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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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Calael, dessen Zwilling, Mijo, in den letzten Tagen hat alle Welt nach euch gesucht. Wozu der Stress? Unser Patriarch denkt, dass Calael zu schlapp ist, um sich seine Magie zu holen, geschweige denn, um irgendwann mal das Sagen zu haben. Trotzdem diese Aufregung und Geheimnistuerei.“
    Andina zögerte nicht länger, sondern legte Boldt eine Hand auf den Arm. Der Kerl dachte entschieden zu viel und das auch noch in die richtige Richtung. Sollte es sein Hirn frittieren, wenn sie es manipulierte, war er definitiv kein Verlust.
    Du willst nicht mehr erfahren. Die Sache ist langweilig und uninteressant und ich nerve dich. Geh!
    Boldt erstarrte. Dann wandte er sich ruckartig um und stiefelte davon. Wymer glotzte ihm hinterher, bevor er ihm hastig folgte.
    Andina atmete erleichtert auf und beschloss, zu ihrer erbärmlichen Unterkunft zurückzukehren. Noch mehr Überraschungen wollte sie heute nicht mehr erleben.
     

     
    Nirta ließ ihre Gedanken magisch durch die Gänge reisen, bis sie Jason endlich fand. Rasch materialisierte sie vor ihm.
    „Bleib, wo du bist“, sagte sie streng. Er betrachtete sie stumm, dann ging er weiter. Na großartig! Sie hatte eine Ahnung, was mit ihm los war: Magiekoller! Bei dem, was er heute bereits alles angestellt und durchlebt hatte, war das auch kein Wunder. Hastig suchte sie nach Andina, während sie zugleich Jason im Auge behielt – ein extrem anstrengendes Kunststück, sie würde vermutlich anschließend bewegungsunfähig sein.
    „Bleib stehen, Andina bringt dich gleich zu Mijo“, versuchte sie es aufs Geratewohl. Jason zögerte kurz und setzte sich schließlich brav zu Boden. Zum Glück war weit und breit niemand zu sehen und einige Minuten später hatte Andina ihren Flüchtling erreicht.
    „Liebes, was der Junge mit seiner Magie anstellt, ist unglaublich“, flüsterte sie ihr zu. „Es ist, als ob es sämtliche Grenzen, die für alle anderen gelten, bei ihm vergessen worden sind.“
    „Möglicherweise eine Kopfsache“, murmelte Andina. „Wir lernen von klein auf, was Magie kann, vor allem aber, was sie nicht kann. Auch Mijo hat diese Beschränkungen kennen gelernt. Jason hat hingegen niemand gesagt, dass er beim besten Willen nicht allmächtig ist, er kennt Magie nur aus Büchern, Filmen und den Wunderdingen, die er bei uns beobachten konnte.“
    „Irgendwie müssen wir ihm klar machen, dass er nach wie vor ein sterblicher Mensch und kein Halbgott ist und zu viel Zauberei ihn den Verstand kosten wird. Schau ihn dir an, er hat bereits einen Magiekoller.“
    „Und einen immensen Schock nach mehreren Nahtod-Erfahrungen an einem Tag.“
    „Pass auf, du legst ihn für ein Stündchen schlafen und er kommt erst einmal zu den beiden anderen Jungs. Mein über alles geliebter Vater wird verzückt von deiner Regimetreue sein. Der Rest folgt entsprechend unserer Pläne, wobei ich dafür sorgen muss, dass Mijo erst morgen dem Tribunal überstellt werden soll. Vielleicht kannst du dem Patriarchen sagen, dass du über den Seelenstein verdächtige Signale von Mijo empfängst.“
    „Es ist unhöflich in Anwesenheit anderer zu tuscheln“, sagte Jason heiser. Er starrte zu ihnen hoch, wodurch die riesigen Gräben unter seinen Augen sichtbar wurden. Der junge Mann brauchte dringend eine Pause. Mehrere Wochen wären angemessen, aber die würde er sich nehmen müssen, sobald er sicher auf der Erde war.
    „Entschuldige, Jason“, erwiderte Andina und hielt ihm die Hand hin. „Komm, ich bringe dich zu Mijo.“
    In dem Moment, als er sie berührte, ging ein Ruck durch seinen Körper und er sackte in sich zusammen.
    „Er schläft, allerdings unruhig. Eventuell treibt es ihn schon in einer halben Stunde wieder hoch.“ Andina nickte ihr auffordernd zu. „Ich bewache ihn, sag du deinem Erzeuger Bescheid, damit er ein paar starke Krieger zum Abtransport schickt, und dass ich anschließend zu ihm komme.“
    „Ich wünschte, das alles wäre endlich vorbei.“ Wehmütig zog Nirta sich zurück, sie hätte sich so gerne in die starken Arme ihrer Liebsten geschmiegt, doch konnte sie Andina in dieser Gestalt nicht einmal berühren. Hoffentlich nahm das alles ein gutes Ende!
     

     
    Mijo fuhr hoch, als die Tür aufging und zwei bärige Typen seinen Süßen hereinschleppten. Hätte Nirta sie nicht unmittelbar zuvor gewarnt, wäre er jetzt vor Sorge zerflossen. Aber auch so quälte er sich. Mit einem Magiekoller war nicht zu spaßen, das hatte ähnliche Auswirkungen wie ein Kokainrausch. Zumal Magie

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