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Spuk in Pompeji

Spuk in Pompeji

Titel: Spuk in Pompeji Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franjo Terhart
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bedauernd.
    Bracus blickte ihn unsicher an.
    »Aber das will ich auch unbedingt miterleben!«, erklärte Marcellus aufgeregt. Für ihn zählten Gladiatorenkämpfe mit zum Schönsten, was Pompeji zu bieten hatte.
    »Dann   …«, begann Aemilius.
    Aber Marcellus puffte seinen Freund fröhlich in die Seite: »Heh! Zieh nicht so ein Gesicht! Wir werden mit unserem frisch verdienten Geld dorthin kommen und können uns dann sogar noch eine kleine Erfrischung leisten!«
    Aemilius erwiderte zweifelnd: »Das glaube ich nicht. Wir werden stundenlang   …«
    »Nonsens!«, unterbrach ihn sein Freund. »Die Kämpfe sind erst am späten Nachmittag. Das schaffen wir locker bis dahin.«
    »Klar werden wir das«, mischte sich jetzt auch Aemilia ein, die Sorge hatte, dass der geplante Ausflug zu platzen drohte. »Bracus zeigt Plinius zwei, drei markante Stellen und danach laufen wir rasch zurück. Einverstanden?«, sagte sie betont munter.
    Die anderen nickten zustimmend und Bracus’ Miene hellte sich auf.
    In diesem Moment gesellten sich Plinius und sein Begleiter Titus Aulus zu ihnen.
    Doch als sie gemeinsam losgehen wollten, fing Simus an, Schwierigkeiten zu machen. Vergeblich versuchte Bracus, den kreischenden Affen zu bändigen. »Entschuldigung. So war er heute früh auch schon. Ich musste ihn sogar einfangen. Simus wollte um keinen Preis mitkommen.«
    Wie zur Bestätigung fletschte sein behaarter Freund bedrohlich seine Zähne. Erst als Bracus leise und streng auf ihn einredete, war er endlich bereit, zumindest fürs Erste Ruhe zu geben.
    Der kleine Trupp brach zu den Hängen des Vesuv auf. Bracus schritt voran, wies allen den Weg und war sehr stolz darauf, dass man sein Wissen benötigte. Simus kauerte auf seiner Schulter und hielt sich am Kopf des Jungen fest. Mitunter verdeckten seine Hände die Augen seines Herrn, was diesem gar nicht gefiel.
    »Lass das, Simus! Wenn ich stolpere, liegen wir beide am Boden«, beschwerte sich Bracus.
    »Vorher wird er allerdings sicher elegant heruntergesprungen sein«, meinte Plinius und lachte. »Du wirst dich vielleicht verletzen, aber dein Affe wird sich nur entspannt das Fell lausen.«
    Alle lachten.
    »Simus ist mein allerbester Freund«, sagte Bracus trotzig.
    »Das glaube ich dir gerne«, antwortete Plinius. »Er wird dich auch niemals im Leben enttäuschen, so wie es bei Menschen häufig genug der Fall ist.« Er musterte Bracus ernst und Bracus spürte, wie er rot wurde. Wusste Plinius, wie es in Bracus aussah?
    Simus schien jedoch wenig von der Versicherung seines Herrn zu halten. Je näher sie dem Vesuv kamen, desto verrückter gebärdete er sich. Er sprang zu Boden, wirbelte Dreck auf, schrie, fuchtelte wild mit seinen Ärmchen, fletschte die Zähne und machte Anstalten davonzurennen.
    Plinius beobachtete das Tier genau. »Deinem Affen gefällt es hier nicht«, stellte er fest. »Er will zurück in die Stadt.«
    »Enttäusch mich jetzt nicht«, zischte Bracus seinemAffen böse zu und sagte zu den anderen gewandt: »Simus kennt sich hier mindestens ebenso gut aus wie ich. Er hat sich noch nie so nervig benommen. Was hat er nur?«
    Auch seine vier Freunde konnten sich das auffällige Verhalten des Äffchens nicht erklären.
    Marcellus und Aemilius beobachteten das Tier misstrauisch und hatten insgeheim denselben Gedanken: Hoffentlich würden sie am Ende nicht wegen Simus zu spät von ihrer Expedition zurückkehren! Murmillos Kampf gegen Pugnax bedeutete für sie beide den Höhepunkt des heutigen Tages. Den durften sie nicht verpassen!
    Simus schien sich erst wieder etwas zu beruhigen, als Bracus ihn erneut sanft streichelte.
    Unterwegs entdeckten sie Unheimliches. Risse und tiefe Spalten klafften an verschiedenen Stellen im Boden. Mancherorts waren Gruben und Senken entstanden, wo tags zuvor noch alles eben gewesen war.
    Plinius studierte alles ganz genau und diktierte seinem Begleiter seine Beobachtungen, die dieser eifrig auf einem Wachstäfelchen notierte.
    Schließich führte Bracus sie zu einer Stelle, an der merkwürdige Dämpfe aus dem Erdinneren aufstiegen.
    Aemilia hielt sich entsetzt die Nase zu: »Beim Hades, hier stinkt es ja ganz schrecklich. Als ob sich die Tore der Unterwelt geöffnet hätten.«
    Plinius nickte nachdenklich. »Wir werden nicht näher rangehen«, beruhigte er das Mädchen. »Ich kenne diese Gerüche von meinen Forschungen am Ätna in Sizilien. Dort ist mir davon speiübel geworden. Ich drohte umzufallen, so furchtbar war der Gestank.«
    »Aber

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