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SOS am Gipfelkreuz

SOS am Gipfelkreuz

Titel: SOS am Gipfelkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Lilienthal
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und Benny schüttelten nur mitleidig den Kopf.
    »Was denn? Mensch, ihr braucht doch nur ins Internet gehen, da kann man Dutzende von Filmen runterladen und Adler und so ’n Zeug fliegen sehen!«
    »Aha   …«, machte Anna etwas ratlos und Benny verdrehte genervt die Augen.
    Sie sahen dem mächtigen Vogel hinterher, bis er das Tal verlassen hatte und nur noch als ferner Punkt zu erahnen war.
    Wortlos setzten sich zuerst die beiden, dann auch Dorian in Bewegung.
    Gerade als Benny verstohlen und ein wenig besorgt nach oben blickte, wo sich ein gewaltiger Wolkenberg aufzutürmen begann, stellte Anna die Frage, die er am meisten gefürchtet hatte.
    »Sag mal, was macht das Wetter? Gibt’s Regen?«
    Benny antwortete nicht und zeigte stattdessen auf einen großen Felsbrocken rechts vom Weg.
    »Guckt mal da, seht ihr die vielen Steine am Fuß des Felsens? Lasst uns da mal nachsehen. So sah es auch an der Stelle aus, an der ich meinen Kristall gefunden habe.«
    Sofort rannte Anna los. Während sie schon eifrig Stein um Stein aufhob oder zur Seite rollte, kamen die beiden Jungs langsam nach. Erst als sie unmittelbar neben Anna standen, sprach Dorian Benny betont laut und deutlich und mit einem ironischen Unterton an: »Und, Mister Wetterbericht, wie wird das Wetter heute?«
    »Ja genau«, rief Anna. »Du hattest ja noch gar nicht geantwortet!«
    »Weiß nicht. Ihr habt ja gehört, was der Hüttenwirt gesagt hat. Hier oben sieht das alles etwas anders aus als im Alpenvorland   …«
    »Feigling. Du hast ja nur Schiss, dich schon wieder zu blamieren!«, hörte Dorian nicht auf zu sticheln und schielte dabei hinüber zu Anna.
    Doch die war abgelenkt, weil sie weiter drüben im Gesteinsschutt schon wieder ein auffallendes Glitzern bemerkt hatte und nun noch eifriger nach einem Kristall suchte.
    »Stimmt«, sagte Benny. »Aber wenn du’s unbedingt wissen willst: Ich glaube, es regnet noch. Wahrscheinlich gibt’s sogar ein Gewitter, aber ich kann echt nicht sagen, wann. Keine Ahnung! Vielleicht sollten wir langsam zurück zur Hütte gehen.«
    »Wegen ’nem bisschen Regen, der auch nur vielleicht fällt? Bist du ein Weichei   – oder was?«
    Benny schüttelte den Kopf. Sollte der Typ doch reden und ihn provozieren, so viel er wollte. Aber dann konnte er doch nicht anders und musste antworten: »Mann, wieso ist man ein Weichei, wenn man vernünftig ist. In den Bergen schlägt das Wetter total schnell um. Ein Gewitter kann innerhalb vonwenigen Stunden kommen und du hast vorher nichts bemerkt. Ich hab Bilder gesehen, da war auf diesen Höhen im Hochsommer nach einem Gewitter alles voller Schnee!«
    »Klar, Schnee! Vielleicht bauen wir uns ein Iglu, damit wir nachts nicht erfrieren, wenn wir eingeschneit werden!«
    »Was ist los? Helft mir lieber, Bergkristalle zu suchen!«, rief Anna dazwischen. Gleich darauf hatte sie schon wieder die Hände voller Steine. Während Dorian lustlos kleine Steinchen wegkickte, setzte sich Benny ein paar Schritte entfernt auf einen großen, flachen Felsen.
    Eine ganze Weile sagte niemand etwas. Nur Anna stieß hin und wieder einen Hoffnungsschrei aus.
    »Hier ist nichts, kommt, gehen wir weiter!«, verkündete sie nach einer Weile. Und damit war sie auch schon aufgesprungen und zu einer etwas tiefer gelegenen Stelle weitergerannt.
    »Schau mal, Benny, der ist doch schon ganz nett, oder?«
    Stolz hielt Anna wenig später einen Kristall hoch, der zwar eine schöne Form hatte, aber zumeist trübund an manchen Stellen sogar ganz undurchsichtig war.
    »Zeig mal her!« Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm Dorian Benny den Stein einfach aus der Hand und setzte eine Miene der Bewunderung auf. »Hey, super Stein. Fast so schön wie der von Benny   … Können wir jetzt gehen?«
    »Wie? Wir haben doch gerade erst angefangen zu suchen«, protestierte Anna sofort.
    Obwohl der Wind zunahm und der Himmel dunkler und dunkler wurde, stiegen sie den Berg immer weiter hinab. Als sie zu einem größeren, ziemlich steilen Schuttfeld kamen, ging Anna vorneweg, hinter ihr kam Benny und als Letzter Dorian. Während Anna und Benny vorsichtig über die losen Steine kletterten, machte sich Dorian einen Spaß daraus, regelrecht hinunterzusurfen.
    »Los geht’s! Ihr seid vielleicht lahme Enten! Platz da!«, rief er ausgelassen.
    Anna drehte sich wütend zu Dorian um und fauchte ihn an: »Mensch, pass auf, wir fliegen noch alle hin.«
    Im selben Moment schoss Dorian auch schon vonhinten in Bennys Beine, wodurch der einen

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