Spiel mit mir (German Edition)
lüsterner Bastard, der offenbar nichts ohne Gegenleistung tat. Er hatte aber auch ihr Talent erkannt. Sie erinnerte sich an die Notizen in seiner Hand. Die hatte er sich gewiss nicht ohne Grund gemacht, und offenbar hatte es einiges zu notieren gegeben. Sie war ihm aufgefallen. Nicht nur rein körperlich. Doch das alles nützte ihr nichts, wenn sie sich nicht auf dieses verruchte Spiel einließ. Tat sie es nicht, so tat es eine andere, und die bekam dann ihre Rolle.
Emma schluckte schwer. Von der Besetzungscouch hörte man immer wieder. Vielleicht war dies tatsächlich der einzige Weg. Zumindest für jemanden wie sie, der nichts vorzuweisen hatte außer sich selbst.
Mr. Rhett war attraktiv. Er hatte schöne Lippen. Starke Hände. Ein interessantes Gesicht. Noch einmal wischte sie sich mit kühlen Händen über die Stirn.
»Für Gloria«, sagte sie zu sich selbst und rückte ihren BH zurecht. Diese Chance kam vielleicht nicht so schnell wieder. Sie musste sie jetzt nutzen.
Als sie in sein Büro zurückkehrte, öffnete Mr. Rhett auch die anderen Knöpfe seines Hemdes …
*
Verdammter Wecker! Jon Millers Blutdruck stieg auf ein ungesundes Maß an. In einer Stunde hatte er ein wichtiges Vorstellungsgespräch, aber dieser verdammte Wecker hatte ihn sabotiert. Um 3 Uhr nachts war er stehengeblieben, hatte folglich nicht um 9.30 Uhr geklingelt, und nun war es bereits 11 Uhr, wie er mit einem Blick auf seine Armbanduhr feststellte. Jon warf die Bettdecke zurück, als ihm ein Stück Papier entgegenflog. Er fing es auf und las die Nachricht: »Guten Morgen und vielen Dank. Amanda. XXX«. Ihr Duft umgab noch immer sein Bett. Für einen kurzen Augenblick tauchte er in seine Erinnerung ab, genoss noch einmal ihre samtweiche Haut an der seinen und das sinnliche Vibrieren ihres Unterleibs, kurz bevor er sie geliebt hatte. Zu schade, dass sie schon fort war. Er hätte ihre Lippen gern zum Frühstück gekostet. Hätte doch nur der Wecker geklingelt.
Er überlegte, wie er Amanda kontaktieren konnte, denn er wusste nicht einmal ihren vollständigen Namen, hatte es versäumt, sie danach zu fragen, genauso wie nach ihrer Telefonnummer. Wie hätte er auch ahnen sollen, dass ihn dieses Intermezzo derart umhauen würde?
Er musste Catherine Dumarc sprechen. Wenn ihm jemand helfen konnte, dann die sympathische Schauspielerin, die ihm auch ein großzügiges Trinkgeld für seine Dienste in die Hand gedrückt hatte. Jon schüttelte den Kopf und lachte. Wäre sein Mitbewohner Marc nicht krank geworden, wäre er nicht für ihn als Kellner eingesprungen und hätte Amanda nicht kennengelernt. Manchmal ging das Schicksal schon seltsame Wege. Er strich das Papier in seinen Händen glatt, roch an ihm und seufzte. Dieser süße, äußerst weibliche Duft benebelte seine Sinne. Er war magisch! Verdammt, was hatte diese Frau nur in ihm ausgelöst. Jon konnte sich die Intensität seiner Gefühle nicht erklären. Aber das Warum spielte keine Rolle. Gefühle waren nicht immer logisch. Genauso wenig wie diese brennende Sehnsucht in seiner Brust. Fest stand nur, dass er sie wiedersehen musste. Koste es, was es wolle.
Jon verschwand unter der Dusche, noch immer in süßen Erinnerungen schwelgend. Amanda war anders als alle Frauen, mit denen er bisher zusammen gewesen war. Sie wusste, was sie wollte, stand auf eigenen Beinen, was ihm imponierte. Die meisten Mädchen, mit denen er sonst zu tun hatte, waren verklemmt, was den Sex anging, unfähig, ihre Wünsche zu artikulieren, obwohl sie sich sonst sehr offen, am liebsten bauchfrei und im Minirock präsentierten. Amandas unkomplizierte Art, mit ihren Bedürfnissen umzugehen, ohne sich dabei zu genieren, das war das, was ihn antörnte. Sie sah Sex als etwas ganz Natürliches an, lebte ihn aus, wie es ihr gefiel. Das war genau sein Motto. Vielleicht hatte er in ihr endlich jemanden gefunden, der dieselben Sehnsüchte teilte? Nein, er war sich sogar sicher, dass diese Frau genau die Richtige war, das passende Gegenstück zu ihm.
Er lachte leise, als er daran dachte, wie sie ihn, ohne dass er es gemerkt hatte, um den kleinen Finger wickelte. Ein Augenaufschlag, ein charmantes Lächeln, und schon war es um ihn geschehen gewesen.
Jon seifte seinen Körper ein, ließ das heiße Wasser auf sich niederprasseln und seufzte leise.
Er hätte gern weiter von dieser aufregenden Frau geträumt, doch die Uhr tickte. Jon hatte nicht mehr viel Zeit, also duschte er schnell, rasierte sich rasch, schlüpfte
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