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�Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt�

Titel: �Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt� Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Antje;Orth Blinda
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wir befinden uns bereits im Anflug auf den Flughafen Frankfurt.« Da kam plötzlich ein Luftloch. Eine Sekunde später fuhr er fort: »Und eben haben wir eine Abkürzung genommen!«
    Jelena Zunda, Frankfurt am Main
    Währendeines Fluges von Bremen nach Girona in Spanien: Wir befanden uns in Reiseflughöhe, das Wetter war ruhig, und es gab keinerlei Anzeichen von Turbulenzen. Plötzlich leuchteten die Anschnallzeichen auf, und es kam die Durchsage, dass wir uns anschnallen sollten und die Benutzung der Bordtoilette untersagt sei. Nachdem alle Passagiere auf ihren Plätzen waren, ging die Tür des Cockpits auf. Der Pilot kam heraus, unterhielt sich kurz mit den Stewardessen und ging zur Toilette. Kurz nachdem er fertig war, erloschen die Anschnallzeichen wieder. Die Turbulenzen, die es scheinbar nur im Cockpit gab, waren wohl nicht mehr erwähnenswert – wir waren erleichtert und der Pilot anscheinend auch.
    Tristan Hoff und Thomas Schulze, Bremen
    Auf einem US -Inlandsflug von Ashville nach Atlanta mit einer kleinen Propellermaschine mussten wir wegen Orkanausläufern zweimal die Richtung auf der Startbahn ändern. Beim dritten Mal meldete der Pilot: »Okay, folks, we try it now for a last time. It will be a bumpy ride however.« (»Okay, Leute, wir versuchen es noch ein letztes Mal. Wie auch immer – es wird ein holpriger Ritt.«) Dann hoben wir ab, und die Maschine wurde die nächsten zehn Minuten rauf und runter gewirbelt. Als wir endlich in ruhigeres Gebiet kamen, sagte der Pilot: »This was my worst take-off since Vietnam!« (»Das war mein schlimmster Start seit Vietnam!«)
    Arne Baumgartl, Shrewsbury, Großbritannien
    INFOBOX: Was passiert bei Druckabfall?
    Währenddes Fluges wird in der Passagierkabine und im Cockpit ein Überdruck hergestellt, da die Außenluft in Reiseflughöhe nicht genügend Sauerstoff enthält: Sie ist zu »dünn«. Sinkt der Druck in der Kabine schlagartig, haben die Passagiere weniger als eine Minute, bevor sie bewusstlos werden. Kein Wunder, dass die Flugbegleiter empfehlen, zunächst die eigene Sauerstoffmaske überzustreifen, bevor Kindern oder anderen Personen geholfen wird.
    An der Maske muss einmal stark gezogen werden, damit der Sauerstoff-Generator in der Kabinendecke aktiviert wird. Dort entsteht durch eine chemische Reaktion reiner Sauerstoff und strömt durch den Schlauch in die Maske. Erst beim Ausatmen bläst sich der Plastikbeutel an der Maske auf.
    Der Pilot geht sofort in einen sehr steilen Sinkflug über, bis eine Höhe erreicht wird, in der Atmen ohne Sauerstoffmaske wieder möglich ist. Bei Druckverlust kondensiert die Flüssigkeit in der Kabine, die Passagiere sitzen im Nebel. Bei solch einem seltenen Ereignis wird immer sofort der nächste Flughafen angesteuert, zumal in einer niedrigeren Flughöhe der Treibstoffverbrauch höher ist.

 
    Kapitel4

Technische Probleme : »Da ist ein Loch in der Tür! «
    In der Passagierkabine verbreitete sich ein stechender Geruch, von ihren Plätzen aus konnten die 239 Fluggäste hören, dass die Triebwerkgeräusche verstummten: Im Juni 1982 geriet die »City of Edinburgh«, eine Boeing 747-200 der British Airways, auf dem Weg von London nach Auckland in eine Wolke aus Vulkanasche. Kurz zuvor war 150 Kilometer entfernt der Galunggung ausgebrochen. Die feinen Partikel, die der Vulkan auf Java in die Atmosphäre geschleudert hatte, sorgten für einen Totalschaden in rund 11 500 Meter Höhe. Die Frontscheibe des Cockpits färbte sich schwarz, und innerhalb kurzer Zeit fielen alle vier Triebwerke aus – ein GAU , wie er in der Geschichte der Luftfahrt äußerst selten vorkam.
    Wegen starken Druckverlustes in der Kabine musste Pilot Eric Moody in den Sturzflug übergehen und ließ die Maschine auf eine Höhe absacken, in der die Fluggäste ohne Sauerstoffmaske atmen konnten. Die Erschütterungen dieses Manövers hinderten einige Passagiere nicht daran, Abschiedsbriefe an ihre Angehörigen zu Hause zu kritzeln.
    Während sich die Cockpit-Besatzung auf eine Notwasserung im Indischen Ozean vorbereitete, gelang Moody eine legendäre Durchsage.»Meine Damen und Herren, wir haben ein kleines Problem. Alle vier Triebwerke sind ausgegangen. Wir geben unser verdammt Bestes, um sie wieder anzukriegen. Ich hoffe, Sie sind deswegen nicht allzu beunruhigt.«
    Innerhalb von 13 Minuten verlor die »City of Edinburgh« mehr als 7000 Meter an Höhe, was ihr später einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde bescherte: für den längsten Gleitflug

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