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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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unterwegs seid.«
     
    Sie kletterten nacheinander das Fallreep hoch, zogen es ein, und schon kurz darauf erhob sich die stolze, schöne Schebecke unter geblähten Segeln in die Luft, segelte ein Stück weit – und war verschwunden.
    »So!« Aruna wandte sich Ida zu. »Ist meine Göttin zufrieden mit mir?«, fragte er mit schelmischem Augenaufschlag. »Habe ich richtig gehandelt?«
    Sie lächelte silbrig wie der Mondaufgang. »Du hast eine Menge gelernt. Lass uns gehen.«
    Lauras Herz krampfte sich zusammen, doch sie unterdrückte alle sentimentalen Gefühle. Den Korsaren würde sie wahrscheinlich am meisten vermissen, und sie würde die Erinnerungen an seinen Esprit, seine Herzlichkeit, seine Unwiderstehlichkeit an einer ganz besonderen Stelle in ihrem Geist bewahren. Diese Erinnerungen sollten sie durch jede dunkle Gasse, durch die ihr Weg noch führen mochte, leiten, aufheitern und trösten.
    Aruna beugte sich über sie, streichelte ihr Gesicht und schloss sie dann in die Arme. »Kleine Blume«, sagte er zärtlich. »Ich nehme die Erinnerung an dich voller Dankbarkeit mit. Du bist meine Erlöserin, und ich werde dich auf ewig ehren. Und ... noch ein bisschen mehr.«
    Sie verstand, was er meinte. Milts Erinnerungen waren in ihm. Er wusste noch alles über ihre Zweisamkeit, ihre Liebkosungen, ihre Vertrautheit. Wenn es denn jemals eine Lüge gewesen war, so machte Aruna nun die Wahrheit daraus.
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie.
    »Ich liebe dich ebenfalls«, gab er leise zurück.
    Sie beide würde für immer etwas ganz Besonderes verbinden. Etwas von ihr war in ihm. Was der Schattenlord damals in ihrem Geist gesehen hatte, als er sich dort eingenistet hatte. Was sie mit Milt gemeinsam erlebt hatte, worüber sie gesprochen hatten, die Stunden der Zärtlichkeit. Der Gott würde das für immer mit sich tragen. Er hatte daraus gelernt. So gesehen war das ... ein schöner Trost.
    »Eines Tages werden wir uns wiedersehen«, gab er ein Versprechen.
    »Sicher?« Sie war ein Mensch, er ein Gott, der in seine Gefilde zurückkehrte.
    Er nickte. »Ich werde da sein, wenn es Zeit für dich ist«, sagte er sanft.
    Auch das verstand sie. Dankbar lächelte sie ihn an. Er gab ihr etwas, worauf sie sich freuen konnte, wovor sie keine Angst zu haben brauchte, nie mehr. Er hatte ihr ein ganz besonderes Geschenk gemacht. Das größte überhaupt.
    Aruna trat zu seiner Göttin, sie ergriffen sich an den Händen, und dann lösten sie sich in hell strahlendem Licht auf, das gen Himmel flog und schließlich im Violett dort oben verschwand.
     
    Allein.
    »Dann gehe ich besser auch«, sagte Laura. Sie hatte sich vergeblich nach Finn umgesehen. Offenbar war er als einer der Ersten gegangen, still und ohne Abschied. Sie nahm es ihm nicht übel, aber es tat weh. Sehr weh. Mehr als jeder andere Abschied, erkannte sie. Denn alle, die gegangen waren, waren auf die eine oder andere Weise nicht mehr greifbar gewesen. Zoe hatte bereits vom Quell getrunken, und die anderen waren Elfen oder Götter gewesen. Luca hatte seinen eigenen Weg gewählt, mit den übrigen Gestrandeten verband sie nichts weiter.
    Aber Finn. Er war der letzte wahre Freund, der ihr geblieben war. Und nun war er fort.
    »Tja, und wir werden dann mit den Aufräumarbeiten und dem Wiederaufbau beginnen«, sagte Robert. »Inzwischen sind wir darin ja schon geübt.«
    »Mit dem Palast fangen wir an«, bestimmte Anne. »Da fehlt ja das halbe Dach.« Sie seufzte. »Wir hatten uns so viel Mühe mit der Neugestaltung und Einrichtung gegeben ...«
    »Jetzt haben wir zwei Paläste, schon vergessen? Der zweite ist völlig intakt, also lass uns vorerst dort bleiben, wir sind ja leidlich daran gewöhnt. Ich bin sicher, in den nächsten Tagen werden eine Menge Handwerker und Wanderarbeiter ihre Dienste anbieten, und alles kommt schnell wieder ins Lot.«
    »Klingt nach einem Haufen Arbeit«, bemerkte Laura. »Dann verdrücke ich mich schnell, denn ich will jetzt erst mal ein ganzes Jahr lang gar nichts tun.«
    Robert umarmte sie. »Lass alles zurück«, sagte er liebevoll und drückte ihre Schultern. »Obwohl ... behalte uns in Erinnerung. Ach, da fällt mir ein – gehst du nicht nach München?«
    »Doch.« Es war der einzige Ort, der ihr einfiel. Außer den Bahamas, ha, ha.
    »Hervorragende Idee! Denn wenn du in München bist ...« Er nestelte in einer Tasche herum und brachte einen zerknitterten Zettel zutage. »Geh zu ihm. Erzähl ihm deine Geschichte, er wird begeistert sein.«
    »Tom

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