Spielregeln für Gewinner
nicht. Eine Katastrophe würde auf die nächste folgen. Zweifel bewahrt Sie vor vielen Dummheiten und ist somit grundsätzlich eine gute Sache. Aber: Ihr Verstand kann nur rational argumentieren und hat auf die wirklich entscheidenden Fragen im Leben meist keine brauchbare Antwort.
Berufs- und Partnerwahl
Wenn ein Jugendlicher vor der Berufswahl steht und sich fragt: »Soll ich Medizin studieren und Arzt werden?«, gibt ihm der Verstand z. B. folgende Antwort: »Das wäre vernünftig. Krank werden die Leute immer, und Ärzte werden gut bezahlt.« Das sind durchaus Argumente. Es beantwortet aber die Frage nicht, denn der Fragesteller wollte wissen, ob Arzt der richtige Beruf für ihn ist. Ist er dazu berufen, Arzt zu werden? Auf diese Frage zuckt der Verstand mit den Schultern.
Das Gleiche geschieht auch bei der Partnerwahl. »Soll ich Peter heiraten oder nicht?« Der Verstand hat ein paar Argumente parat: »Auf jeden Fall! Peter sieht gut aus, hat einen guten Job und bringt finanziell ordentlich was mit.« Doch auch bleibt die eigentliche Frage unbeantwortet, denn man wollte ja wissen, ob Peter der richtige Partner für einen ist.
An diesen Beispielen erkennen Sie, dass der Verstand ein guter Diener, aber ein schlechter Herr ist. Er äußert sich immer, egal ob Sie ihn fragen oder nicht. Wenn Sie eine wichtige Entscheidung treffen und Mut beweisen müssen, hat der Schlaumeier in Ihrem Kopf sofort zahlreiche Argumente für und wider diese Entscheidung gefunden und teilt Ihnen diese ununterbrochen mit. Eine Diskussion zwischen Verstand, Bauch und Herz ist unausweichlich. Bei welchen Fragen hören Sie auf welchen Teil Ihres Körpers? Wenn es um die Finanzierung eines Autos geht, kann der Verstand sicherlich wertvolle Argumente liefern. Bei Themen, die nicht rein rational zu beantworten sind, sollte der Wortführer Ihr Bauch oder das Herz sein.
Unsere Ängste
Lassen Sie uns kurz über Angst sprechen. Es gibt zwei Grundarten von Ängsten, die es Ihnen erschweren, Ihre Komfortzone zu verlassen. Erstens: die Angst zu versagen. Zweitens: die Angst vor Ablehnung.
Bei jedem Schritt über die rote Linie haben Sie Furcht davor, dass etwas schiefgehen könnte, oder dass Sie zurückgewiesen werden. Merken Sie sich: Ein »Nein!« darf auf keinen Fall mit »Niemals!« verwechselt werden. Es bedeutet »Nein, so nicht!« oder »Nein, noch nicht!« . Wenn Sie eine Absage erhalten, geben Sie sich nicht der Enttäuschung und dem Selbstmitleid hin. Analysieren Sie das Ganze und überprüfen Sie, ob Sie es vielleicht anders oder zu einem anderen Zeitpunkt versuchen sollten.
Wenn Sie ein Buch geschrieben haben und das Manuskript an einen Verlag schicken, erhalten Sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent eine Absage. Kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Das ging allen erfolgreichen Buchautoren so. Wenn jeder von ihnen sofort aufgegeben hätte, wären mehr als die Hälfte aller Bücher nie entstanden. Diese Gewinner-Persönlichkeiten verbuchten das »Nein!« als Information und veränderten entweder das Manuskript, bis es passte, versuchten es bei einem anderen Verlag oder hatten zu einem späteren Zeitpunkt den gewünschten Erfolg. Ablehnung erfährt jeder. Nehmen Sie es nicht persönlich und geben Sie Ihr Bestes dafür, beim nächsten Versuch Erfolg zu haben.
Der zweite große Angstfaktor ist die Angst vor dem Scheitern. Der erfolgreiche Unternehmer Thomas J. Watson, Gründer von IBM, meinte: »Wenn du schneller Erfolg haben willst, musst du deine Fehlerquote verdoppeln.« Dieses Zitat sagt alles: Fehler zeigen den Weg zum Erfolg.
Vielleicht denken Sie jetzt: »Eine ermutigende Aussicht. In meiner Komfortzone zu bleiben, ist ein Fehler und wenn ich mutig ausbreche, mache ich zwangsläufig auch Fehler.« Diese Sichtweise ist zu negativ, denn Sie machen nicht nur Fehler und scheitern, wenn Sie sich trauen, Ihre inneren Grenzen zu überschreiten. Ein Sprichwort besagt: »Wenn dir zwei Gefahren drohen, eine vorn und eine hinten, ist es immer besser, nach vorne zu stürmen.« Der Punkt ist vielmehr, dass Sie viele neue Erfahrungen machen können, wenn Sie sich auszubrechen trauen. Innerhalb Ihrer Komfortzone gibt es nichts mehr zu gewinnen.
Ein Tennisspieler, der kneift
Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie es ist, sich von Ängsten besiegen zu lassen, aber auch, wie es ist, als Gewinner aus allem hervorzugehen. Als ich mich damals traute, den von mir eingeschlagenen beruflichen Weg zu verlassen und auf meine innere
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