Sonea 3 -
wollen, dass er hier war. Sie würden sie aus der Gilde werfen. In die Stadt. Wo Skellin wartete.
Hör auf damit, befahl er sich und rieb sich die Brust. Es hat keinen Sinn, sich um etwas zu sorgen, bevor …
Von irgendwo außerhalb des Raums erklang ein Geräusch. Das Blut gefror ihm in den Adern. Er hielt den Atem an und lauschte. Nichts mehr. Dann, gerade als er glaubte, sich das Geräusch nur eingebildet zu haben, erreichte ihn ein ganz schwaches Wispern. Er stand auf, davon überzeugt, dass sich jemand dem Raum näherte, der sich große Mühe gab, nicht entdeckt zu werden. War Gol geschnappt worden, sobald er in der Stadt aufgetaucht war? Hatte Skellin ihm mit Folter bereits Cerys Aufenthaltsort entlockt?
Er sah sich um. Wir sind noch nicht einmal dazu gekommen, die Falle aufzubauen. Was soll ich tun? Er drehte sich zu dem Loch um, das in den nächsten Raum führte. Ihr Fluchtweg.
Dann hallte ein fünfmaliges Klopfen durch den Flur. Das Signal! Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, ließ sich wieder auf den Stuhl fallen und vergaß beinahe, zur Antwort auf eine Kiste zu klopfen. Schritte kamen näher, und Licht erhellte die Flurwand; es bewegte sich auf eine Art und Weise, die auf Anyi schließen ließ. Sie spähte um die Tür herum und grinste, dann kam sie mit zwei Eimern herein.
»Wo ist Gol?«, fragte sie, als sie sie abstellte.
»Auf Erkundung im Wald, für den Fall, dass wir auf diesem Weg entkommen müssen. Was ist das?« Er schaute in die Eimer, in denen mehr als nur Sackleinen war.
»Früchte. Schien mir eine Verschwendung zu sein, nicht einige von ihnen mitzunehmen, nachdem sie schon mal gepflückt worden waren.«
»Ich habe dir gesagt, du sollst nichts anderes nehmen.«
»Ja, hm, du weißt ja, wie gehorsam ich bin. Und wie hungrig.«
Er schaute zu ihr auf und kniff die Augen zusammen. »Du hast gesagt, du magst kein Obst.«
Sie wandte den Blick ab. »Ich habe gesagt, dass ich die meisten Früchte nicht mag.« Sie setzte sich und gähnte.
»Lügnerin.«
»Soll ich das Obst zurückbringen?«
Er schnaubte. »Sieh zu, dass du etwas Schlaf bekommst.«
»Aber Gol ist noch nicht zurückgekehrt.«
»Das wird auch noch eine Weile dauern. Es ist spät, und je eher du schläfst, umso eher kann ich ebenfalls schlafen.«
»Oh, na schön.«
Sie ging zu der Matratze und legte sich hin. Schon bald schlief sie, und Cery blieb nichts anderes übrig, als zu warten und ganz von neuem anzufangen, sich Sorgen zu machen.
Sei vorsichtig, Gol, mein alter Freund. Nicht nur um unseretwillen. Ich kenne dich zu lange, um dich heute Nacht zu verlieren.
Als Tyvara ging, um herauszufinden, was Savara wollte, sah Lorkin seine Mutter nicken.
»Sie ist klug, diese junge Frau. Ich würde wetten, dass sie nicht damit gerechnet hat, dass du in ihr Leben treten würdest.«
Lorkin grinste. »Sie hat tatsächlich eine Menge Widerstand geleistet. Für eine Weile dachte ich, ich hätte es mir nur eingebildet, dass sie mein Interesse erwidert.«
»Jetzt bist du dir sicher?«
»Ja.« Er verspürte ein Echo des Zweifels. »Größtenteils.«
Sie kicherte, dann wurde ihre Miene ernst. »Also. Schwarze Magie.«
Lorkin wandte den Blick ab, doch einen Moment später zwang er sich, seiner Mutter erneut in die Augen zu sehen. Wie zuvor war ihre Miene undeutbar. Obwohl ihre Augen etwas verrieten. Es war allerdings keine Missbilligung.
Traurigkeit, wurde ihm bewusst. Aus irgendeinem Grund verstärkte das seine Gewissensbisse noch.
»Nur damit ich die Herstellung von Steinen erlernen konnte, Mutter«, sagte er. Sie zog die Augenbrauen hoch. »Damit die Gilde die Herstellung von Steinen erlernen konnte«, korrigierte er sich.
»Ich dachte, du hättest dich freiwillig als Dannyls Assistent gemeldet, weil du eine Alternative zu schwarzer Magie finden wolltest.«
Lorkin seufzte. »Ja, das ist richtig. Ich hatte gehofft, dass die Steine der Verräter die Alternative sein würden.«
»Ist es wirklich unmöglich, sie ohne schwarze Magie zu machen?«
»Nicht unmöglich, aber … es ist wie der Versuch, ein Haus mit einer Augenbinde zu bauen. Die Art, wie höhere Magie deine Wahrnehmung und deine Kontrolle über Magie verändert, macht die Ausbildung der Steine einfacher und akkurater.«
»Höhere Magie?« Sie lächelte und wandte den Blick ab. »Ich habe festgestellt, dass es der Ausdruck ist, den Menschen benutzen, die schwarze Magie schätzen.«
»Und schwarze Magie ist der Ausdruck, den Menschen benutzen, die höhere
Weitere Kostenlose Bücher