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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Magie haben, der normalerweise auf der Haut liegt?«
    »Ja.«
    »Um daran vorbeizugreifen, muss man diese Schicht aufbrechen, und das lässt sich am einfachsten bewerkstelligen, indem man die Haut zerschneidet. Natürlich führt das zu einer Blutung, so dass die Menschen denken, das Blut sei von entscheidender Bedeutung. Das ist es nicht.« Ihre Stimme wurde heiser, während sie sprach. Es war zu lange her, seit sie das letzte Mal Wasser gefunden hatten. Sie hielt inne, um das Wasser in ihren Händen zu betrachten, dann trank sie, bevor sie wieder zu ihm aufsah. »Es gibt winzige Lebensformen im Wasser - man kann es spüren, auch wenn man es nicht sehen kann -, und sie sind es, die einen Menschen krank machen. Aber sie haben anscheinend keine Schutzschicht, daher ist es einfach, ihre Energie herauszuziehen. Doch auf so eine schwächliche Quelle würde man sich nicht verlassen wollen.« Sie blickte hinab. »Pflanzen scheinen einen schwächeren Schutz zu haben als Tiere. Es ist möglich, ihnen die Macht zu entziehen, ohne sie aufzuschneiden, obwohl es langsam geht und man nur so wenig gewinnt, dass man sich die Mühe nicht machen würde.« Sie tauchte die Hand abermals ins Wasser.
    Lorkin seufzte und setzte sich. Er zog Magie in sich hinein, sammelte etwa so viel Wasser aus dem Bach, wie in eine Tasse hineingepasst hätte, und hielt es innerhalb einer unsichtbaren Machtkugel. Die Flüssigkeit war trüb und wenig reizvoll. Er sandte weitere Magie aus und erhitzte das Wasser, bis es kochte.
    In den Kursen zum Thema Heilkunst, in denen die Reinigung von Wasser gelehrt wurde, hatte er erfahren, dass man das Wasser am besten mehrere Minuten lang kochte. Aber Tyvara hatte schon bald genug getrunken und beobachtete ihn erwartungsvoll, offensichtlich erpicht darauf, wieder aufzubrechen. Er hörte auf, das Wasser zu erhitzen, und ließ es auf eine Temperatur abkühlen, bei der er es berühren und trinken konnte. Glücklicherweise hatte sich der Schmutz im Wasser auf dem Boden abgelagert, und er konnte saubereres Wasser von oben abschöpfen. Einige Schlucke später war er fertig, und sie standen auf. Lorkin sah Sonnenstrahlen durch die Wipfel der Bäume scheinen, die sie umringten. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass es so spät war.
    »Wohin als Nächstes?«, fragte Lorkin.
    »In den Wald. Ich dachte, es wäre dir vielleicht lieb, über dem Boden zu schlafen.«
    Er verzog das Gesicht. Obwohl sie tagelang in einem Loch unter der Erde geschlafen hatten, fühlte er sich mit dem Wissen, dass ihn nur eine magische Barriere davor bewahrte, lebendig begraben zu sein, noch immer nicht wohler. »Das ist allerdings richtig.«
    »Dann komm.«
    Sie verließ die Straße und machte sich auf den Weg in den Wald, und Lorkin folgte ihr. Zuerst stolperte er über Hindernisse und wich Zweigen aus, die Tyvara weggeschoben hatte, so dass sie ihm entgegenschlugen. Seine dünnen Schuhe blieben immer wieder zwischen Steinen hängen, und der unebene Boden stellte seinen Gleichgewichtssinn auf die Probe. Er brauchte all seine Konzentration, um nicht hinzufallen. Tyvara entfernte sich immer weiter von ihm, bis sie bemerkte, dass er zurückfiel, und stehen blieb, um auf ihn zu warten.
    »Bist du schon jemals in einem Wald gewesen?«, erkundigte sie sich.
    »Nein.«
    »Hast du vor dieser Reise jemals Imardin verlassen?«
     
»Nein.«
    »Warum nicht?«
    Weil meine Mutter die Stadt nicht verlassen darf.
Aber das konnte er ihr nicht erzählen, ohne den Grund dafür zu erklären, und er durfte nicht offenbaren, wie wenige Kyralier sich auf schwarze Magie verstanden.
    »Ich hatte nie einen Grund dazu.«
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf, dann drehte sie sich um und setzte den Weg durch den Wald fort. Diesmal schien sie ihre Schritte sorgfältiger zu wählen, und ihr Weg wurde erheblich einfacher. Dann begriff er, dass es ein Weg
war.
Ein sehr schmaler Pfad, aber offensichtlich war irgendjemand oder irgendetwas oft genug hier vorbeigekommen, um eine Spur im Unterholz zu hinterlassen.
    »Warst du schon einmal hier?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Dann weißt du also nicht, wohin dieser Weg führt.« »Es ist ein Tierpfad.«
    »Ah.« Er senkte den Blick, und sein Herz setzte einen Schlag aus. »Und warum sind dann hier Schuhabdrücke?«
    Tyvara blieb stehen und folgte seinem Blick.
    »Der Wald gehört dem Ashaki, dem auch dieses Land gehört. Es wird Sklaven geben, die im Wald etwas sammeln oder die Tiere jagen, die hier leben.« Sie runzelte die Stirn und sah

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