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Spritzenmäßig: Kurioses, Krasses und Komisches aus der Notaufnahme

Spritzenmäßig: Kurioses, Krasses und Komisches aus der Notaufnahme

Titel: Spritzenmäßig: Kurioses, Krasses und Komisches aus der Notaufnahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Tarneke
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zeigte auf den Plan, der hinter ihr an der Wand hing.
    Â»Nein, ich wechsel die Schichten immer. Diese Woche Nacht, nächste Woche Früh, danach Spät und dann wieder Nacht«, sagte sie.
    Tom R. machte sich ein paar Notizen, und ich fragte mich insgeheim, wozu er das wohl alles wissen wollte.
    Â»Dann brauche ich noch Ihre Personalien«, meinte er und grinste.
    Iris lachte auf. »Wozu das denn?«
    Â»Wenigstens Ihre Telefonnummer?«
    Iris schüttelte sich vor Lachen. So leicht ließ sich jemand wie sie nicht um den Finger wickeln.
    Â»Nein«, sagte sie, als sie wieder Luft bekam. »Kriegen Sie nicht. Ist für diesen Vorgang nämlich gar nicht nötig.«
    Â»Menno.« Tom grinste erneut, und Iris musste wieder lachen.
    Â»Warum hast du ihm nicht deine Telefonnummer gegeben?«, wollte ich wissen, als die Polizisten weg waren. »Der war doch total süß!«
    Â»Stimmt. Aber so einfach werd ich es ihm nicht machen. Soll er sich ruhig ein bisschen Mühe geben, wenn er mich wiedersehen will.«
    Und das tat er auch.
    Tom R. hatte sich den Dienstplan von Schwester Iris nämlich gut gemerkt und seinen Dienst durch Tauschen und Überstunden entsprechend abgeglichen. Und so stand er schon am nächsten Tag tatsächlich wieder auf der Matte.
    Â»Ich wollte nur mal nachhören, ob Sie den Schreck von gestern gut überwunden haben«, sagte er und lächelte Iris dabei breit an.
    Die nächsten Wochen kam er regelmäßig passend zu Iris’ Dienst im Krankenhaus vorbei. Zunächst behauptete er noch, sich um ihre Sicherheit zu sorgen, dann hatte er irgendwann zufällig in der Nähe zu tun und lud sie auf einen Kaffee ein.
    Ein Jahr später standen wir Kollegen schon wieder vor dem Standesamt und warfen Konfetti in die Luft, als Schwester Iris ihren Polizisten nämlich zum Ehemann machte.
    ***
    Auch Achim P. wollte in Sachen Liebe besonderen Einsatz zeigen – im Gegensatz zum verliebten Polizisten allerdings in Sachen körperlicher Liebe.
    Als er zu uns in die Notaufnahme kam, ahnte ich noch lange nicht, dass ich es hier mit einem der skurrilsten Fälle meiner Laufbahn zu tun haben würde.
    Verstehen Sie mich nicht falsch, wie alle anderen medizinischen Probleme auch, nahm ich natürlich das von Achim P. sehr ernst. Jedoch im Verlauf der Behandlung gab es Momente, die eine gewisse Situationskomik in sich bargen.
    Dem 42-jährigen Mann war es sichtbar peinlich, zu uns zu kommen. Er habe ein Problem, stotterte er und bat darum, einen Arzt sprechen zu dürfen.
    Â»Es ist ein urologisches Problem …«, gab Achim P. auf mein Nachfragen hin an.
    Â»Wir haben viele Patienten mit urologischen Problemen«, meinte ich beruhigend. »Können Sie es etwas konkretisieren? Dann sage ich dem Arzt Bescheid.«
    Achim P. sah sich unsicher um. Der Eingangsbereich einer Notaufnahme war nicht gerade der ruhigste Ort der Welt. Wenn man intime Probleme ungern in Anwesenheit von anderen Schwestern, Pflegern, Patienten und Rettungssanitätern erläutern möchte, dann hatte man es schwer.
    Â»Können wir irgendwo ungestört …?«
    Ich nickte und brachte ihn in den Behandlungsraum.
    Â»Nun aber raus mit der Sprache«, meinte ich aufmunternd.
    Â»Es ist mir ein bisschen peinlich …«, Achim P. räusperte sich nervös. »Wissen Sie, was ein Penisring ist?«
    Ich nickte freundlich und hielt Achim P. für einen dieser sexuell aktiven, aber leider viel zu experimentierfreudigen Menschen, die ab und an bei uns in der Notaufnahme landeten.
    Ich hatte keinen Schimmer, wie experimentierfreudig er tatsächlich war.
    Â»Penisring, ja, kenn ich«, sagte ich nur. »Wo ist das Problem?«
    Â»Ja, also, das Problem ist, äh, ich habe mir so einen Ring selbst gebastelt … und … tja … jetzt kriege ich ihn nicht mehr ab.«
    Räusper.
    Â»Alles klar«, sagte ich und griff zum Hörer, um Dr. Uwe M. Bescheid zu sagen.
    Â»Gott, schon wieder!«, stöhnte der durchs Telefon. »So einen hatte ich gestern schon. Die Dinger haben doch eine Sollbruchstelle, wo man sie kaputtmachen kann, wenn sie nicht mehr runtergehen.«
    Â»Dieser wohl nicht«, erklärte ich ihm. »Der Patient hat ihn selbst gebastelt.«
    Dr. M. seufzte. »Okay. Leg ihn hin, nimm ihm Blut ab, er soll sich schon mal frei machen, ich komme gleich. Mann, Mann, warum können die Leute eigentlich nicht einfach ganz

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