�Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt�
von der Spucktüte Gebrauch machen. Erstaunlich, was ein Flugzeug so an Erschütterungen verkraftet.
Michael Peter Schmidt, Unterföhring
Auf einem zunächst ruhigen Flug von Mailand nach Berlin wurde die Maschine plötzlich heftig durchgeschüttelt. Ich schauteaus dem Fenster und konnte aus noch nie dagewesener Nähe die sich schnell entfernende Rückseite eines anderen Flugzeugs betrachten. Die lapidare Ansage des Piloten hinterher: »Tja, da hat die Flugsicherung wohl gepennt.«
Wiebke Hauschildt
Auf unserem Rückflug von Lanzarote nach München kam das Flugzeug auf Reiseflughöhe in sehr heftige Winde. In der Kabi ne war es beklemmend still. Deshalb sah sich der Co-Pilot dazu veranlasst, über Lautsprecher mitzuteilen: »Meine Damen und Herren, im Moment haben wir heftigen Rückenwind, deswegen ist der Flug etwas holprig. Aber Sie brauchen sich nicht so krampfhaft an den Sesseln festzuhalten, die fallen auch mit runter.«
Joseph Gückel, Bayern
Ich bin im August dieses Jahres mit BMI von Hannover nach London-Heathrow geflogen. Die Maschine war eine kleine Embraer, mein Fensterplatz war gleichzeitig Gangplatz. Der Luftraum über London war wie immer voll, so dass der Pilot einige Warteschleifen fliegen musste.
Die Maschine flog eine langgezogene Linksspirale, doch mit einem Mal kippte sie schlagartig auf etwa 60 Grad nach rechts, blieb mehrere Sekunden so und kippte danach genauso schlagartig wieder zurück. Etliche Gepäckfächer klappten auf, und die Stewardess in Sichtweite blieb wohl nur aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung stehen.
Nach ein paar Minuten, in denen es auffallend still im Flugzeug war, meldete sich der Pilot: »Sorry for the turbulences; we’ve just hit the wake of the 747 two miles ahead of us.« (»Entschuldigungfür die Turbulenzen; wir haben die Wirbelschleppe der 747 vor uns durchflogen.«) Er versprach dann, eine etwas andere Bahn zu fliegen, und landete schließlich sanft in London.
Mit der Boeing 747 hatten wir sogar Glück, denn es hätte auch ein Airbus A380 sein können – so ein Riesenvogel startete gerade, als wir die Maschine auf dem Vorfeld verließen.
Florian Müssig, Hannover
Auf einem Flug von Los Angeles nach Las Vegas mit United Airlines kündigte der Pilot vor dem Start an, dass es schwere Turbulenzen geben würde: »Ladies and gentlemen, you paid for an airplane ride, and you will get an airplane ride.« (Das englische Wort »ride« bedeutet einerseits »Flug«, kann aber auch für »Ritt« oder ein Fahrgeschäft auf einer Kirmes stehen.) Deshalb müssten die Passagiere auf den Bordservice verzichten. Die Turbulenzen gab es dann nicht – trotzdem wurden keine Erdnüsse oder Getränke gebracht.
Johannes Zumpe, München
Vor dem Start unseres brasilianischen Inlandsfluges von São Paulo nach Porto Alegre mit einer damals neuen Boeing 767 konnte ich sehen, dass wir ohne einen Co-Piloten abhoben. Nach dem Mittagsimbiss kam der Pilot aus dem Cockpit, ging zur Toilette und anschließend zum Kaffeetrinken nach ganz hinten in die Bordküche. Plötzlich rollte das Flugzeug um fast 90 Grad um die Längsachse nach links, dann scharf zurück, über die Horizontale hinaus und pendelte sich wieder in die normale Position ein. Die Passagiere schrien, überall tropfte Kaffeevon den Wänden. Da joggte der Kapitän zurück ins Cockpit, auch er war mit Kaffee bespritzt. Einige Minuten später erklärte er: »Meine Damen und Herren, wir hatten ein kleines Problem mit dem Autopiloten, aber jetzt geht unser Flug ganz normal weiter.« Dieses Erlebnis hat mir viel zu denken gegeben. Hätte der Autopilot die Maschine nicht wieder in eine stabile Lage gebracht, dann hätte es der Pilot nicht zurück ins Cockpit geschafft und wir wären vermutlich abgestürzt – wegen einer Tasse Kaffee!
Prof. Dr. Johannes Beck, Bonn
In den frühen neunziger Jahren flog ich mit einer zweimotorigen Maschine von Rotterdam nach Hamburg. Ich saß in der ersten Reihe, der Getränkewagen wurde vor mir abgestellt. Als wir in Turbulenzen gerieten, setzte sich der Wagen in Bewegung, blieb an einer Teppichkante hängen und kippte um – eine Mischung aus Kaffee und Saft ergoss sich über mich, schön warm und klebrig. Der Kapitän wurde über das Vorkommnis informiert. Über Lautsprecher entschuldigte er sich: »Normalerweise servieren wir die Getränke anders!«
Reinhard Hass
Der Erste Offizier des Lufthansa-Fluges von Hamburg nach Frankfurt hatte schon mit der Ansage begonnen: »Meine Damen und Herren,
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