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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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erlaubt ihm nicht, Euch zu Tode zu langweilen. Wenn Ihr das Gefühl habt, dass Euer Geist zu schrumpeln beginnt, kommt und unterhaltet Euch mit mir, und wir werden noch eine Flasche Wein öffnen.«
    Lorkin nickte lächelnd. »Das mache ich.«
    Der Gelehrte hob zum Abschied die Hand, dann schlug er einen bewusst schnellen Schritt an und verließ den Raum. Dannyl widerstand dem Drang, die Augen zu verdrehen und zu seufzen, und wandte sich wieder Soneas Sohn zu. Der junge Mann betrachtete zweifelnd die Stapel mit Dokumenten und Büchern auf Dannyls Schreibtisch.
    »Dieser Wahnsinn hat Methode«, versicherte ihm Dannyl. »Es fängt hinten an. Der erste Stapel enthält alles, was sich auf die frühesten Aufzeichnungen über Magie bezieht. Was bedeutet, dass er voller Beschreibungen von Orten ist wie den Gräbern der Weißen Tränen und Mutmaßungen darüber, was die Glyphen in Bezug auf die Benutzung von Magie andeuten.« Dannyl zog die Skizzen hervor, die Tayend gemacht hatte, als sie vor über zwanzig Jahren die Gräber besucht hatten. Er zeigte auf die Glyphe eines Mannes, der vor einer Frau kniete, die seine erhobenen Handflächen berührte.
    »Diese Glyphe bedeutet >hohe Magie<.«
    »Schwarze Magie?«
    »Vielleicht. Aber es könnte auch heilende Magie gemeint sein. Es könnte nur ein Zufall sein, dass unsere Vorgänger die schwarze Magie >höhere Magie< genannt haben.« Dannyl blätterte in dem Stapel, und eine andere Zeichnung, diesmal von einem Halbmond und einer Hand, kam zum Vorschein.
    »Was ist das?«, fragte Lorkin.
    »Ein Symbol, das wir in der zerstörten Stadt Armje gefunden haben. Es war ein Symbol, das für die königliche Familie jener Stadt stand, so wie die Incals die kyralischen Häuser symbolisieren. Man nimmt an, dass Armje vor mehr als zweitausend Jahren verlassen wurde.«
    »Wo genau habt Ihr das Symbol gefunden?«
    »Es war in den Türsturz von Häusern eingeritzt, und wir haben es einmal auf etwas gesehen, das ich für einen Blutring halte.« Dannyl lächelte bei der Erinnerung an Dem Ladeiri, den exzentrischen Adligen und Sammler, bei dem er und Tayend in einer alten Burg in den elynischen Bergen gewohnt hatten, in der Nähe von Armje. Dann verblasste sein Lächeln, als er sich an das unterirdische Gewölbe erinnerte, das er unter den Trümmern liegend entdeckt hatte. Das Gewölbe trug den Namen »Höhle der Höchsten Strafe«. Seine seltsamen, kristallinen Wände hatten ihn mit Magie angegriffen und hätten ihn getötet, hätte Tayend ihn nicht gerade in dem Moment, als sein Schild versagt hatte, hinausgeschleppt.
    Akkarin hatte Dannyl gebeten, die Höhle geheim zu halten, damit nicht andere Magier in ihren Tod stolperten. Nach der Invasion der Ichani hatte Dannyl dem Hohen Lord Balkan von der Höhle erzählt, und der Krieger hatte ihm befohlen aufzuzeichnen, was er wusste, diese Aufzeichnungen dann jedoch ebenfalls geheim zu halten. Wenn das Buch fertig war, würde Balkan noch einmal darüber nachdenken, ob anderen gestattet sein sollte, von dem Ort zu erfahren.
    Hat Balkan jemanden dorthin geschickt, um Nachforschungen anzustellen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Krieger der Versuchung widerstehen könnte, nach einer Möglichkeit zu suchen herauszufinden, wie die Höhle funktioniert. Vor allem, da sie ein solches Potenzial als Verteidigungswaffe hat.
    »Also wusste man schon vor zweitausend Jahren, wie man Blutringe fertigt?«
    Dannyl blickte zu Lorkin auf, dann nickte er. »Und wer weiß, was noch? Aber dieses Wissen ist verloren gegangen.« Er deutete auf den zweiten, kleineren Stapel. »Das ist alles, was ich über die Zeit habe, bevor das Sachakanische Reich vor über tausend Jahren Kyralia und Elyne eroberte. Die wenigen Unterlagen in unserem Besitz sind nur erhalten geblieben, weil es sich um Kopien handelt, und sie legen die Vermutung nahe, dass es lediglich zwei oder drei Magier gab und dass jene über begrenzte Fähigkeiten und Macht verfügten.«
    »Wenn also die Leute, die wussten, wie man Blutringe fertigt und was immer höhere Magie sonst noch bedeutete, gestorben sind, ohne dieses Wissen weiterzugeben...«
    »... sei es, weil sie niemandem genug trauten, um ihn zu unterweisen, sei es, dass sie niemals jemanden fanden, der begabt genug für eine Unterweisung gewesen wäre...«
    »...ist es verloren.« Lorkin blickte nachdenklich drein - und definitiv nicht gelangweilt, wie Dannyl mit Erleichterung feststellte. Der junge Magier richtete seine Aufmerksamkeit auf den

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