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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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dritten Stapel.
    »Drei Jahrhunderte sachakanischer Herrschaft«, erklärte Dannyl. »Ich habe die Informationen, die wir über diese Zeit haben, mehr als verdoppelt, obwohl das nicht schwer war, weil es vorher so wenig darüber gab.«
    »Als Kyralier Sklaven waren«, sagte Lorkin mit grimmiger Miene.
    »Und Sklavenbesitzer«, rief Dannyl ihm ins Gedächtnis. »Ich glaube, dass die Sachakaner die höhere Magie nach Kyralia gebracht haben.«
    Lorkin sah ihn ungläubig an. »Gewiss hätten sie ihre Feinde nicht schwarze Magie gelehrt!«
    »Warum nicht? Nach der Eroberung Kyralias wurde das Land dem Sachakanischen Reich einverleibt. Die Sachakaner töteten nicht jeden Adligen, sondern nur jene, die dem Reich keine Treue schwören wollten. Natürlich gab es Mischehen und Erben gemischten Blutes. Dreihundert Jahre sind eine lange Zeit. Die Kyralier waren damals Bürger Sachakas.«
    »Aber sie haben trotzdem darum gekämpft, ihr Land zurückzugewinnen und sich der Sklaverei zu entledigen.«
    »Ja.« Dannyl klopfte auf den Stapel. »Und das findet sich offenkundig aufgezeichnet in Dokumenten und Briefen, die der Entscheidung des Kaisers, Kyralia und Elyne ihre Unabhängigkeit zuzugestehen, vorausgingen und nachfolgten.
    Beide Länder schworen der Sklaverei ab, obwohl es einigen Widerstand gab.«
    Lorkin betrachtete den Stapel Bücher, Dokumente und Notizen. »Das ist aber nicht das, was man uns in der Universität beibringt.«
    Dannyl lachte. »Nein. Und die Version der Geschichte, die man Euch lehrt, ist noch weniger geschönt als das, was ich gelernt habe.« Er klopfte auf den nächsten Stapel. »Meine Generation hat nie erfahren, dass kyralische Magier einst schwarze Magie benutzten und Kraft von ihren Novizen im Austausch gegen magische Unterweisung genommen haben. Dies war für uns eine der Wahrheiten, die zu akzeptieren uns am schwersten fiel.«
    Der jüngere Magier betrachtete den Stapel Bücher mit vorsichtiger Neugier. »Sind das die Bücher, die mein Vater unter der Gilde gefunden hat?«
    »Einige von ihnen sind Kopien der Schriften, die er ausgegraben hat, ja. Aber alle gefährlichen Informationen über schwarze Magie sind daraus getilgt worden.«
    »Wie wollt Ihr eine Geschichte jener Zeit schreiben, ohne Informationen über schwarze Magie einfließen zu lassen?«
    Dannyl zuckte die Achseln. »Solange nichts dabei ist, was den Gebrauch schwarzer Magie beschreibt, besteht keine Gefahr, dass irgendjemand aufgrund meiner Ausführungen etwas über ihre Benutzung erfährt.«
    »Aber... Mutter sagt, man müsse schwarze Magie aus dem Geist eines Schwarzmagiers lernen. Gewiss kann man sie nicht aus Büchern lernen?«
    »Wir glauben nicht, dass man es kann, aber wir gehen kein Risiko ein.«
    Lorkin nickte mit nachdenklicher Miene. »Also kommt... der Sachakanische Krieg als Nächstes? Das ist ein großer Stapel Bücher.«
    »Ja.« Dannyl betrachtete die Bücher und Aufzeichnungen neben denen zum Thema Unabhängigkeit. »Ich habe bekannt gemacht, dass ich gern Unterlagen aus jener Zeit hätte, und seither hat mich ein stetiger Strom von Tagebüchern, Berichten und Dokumenten aus den Verbündeten Ländern erreicht.« Oben auf dem Stapel lag ein kleines Buch, das er vor zwanzig Jahren in der Großen Bibliothek gefunden und das ihn zum ersten Mal auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht hatte, dass die Geschichtsdarstellung der Gilde falsch sein könnte.
    »Ihr müsst eine Menge über diese Zeit wissen.«
    »Aber nicht alles. Die meisten dieser Unterlagen stammen aus anderen Ländern als Kyralia. Es gibt immer noch Lücken in der Geschichte. Wir wissen, dass kyralische Magier die sachakanischen Eindringlinge vertrieben und den Krieg gewonnen haben und dass sie Sachaka anschließend erobert und eine Zeit lang regiert haben. Wir wissen, dass das Ödland, das das Land geschwächt hat, erst mehrere Jahre nach dem Krieg geschaffen wurde. Aber wir wissen nicht, wie man die sachakanischen Magier unter Kontrolle gehalten hat oder wie das Ödland geschaffen wurde.«
Und welches der Schatz ist, von dem die Elyner behaupteten, sie hätten ihn den Kyraliern geliehen oder geschenkt, jener Schatz, der anschließend zusammen mit seinen Geheimnissen verloren ging...
    »Warum habt Ihr keine Unterlagen aus Kyralia?«
    Dannyl seufzte. »Es ist möglich, dass sie zerstört wurden, als die Gilde schwarze Magie mit einem Verbot belegte. Oder sie könnten während des Krieges verloren gegangen sein. Ein so großer Teil der Geschichte ist

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