Spiele am Nachmittag!?
Max.
“Du wirst es dir doch nicht anders überlegen, während du unterwegs bist?”
Jähe Zärtlichkeit erfasste ihn. Einen Moment lang war er versucht, zu bleiben und auf Kondome zu verzichten. Die Idee, Maddie auf den Boden zu ziehen und sie gleich hier neben dem Tisch zu nehmen, erschien ihm im Augenblick äußerst verlockend.
“Ich werde es mir nicht anders überlegen”, versprach er.
Es goss in Strömen, und Max wurde bis auf die Haut durchnässt, als er zu seinem Wagen rannte. Er fuhr schneller, als es erlaubt war, aber es war ausnahmsweise einmal nicht nur Cleo, die ihn zurückerwartete. Nein, diesmal war es eine hinreißende Frau, die ihre kühne Sexualität mindestens ebenso oft zur Schau stellte wie ihre Naivität. Er konnte es kaum erwarten, sie zu lieben und ihr zu zeigen, was ihr trotteliger Verlobter ihr ganz offensichtlich nicht gezeigt hatte.
In Maddies Wohnung war es still, als er zurückkam, bis auf Cleos Schnarchen. Ihre Hinterpfoten zuckten krampfartig, und ihre Lefzen verzogen sich zu einem lautlosen Gebell, als sie im Traum hinter irgendeinem unglückseligen Viech herjagte. Max lächelte verständnisvoll.
In gewisser Weise erinnerte Cleo ihn an Maddie. Beide konnten schrecklich tyrannisch und eigensinnig sein, in der nächsten Minute dann aber wieder so lieb, dass er sie die ganze Nacht in seinen Armen halten wollte.
Aber er konnte Maddie nicht die ganze Nacht in seinen Armen halten. Er würde gehen müssen, damit Cleo morgens in ihrem eigenen Zuhause aufwachte. Die Hündin hatte nämlich ein Problem, das er Maddie unmöglich zumuten konnte.
Wenn die Hundeklappe nicht gewesen wäre, die er nach den ersten zwei Tagen mit Cleo in der Tür zum Garten installiert hatte, hätte sie sämtliche Teppiche im Haus längst ruiniert. Es war nicht Cleos Schuld, und deshalb schimpfte er nie mit ihr. Sie war immer sehr desorientiert und nervös, wenn sie erwachte, und rannte im Kreis herum, um den Weg nach draußen zu finden. Wann immer ihr ein Malheur passiert war, hatte sie so verzweifelt und verlegen ausgesehen, dass Max sie getröstet hatte, statt mit ihr zu schimpfen.
Max streichelte sie, bis sie wieder in einen tiefen Schlaf versank, in dem sie keine lästigen Kaninchen oder Vögel störten, und blickte dann zu Maddies Schlafzimmer hinüber. Helles Licht fiel durch die angelehnte Tür herein. Max’ Magen verkrampfte sich vor Erwartung.
Es gab nur ein Schlafzimmer in dem Apartment. Die Wohnung war hübsch, wenn auch sehr klein. Sie hatte eine Kochecke mit einem winzigen Esszimmer, an das sich ein ebenso kleines Wohnzimmer anschloss. Maddies Regale waren mit Büchern statt mit Fotos oder Nippes gefüllt. Ihr Lesematerial bewies ihre Intelligenz, und Max verzog das Gesicht, als er sich “Befriedigende Alternativen zum Geschlechtsverkehr” zwischen den anderen wissenschaftlicheren Texten vorstellte. Aber dann dachte er, dass sie das Buch nach ein paar Tagen mit ihm vielleicht gar nicht mehr brauchen würde.
Alles war sehr geschmackvoll dekoriert – cremefarbene Blumen, sanfte Grüntöne und ein Hauch von Mauve. Es gefiel ihm, und er fand, dass dieses kleine nüchterne Apartment Maddies Persönlichkeit sehr gut entsprach.
Triefend nass, die Einkaufstüte in der Hand, ging Max zum Schlafzimmer von Miss Maddie Montgomery. Er stellte sie sich nackt vor, in einer sexy Pose auf dem Bett, ihr blondes Haar wie ein seidener Fächer auf dem Kissen ausgebreitet.
Er stellte sich ihr Lächeln vor und den einladenden Blick in ihren dunkelblauen Augen.
Mit angehaltenem Atem stieß Max die Tür auf – und erschrak, als Maddie einen überraschten kleinen Schrei ausstieß.
“Himmel, hast du mich erschreckt, Max!”
Er blieb im Eingang stehen. “Hast du jemand anderen erwartet?”
Maddie war weder nackt, noch lag sie in einer sexy Pose auf dem Bett.
Sie trug ein seidenes blaues Neglige, das über den Knien endete und ihre wohlgeformten nackten Beine freigab. Hübsche Knie, dachte er. Und sexy Waden. Kleine Füße …
“Nein, natürlich nicht.” Sie trat vom Fenster zurück, wo sie in den Regen hinausgeschaut hatte. Nervös faltete sie die Hände über ihrem flachen Bauch und krümmte ihre nackten Zehen. “Du bist schneller zurückgekommen, als ich dachte, und ich habe dich nicht hereinkommen hören.”
Er sagte ihr nicht, wie sehr er sich beeilt hatte. “Ich war leise, weil ich Cleo nicht aufwecken wollte.”
“Sie schläft noch?”
“Wie ein Baby.”
Maddies Lächeln war erzwungen. Max
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