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Spionin in eignener Sache

Spionin in eignener Sache

Titel: Spionin in eignener Sache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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Amanda Cross
    Spionin in eigener Sache

    Kriminalroman
    Deutsch von Helga Herborth

    Kate Fansler, die kluge und unkonventionelle Literaturprofessorin, hat eine Gastdozentur an einer kleinen juristischen Hochschule angenommen. Dabei begegnet sie der geheimnisvollen Sekretariatsleiterin Harriet, die sich zur Spionin berufen fühlt. Als Vertreterin dieser achtbaren Profession hat sie die Augen natürlich überall – und macht einige brisante Beobachtungen. Zum Beispiel: Ist es nicht sonderbar, daß die bisher einzige Frau, die hier einen Lehrstuhl innehatte, eines gewaltsamen Todes starb? Vor allem, da sie dem reaktionären männlichen Lehrkörper ein Dorn im Auge war… Und dann die Professorengattin, die ihren Mann umgebracht hat: Diese Universität hat ein paar bemerkenswerte Leichen im Keller. Dazu befragt, kann Kate natürlich nicht widerstehen. Sie beginnt ihrerseits mit Nachforschungen, wobei es sie zutiefst befriedigt, daß sie die ganze Riege männlich-selbstgerechter Professoren gegen sich aufbringt.

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    Für Judith Resink und Dennis Curtis

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    Ungekürzte Ausgabe
    April 1997
    2. Auflage März 1999
    Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
    © 1995 Carolyn Heilbrun
    Titel der amerikanischen Originalausgabe:
    ›An Imperfect Spy‹ (Ballantine Books, New York)
    © 1995 der deutschsprachigen Ausgabe:
    Vito von Eichborn GmbH & Co. Verlag KG, Frankfurt am Main
    Umschlagkonzept: Balk & Brumshagen
    Umschlaggestaltung unter Verwendung eines Gemäldes von Fernand Khnopff
    Gesamtherstellung: C. H. Beck’sche Buchdruckerei, Nördlingen
    Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany • ISBN 3-423-20191-6

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    Aber heute sah Smiley leidenschaftslos in sein eigenes Herz und erkannte, daß er ungeführt und vielleicht unführbar war; daß die einzigen Forderungen, denen er sich fügte, die seines Verstandes und seiner Menschlichkeit waren.
    John le Carré, ›Agent in eigener Sache‹

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    Prolog

    Plötzlich fühlte er eine wachsende Panik aufsteigen, eine Hilflosigkeit, die nicht zu ertragen war.
    John le Carré, ›Schatten von gestern‹

    Der Mann am Fenster in der zweiten Reihe der ersten Klasse freute sich schon, denn offenbar blieb der Sitz neben ihm frei. Der Flug von London nach New York war lang. Ein Glück also, daß ihm niemand seine Gesellschaft aufzwingen würde. Er stellte die Aktentasche auf den Nebensitz und seufzte erleichtert. Gerade sollten die Türen geschlossen werden, da betrat in allerletzter Minute eine Frau das Flugzeug, lächelte die Stewardeß entschuldigend an und steuerte auf den freien Sitz neben ihm zu. Er nahm die Aktentasche fort, verfluchte innerlich sein Schicksal und wußte, daß man ihm den Verdruß ansah.
    Sie war alt. Alt und schwer. Aus den Fugen geraten, mit struppi-gem grauem Haar, das nach einem Kamm schrie und einem Besuch beim Friseur. Wenn ihm schon ein weibliches Wesen den ganzen Flug lang auf den Pelz rückte, warum dann nicht was Junges, Attraktives, das zu einem Flirt einlud? Alte Frauen waren das Letzte. Irgendeinen Vorwand fanden sie immer, einen anzuquatschen, stellten alberne Fragen, und ehe man sich’s versah, hörte man sich ihre Lebensgeschichte an und lief Gefahr, vor Langeweile zu sterben; als einzige Rettung blieb dann, sich schlafend zu stellen. Wirklich, zu ärgerlich. Wenigstens hatte sie den Sitz am Gang; alte Frauen muß-
    ten dauernd pinkeln, und hätte sie den Fenstersitz, würde sie wahrscheinlich alle fünf Minuten über ihn steigen, ihn wecken und mit endlosen, langweiligen Entschuldigungen nerven. Wie in der ersten Klasse üblich, fragte die Stewardeß nach ihrem Namen, um ihn an-hand der Passagierliste zu überprüfen, doch der Mann verstand ihn nicht.
    Die Frau bestellte eine Bloody Mary und schnallte sich mit routi-niertem Griff an, wobei sie den Gurt bis zum Äußersten dehnen mußte, damit er um ihre ausladende Mitte paßte. Nachdem sie dann Notizblock, Stift und ein Buch aus ihrer Tasche geholt und sie unter dem Vordersitz verstaut hatte, vertiefte sie sich in das Buch. Außerstande, seine Neugier zu bezähmen, reckte der Mann den Kopf, um den Titel zu erspähen; aber nur die Kapitelüberschriften standen 7

    oben auf der Seite, aus denen er nach einer Weile schloß, daß das Buch von Freud handelte. Sie schien es amüsant zu finden, lachte ab und zu in sich hinein und machte sich Notizen. Eine Intellektuelle offenbar, mit einem akademischen Pöstchen irgendwo und allem Anschein nach von der

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