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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Unterstützung nach Sachaka schicken sollen. Wenn wir es tun, werde ich Euch so viele Einzelheiten wissen lassen, wie ich es gefahrlos tun kann.«
    Das möchte ich dir auch geraten haben,
dachte sie. »Ich werde regelmäßige Berichte erwarten«, sagte sie steif.
    Er bedachte sie mit einem langen, nachdenklichen Blick. »Gute Nacht, Schwarzmagierin Sonea.«
    Sie folgte ihm zur Tür und öffnete sie mit Magie. Bevor er hindurchtrat, nickte er ihr höflich zu. Dann war er fort, und als sie hörte, dass seine Schritte sich den Flur hinunter entfernten, schloss sie die Tür.
    Sie drehte sich zu Rothen um. »Ich werde trotzdem gehen«, erklärte sie ihm und machte sich dann auf den Weg in ihr Schlafzimmer. Auf dem Kleiderschrank lag ein kleiner Koffer. Sie hob ihn mit Magie an und stellte ihn auf den Boden.
    »Man wird dich nicht ein zweites Mal zurückkehren lassen«, erwiderte Rothen von der Tür aus.
    Sie ging zum Schrank hinüber und öffnete ihn. Er war voller schwarzer Roben. »Das ist mir gleich. Ich werde Lorkin finden, dann werden wir auf Reisen gehen. Es wird ihr Verlust sein, nicht meiner.«
    »Ich meinte nicht die Gilde. Ich meinte das Land. Die Verbündeten Länder.«
    »Ich weiß. Aber es gibt auch Länder jenseits des Bundes.«
    »Ja. Doch während die Gilde einen anderen Schwarzmagier ausbilden kann, der an deine Stelle treten wird, wirst du keine andere Gilde finden, um sie zu ersetzen.
    Dir mag das gleichgültig sein, aber wird Lorkin es genauso sehen?«
    Sie starrte noch immer die Roben an. Sie waren nicht das, was ein Magier tragen sollte, wenn er die Fesseln der Gilde abschüttelte. Sonea war sich nicht sicher, was ein Magier tragen sollte, wenn er rebellierte und aus dem Land stürmte, nur dass dies ganz und gar nicht passend war. Aber es war alles, was sie zum Anziehen hatte.
    Ich kann nicht glauben, dass ich mir in diesem Moment den Kopfüber Kleidung zerbreche!
    »Du musst die wilde Magierin finden, Sonea.«
    »Regin kann sie finden.«
    »Cery traut ihm nicht.«
    »Da kann ich ihm keine Vorwürfe machen«, murmelte sie. »Cery wird zurechtkommen müssen.«
    Rothen seufzte. »Sonea.« Seine Stimme hatte jetzt einen väterlichen, strengen Tonfall angenommen.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, setzte ihren besten Komm-mir-nicht-in-die-Quere-ich-habe-es-schon-mit-schlimmeren-Gegnern-als-dir-aufgenommen-Blick auf, der dazu führte, dass Novizen zusammenzuckten und Magier ihre Worte noch einmal überdachten, und drehte sich zu ihm um. »Was?«
    Wie immer blieb er unbeeindruckt.
    »Du weißt, dass du nicht gehen kannst«, antwortete er. »Du weißt, dass du Lorkins Situation höchstwahrscheinlich verschlimmern wirst, statt sie zu verbessern, und dass er, wenn dies vorüber ist, eine gut geschützte Gilde braucht, in die er zurückkehren kann -
mit seiner Mutter darin.«
    Sie starrte ihn lange an, dann fluchte sie.
    »Warum habt Ihr immer recht, Rothen?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich bin älter und klüger als du. Und nun müssen wir beide reden und weniger durchschaubare und zerstörerische Pläne schmieden. Für den Anfang denke ich, dass wir jemanden nach Sachaka schicken sollten, der in deinem Namen handelt.« »Wen?«
    Er lächelte. »Ich habe da einige Leute im Sinn. Setz dich hin, und ich werde es dir erzählen.«
     

21 Willkommene Unterstützung
    Der Bach sah nicht sauber aus, nicht einmal im weichen Licht der herannahenden Morgendämmerung. Ein bloßes Rinnsal, das sich träge durch einen schmalen Graben wand, war er gesäumt von grünem Schleim und roch nach Moder und fauliger Vegetation. Tyvara war ungerührt. Sie ging in die Hocke und schöpfte eine Handvoll Wasser.
    Lorkin beobachtete, wie sie das Wasser einen Moment lang betrachtete und es dann herunterschluckte. »Du wirst krank werden«, sagte er. Sie blickte zu ihm auf. »Keine Sorge. Ich sauge es erst aus.«
    »Du saugst es aus?«
    »Ich ziehe alles Leben darin heraus. Es ist immer noch körnig von Ablagerungen, aber das ist unangenehm, nicht gefährlich. Das ist viel schneller und wirksamer als das, was ihr tut, da ich Energie nehme, statt welche zu verbrauchen. Willst du nicht trinken? Wir können nicht wissen, wann wir wieder Wasser finden werden.«
    Lorkin betrachtete ihre Hände, die noch schmutzig vom Wasser waren. »Ich dachte, Blut sei die einzige Substanz, aus der man Magie ziehen kann.«
    Sie lächelte und schöpfte weiteres Wasser. »Du weißt, dass Menschen und die meisten Tiere einen Schutz gegen eindringende

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