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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Grund ist, warum sie schlaue, heimlichtuerische Methoden benutzen. Ich frage mich... Denkt Ihr, sie könnten einen Umsturz bewirken, einfach indem sie die richtigen Personen ermorden oder manipulieren?«
    Achatis Miene wurde ernst. »Es ist möglich, aber wenn sie es in der Vergangenheit hätten tun können, wäre es gewiss bereits geschehen.«
    »Vielleicht hat sich noch keine Gelegenheit geboten. Es könnte eines neuen und außerordentlichen Faktors bedürfen.«
    Achati zog die Augenbrauen hoch. »Wie der Chance, den Sohn einer mächtigen Gildemagierin zu entführen?«
    »Denkt Ihr, das wäre außerordentlich genug?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf und lächelte. »Es wäre zu riskant, Kyralia und Sachaka dahingehend zu manipulieren, dass sie gegeneinander Krieg führen. Was ist, wenn Kyralia siegt? Was, wenn wir uns ihren Manipulationen widersetzten, uns zusammentäten und die Verräterinnen gemeinsam angriffen? Die Gilde könnte besser darin sein als wir, Jagd auf sie zu machen.« Er hielt inne. »Wobei mir etwas einfällt. Hat die Gilde bereits auf die Neuigkeit von Lorkins Entführung reagiert?«
    »Nein.« Dannyl wandte den Blick.
Ich werde dies nicht länger aufschieben können. Achati wird sich langsam fragen, warum wir so lange brauchen.
»Nun... ich sollte schauen, welche Fortschritte sie machen.«
    »Dann werde ich Euch jetzt allein lassen.« Achati erhob sich. »Es ist spät, und ich sollte ein wenig schlafen. Erzählt mir morgen, was sie gesagt haben.«
    »Das werde ich.«
     
    Als die Tür zum Raum des Sachakaners sich schloss, griff Dannyl in seine Robe und zog Administrator Osens Blutring hervor. Er betrachtete ihn lange, ging im Geiste alle Möglichkeiten durch, wie er die schlechten Nachrichten formulieren könnte, und entschied sich für das, wovon er hoffte, es sei das Beste. Dann streifte er den Ring über.
    Als Sonea die Tür ihrer Gemächer öffnete, fand sie zu ihrer Überraschung Administrator Osen draußen vor, der gerade eine Hand gehoben hatte, um anzuklopfen. Der verblüffte Ausdruck auf seinem Gesicht verblasste, und er straffte sich.
    »Schwarzmagierin Sonea«, sagte er. »Ich muss mit Euch sprechen.«
    »Es ist ein Glück, dass wir dich noch erwischt haben, bevor du zu den Hospitälern aufbrichst.« Als sie sich umdrehte, sah sie Rothen hinter dem Administrator stehen. Sofort wurde ihr flau im Magen, und ihr Herz begann zu rasen.
Da ist wieder dieser Blick. Lorkin ist etwas zugestoßen...
    »Kommt herein«, erwiderte sie, trat zurück und bedeutete ihnen ungeduldig, ihr zu folgen.
    Osen kam herein, gefolgt von Rothen. Sie schloss die Tür und sah den Administrator erwartungsvoll an. Er betrachtete sie ernst.
    »Ich muss Euch davon in Kenntnis setzen, dass Euer Sohn...« Osen hielt inne und runzelte die Stirn. »Ich bin mir nicht sicher, wie ich es formulieren soll. Es scheint, dass Lorkin entführt wurde.«
    Soneas Beine verloren alle Kraft, und sie spürte, dass sie ein wenig schwankte. Rothen machte einen Schritt auf sie zu, aber sie bedeutete ihm, stehen zu bleiben. Sie holte tief Luft und wandte sich erneut Osen zu.
    »Entführt?«, wiederholte sie.
    »Ja. Von einer jungen Frau, die sich als Sklavin ausgegeben hat. Botschafter Dannyl glaubt, es bestehe eine gewisse Chance, dass Euer Sohn freiwillig mitgegangen ist, aber er sei sich nicht sicher.«
    »Ah.« Eine verräterische und verführerische Erleichterung durchlief Sonea.
Frauen. Wieso sind es bei Lorkin immer Frauen?
Ihr Herzschlag verfiel wieder in einen ruhigeren Rhythmus. »Dies ist also eher eine Frage von gesellschaftlicher Ungehörigkeit als eine, bei der es um seinen bevorstehenden und gewissen Tod geht?«
    »Wir hoffen es sehr. Aber es ist komplizierter. Anscheinend sind wir nicht das einzige Volk mit einer geheimen und nicht ganz gesetzmäßigen Untergrundgesellschaft, und diese Leute könnten damit zu tun haben.«
    »Verbrecher?«
    Osen schüttelte den Kopf. »Botschafter Dannyl hat sie als Rebellen beschrieben. Sie nennen sich die Verräterinnen. Es geht das Gerücht, dass es sich ausschließlich um Frauen handelt.« Osen zog die Augenbrauen hoch und deutete damit an, dass er dies für unwahrscheinlich hielt. »Sie sind außerdem Magierinnen - Schwarzmagierinnen. Die Frau, die Lorkin entführt hat, ist eindeutig eine. Sie hat in derselben Nacht eine andere Sklavin getötet und ihr alle Macht genommen. Dannyl ist sich nicht sicher, ob die Entführerin die Verräterin ist und die Sklavin ihr lediglich in die

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