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Sonne, Sex und Meer

Sonne, Sex und Meer

Titel: Sonne, Sex und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Newman
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geschnitzten Becher. Er goss sich Tee in den Becher, füllte die Schale zu dreiviertel mit Reis, nahm Fischstückchen aus der Suppe und legte sie auf den Reis. Er hängte sich ein abgenutztes Fernglas um den Hals, nahm sein Essen und stieg wieder auf die Düne. Während des letzten Sonnenlichts aß er und trank seinen Tee. Dann wandte er dem Meer den Rücken, schlug die Beine untereinander und schaute auf die große Düne. Nach etwa einer halben Stunde sah er einen schwarzen Punkt, der über die Düne näher kam. Er nahm das Fernglas und beobachtete den Punkt, der sich den Abhang hinunterbewegte. Als er sicher war, den Gang erkannt zu haben – auf die Entfernung von 800 m das beste Erkennungszeichen – setzte er das Fernglas ab, ließ es an seinem Hals baumeln und beobachtete Barbara, bis sie in dem hohen Farn verschwand, der in der Senkung zwischen den beiden großen Dünen wuchs.
    Max ging hinunter zur Pumpe und wusch sein Geschirr. Dann ging er ins Haus und stellte das Geschirr wieder auf das Bord. Er füllte die Öllampe, zündete sie an und schaute zu, wie das Licht (es ist wärmer als Kerzenlicht) über die Wände huschte. Er stellte die Lampe auf eines der niedrigen Fässer im vorderen Teil der Hütte, so dass das warme Licht über die steile Wand fast bis in den Schatten des Giebels drang. Das große Bett lag im Dunkeln – d. h. im Dunkeln im Vergleich zum Licht der Lampe; das Licht des Mondes (er stand im ersten Viertel), der über der großen Düne aufgegangen war, schien heller und kälter zu werden. Max saß einen Augenblick auf dem Bettrand und schaute dem Licht zu; dann nahm er seine Rauchutensilien aus der Hosentasche und legte sie auf ein Bord neben dem Bett. Er zog seine Hose aus, setzte sich mit untergeschlagenen Beinen aufs Bett, rauchte, beobachtete den Eingang der Hütte und lauschte, ob er Barbara den Pfad hinaufkommen hörte. Bald vernahm er das hohe Piepsen eines nistenden Spatzen, den sie beim Vorbeikommen aufgestört hatte, dann das Geräusch ihrer bloßen Füße auf der Veranda. Sie trat ein und stand ruhig im Licht der Lampe da. Sie schaute sich um und sah Max im kühlen Schatten des mondbeschienenen Bettes sitzen.
    »Hallo, Max.«
    »Hallo, Barbara.« Sie stand da, immer noch mit ihrem Bikiniunterteil, aber anstelle des T-Shirts trug sie einen dunklen, verwaschenen Pullover, der an den Ärmeln und am Hals ausgefranst war. Sie war vollkommen ruhig und wartete.
    »Zieh dich aus und komm zu mir, Barbara.« Sie gab einen sanften Laut der Erleichterung von sich und zog den Pullover ganz selbstverständlich, mit der leichten Unbeholfenheit der Unschuld über den Kopf. Sie hielt einen Augenblick inne, die Hände hoch in der Luft. Sie trug nichts unter dem Pullover. Im Licht der Lampe, das von unten kam und durch seine Schatten die Wölbung ihrer Brüste verdeckte, wirkte ihr Oberkörper flach und fest wie der eines Jungen. Die Bräune ihrer Haut leuchtete im orangefarbenen Licht. Ihr ganzer Oberkörper war gleichmäßig braun. Kein Fleckchen Weiß um die Brustwarzen. Das Licht der Lampe verschmolz das Rosa der Warzen und das Goldbraun ihres Körpers zu einem einzigen leuchtenden Orange und hob das Spiel ihrer Armmuskulatur hervor. Sie nahm die Arme herunter und ließ den Pullover auf den Boden fallen. Sie schüttelte ihren Kopf. Das Licht spielte in ihrem Haar. Sie schaute Max an. Sie stand da, wie junge Frauen nun einmal so dastehen: Sie stützte ihr ganzes Gewicht auf das linke, durchgedrückte Bein, den Fuß geradeaus gesetzt, hatte das rechte Bein im Knie leicht eingeknickt, den Fuß im rechten Winkel zum anderen. Die Verteilung des Gewichts vom linken Fußballen bis zum Hüftgelenk war angelegt, um eine Körperfülle zu tragen, die noch nicht vorhanden war. Die spätere Wölbung ihres schmalen flachen Hinterns war in der Anlage ihres gespannten Körpers schon zu ahnen. Ohne diesen zu bewegen, griff sie mit der Hand den linken Verschluss ihres Badeanzugs. Sie hob die Augen und schaute Max an, sie öffnete erst den linken, dann schnell den rechten Verschluss. Das Bikiniunterteil fiel auf den Boden. Ihr Bauch darunter und ihr Arsch waren nicht der Sonne ausgesetzt gewesen: weiße durchsichtige Haut. Flache Hinterbacken. Die weißen Konturen hoben die Schmächtigkeit ihres Körpers und die Jungenhaftigkeit ihrer Lenden noch hervor und machten sie noch erregender. Sie verharrte vielleicht eine Sekunde und kam dann auf das Bett zu.
    Max unterbrach. »Mach die Lampe aus.«
    Sie hielt inne.

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