Spiel mit dem Feuer

wo sie die Behandlung kriegt, die sie
braucht. Und er hat noch gesagt, dass es so aussieht, als ob Glenna den Ring
kriegen würde, auf den sie’s die ganze Zeit abgesehen hatte.«
    »Sprich, Peter wird sie heiraten. Ach,
na ja, vielleicht ist eine durchtriebene Frau ja genau das, was er braucht, um
diese Insel ins einundzwanzigste Jahrhundert zu scheuchen.« Ich hielt inne. »Willst
du gar nicht fragen, was zwischen Russ und mir war?«
    »Nein. Wichtig ist nur, dass du hier
bist.«
    »Einfach so — keine Fragen, keine
Antworten?«
    »An diese Devise hab ich mich immer
schon gehalten.«
    Jetzt runzelte ich die Stirn. »Was soll
das heißen?«
    Er grinste und zuckte die Achseln.
    »Ripinsky, du hast doch nicht —«
    Seine Augen blitzten satanisch. »Da
kannst du jetzt wohl nur spekulieren, was?«
    Ich zog eine Schnute, ließ diese neue
Möglichkeit auf mich wirken.
    »Ach, McCone«, sagte er. »Ich hebe es,
dich ins Schleudern zu bringen!«
    Okay, er hatte seine Rache gehabt. Ich
funkelte ihn einen Moment lang wütend an, dann wurde ich weich. »Na ja, von mir
aus kannst du mich für den Rest meines Lebens ins Schleudern bringen.«
    Und als ich sein selbstzufriedenes
Grinsen sah, setzte ich hinzu: »Vielleicht.«



Marcia Müller
    Feinde kann man sich nicht aussuchen
    Roman
    Aus dem Amerikanischen
von Cornelia Holfelder-von der Tann Band 14714
    Sharon McCone har sich
nun selbständig gemacht, als Untermieterin ihres bisherigen Arbeitgebers, der
Anwaltskanzlei All Souls in San Francisco. Noch vor der Einstandsfete kreuzt
ihr erster Klient auf: Suits Gordon, genannt »Suitcase«, ein alter Bekannter
aus Collegetagen, den Sharon nicht in allerbester Erinnerung hat. Seinerzeit
betrieb er einen schwungvollen Handel aus dem Koffer mit allerlei Drogen und
Seminarpapieren. Inzwischen hat er sich zu einem erfolgreichen »Turnaround-Man«
entwickelt, einem jener Unternehmensberater, die Betriebe am Rande des Boykotts
sanieren und ihre Visionen realisieren, indem sie die alte Belegschaft feuern.
Klar, daß man sich dabei nicht nur Freunde macht. Doch kaum hat Gordon Sharon
engagiert, fliegt sein Haus in die Luft und Gordon taucht unter. Im Wettlauf
mit der Zeit versucht Sharon herauszufinden, wer dem berüchtigten
»Turnaround-Man« nach dem Leben trachtet.
    Fischer
Taschenbuch Verlag
    fi 789/7