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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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durcheinandergeraten. Zum Beispiel: Man lehrt uns, dass Imardin während des Sachakanischen Krieges dem Erdboden gleichgemacht worden sei, aber ich habe jetzt Karten aus der Zeit vor und nach dem Krieg, die ein ähnliches Straßenmuster zeigen. Einige Jahrhunderte später haben wir jedoch ein vollkommen neues Straßenmuster - das, das wir heute kennen.«
    »Also... ist das Alter der Karten falsch, oder irgendetwas hat die Stadt später dem Erdboden gleichgemacht. Ist nach dem Sachakanischen Krieg etwas Dramatisches geschehen?«
    Dannyl griff nach dem obersten Buch des nächsten, viel kleineren Stapels. Lorkin stieß einen leisen Laut des Erkennens aus.
    »Die Aufzeichnungen aus der Gilde.« Seine Augen weiteten sich. »Es war der verrückte Novize!« Lorkin nahm das Buch von Dannyl entgegen und blätterte zu den letzten Einträgen weiter. »Es
ist vorüber«,
las er.
»Als Alyk mir die Neuigkeit überbrachte, wagte ich nicht, es zu glauben, aber vor einer Stunde habe ich die Stufen des Ausgucks erklommen und die Wahrheit mit eigenen Augen gesehen. Es ist wahr. Tagin ist tot. Nur er konnte in seinen letzten Augenblicken solche Zerstörung anrichten.
Sie hat ihn vergiftet. Seine Macht wurde freigesetzt und hat die Stadt zerstört.«
    Dannyl schüttelte den Kopf, nahm Lorkin das Buch ab und legte es wieder auf den Stapel. »Tagin hatte gerade die Gilde besiegt. Es konnte ihm nicht mehr viel Macht verblieben sein. Nicht genug, um eine Stadt dem Erdboden gleichzumachen.«
    »Vielleicht unterschätzt Ihr ihn, so wie es die Gilde jener Zeit offenkundig getan hat.«
    Der junge Magier zog erwartungsvoll die Augenbrauen hoch. Dannyl hätte angesichts der Herausforderung beinahe gelächelt. Lorkin war ein intelligenter Novize gewesen, stets bereit, all seine Lehrer zu hinterfragen.
    »Vielleicht tue ich das.« Dannyl blickte auf ein kleines Häufchen Dokumente und Bücher hinab. »Die Gilde... nun, es ist, als hätte sie sich nicht nur darangemacht, jedwedes Wissen über schwarze Magie auszulöschen, sondern auch die peinliche Tatsache, dass ein bloßer Novize sie um ein Haar zerstört hätte. Und ohne den Meister der Aufzeichnung, Gilken, hätten wir nicht einmal die Bücher, die Akkarin fand, um zu erfahren, was geschehen war.«
    Gilken hatte Informationen über schwarze Magie gerettet und vergraben, aus Furcht, dass die Gilde sie eines Tages zur Verteidigung des Landes benötigen würde.
    Wir hatten fünfhundert Jahre Frieden, in denen wir den Schatz vergessen konnten, fünfhundert Jahre, in denen wir überhaupt keine schwarze Magie benutzt haben und in denen unser uralter Feind jenseits der Berge, Sachaka, sie nach wie vor praktiziert hat. Hätte Akkarin das geheime Versteck nicht gefunden - und schwarze Magie erlernt -, wären wir jetzt entweder tot oder Sklaven.
    »Der letzte Stapel«, sagte Lorkin. Dannyl sah, dass Lorkin ein dickes, in Leder gebundenes Notizbuch am Ende des Tisches betrachtete.
    »Ja.« Dannyl nahm es in die Hand. »Es enthält die Geschichten, die ich von jenen gesammelt habe, die Zeugen der Ichani-Invasion waren.«
    »Auch die meiner Mutter?«
    »Natürlich.«
    Lorkin nickte, dann lächelte er schief. »Nun, das muss ein Teil der Geschichte sein, zu dem Ihr keine weiteren Nachforschungen werdet anstellen müssen.«
    »So ist es«, stimmte Dannyl ihm zu.
    Der Blick des jungen Magiers wanderte über die Stapel von Büchern, Dokumenten und Aufzeichnungen. »Ich würde gern lesen, was Ihr habt. Und... kann ich Euch bei den Nachforschungen irgendwie helfen?«
    Dannyl sah Lorkin überrascht an. Er hätte nie gedacht, dass Soneas Sohn ein Interesse an Geschichte haben könnte. Vielleicht langweilte sich der junge Mann und suchte nach etwas, mit dem er sich beschäftigen konnte. Möglicherweise würde er das Interesse schnell wieder verlieren, vor allem wenn ihm klar wurde, dass Dannyl bereits alle Informationsquellen erschöpft hatte. Es bestand nur eine geringe Chance, dass einer von ihnen die Lücken in der Geschichte jemals würde füllen können.
    Wenn er das Interesse verliert, ist kein Schaden entstanden. Ich wusste nicht, warum ich ihm nicht erlauben sollte, es zu versuchen.
    Und ein frischer Blick, eine andere Herangehensweise würde vielleicht neue Entdeckungen zutage fördern.
    Und es wäre gut, hier in Kyralia jemanden zu haben, der mit Dannyls bisher geleisteter Arbeit vertraut war, sollte er sich dazu entschließen, das Land zu verlassen, um nach neuen Informationsquellen zu suchen.
    Was eher

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