiteten sich. »Aber … die Gilde … Welchen Sinn hat es, dass du gelernt hast Steine herzustellen, wenn …«
»Lord Lorkin«, rief Savara. »Wir haben Durst.«
Er beugte sich vor und küsste Tyvara. »Mach dir keine Sorgen wegen der Gilde. Sie werden schon eine Lösung finden.«
Sie nickte. »Ich werde den Raka holen. Geh du zurück.«
Er wandte sich ab und eilte zurück zur Königin und seiner Mutter. Sein Herz raste, aber er war sich nicht sicher, ob aus Panik und Entsetzen oder aus Glück und Erregung. Wahrscheinlich ist es eine Mischung all dieser Gefühle. Bin ich wirklich bereit, der Gilde den Rücken zu kehren und mich den Verrätern anzuschließen? Bin ich verrückt genug, mein Leben in der Schlacht zu riskieren?
Als er sich setzte, sah er zurück zu Tyvara. Sie erwiderte seinen Blick, und ihre Miene wechselte von Freude zu Sorge und wieder zurück. Er lächelte, und sie verzog zur Antwort die Lippen.
Ja. Ja, das bin ich.
Als die Kutsche des Gildehauses durch die Tore von Achatis Villa rollte, huschten die Sklaven davon. Sie alle verschwanden – bis auf den Türsklaven, der sich Dannyl vor die Füße warf. Dannyl schaute sich um und erinnerte sich daran, dass unter den Sklaven, die er gesehen hatte, keine Frau gewesen war. Lag das daran, dass Achati einfach männliche Sklaven bevorzugte, wie er auch männliche Geliebte bevorzugte, oder hoffte er, dass es die Chance verringern würde, dass die Verräterinnen irgendwelche Spione in seinen Haushalt brachten?
»Führe mich zu Ashaki Achati«, befahl Dannyl.
Der Sklave sprang mit der ganzen Behändigkeit der Jugend auf die Füße und geleitete Dannyl durch die schmucklose, polierte Holztür in die Kühle des Flures dahinter. Achatis Einladung war an diesem Morgen gekommen. Dannyl hatte sich bis zum Mittag mit der Frage gequält, ob er die Einladung annehmen oder ablehnen solle, dann hatte er sich schließlich mit Tayend beraten.
»Natürlich solltest du gehen«, hatte Tayend gesagt und dabei kaum von seinem Schreibtisch aufgeblickt. »Ein Botschafter muss gute Beziehungen aufrechterhalten, und Achati ist der Einzige hier, der noch bereit ist, irgendwelche Beziehungen zu uns zu unterhalten.«
Also war Dannyl nun hier und ging den Flur entlang zum Herrenzimmer. Sein Herz schlug ein wenig zu schnell, und sein Magen regte sich auf eine ärgerliche und beunruhigende Weise. Als er das Ende des Flurs erreichte, holte er tief Luft und stieß den Atem langsam wieder aus, bevor er ein höfliches Lächeln aufsetzte, als er den Mann sah, der auf ihn wartete.
»Botschafter Dannyl.« Achati trat vor und ergriff Dannyls Arm in der kyralischen Art einer Begrüßung.
»Ashaki Achati«, entgegnete Dannyl.
»Ich freue mich ja so, dass Ihr meine Einladung angenommen habt«, sagte Achati mit einem breiten Lächeln. »Kommt und nehmt Platz. Ich habe den Küchensklaven befohlen, heute Abend ihr Bestes zu geben. Hier – ich habe sogar kyralischen Wein.«
Er winkte Dannyl zu den Hockern hinüber und hob eine Flasche hoch, so dass sein Gast das Etikett lesen konnte.
»Dunkler Anuren«, rief Dannyl beeindruckt aus. »Wie seid ihr daran gekommen?«
»Ich habe meine Quellen.« Achati deutete auf die Hocker. »Bitte, setzt Euch.«
Es schien, als habe Achati vor, sich zu benehmen, als wäre seit Dannyls letztem Besuch nichts vorgefallen. Nur machte das die Situation für Dannyl noch unbehaglicher. Gewiss sollte der Ashaki in irgendeiner Weise zugeben, dass der König ihnen übel mitgespielt hatte. So zu tun, als sei nichts
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