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Spuk in Pompeji

Spuk in Pompeji

Titel: Spuk in Pompeji Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franjo Terhart
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Mädchen, so schnell es ging.
    Als Erstes kam ihnen Simus entgegengesprungen . Der kleine Affe hüpfte sogar auf Aemilias Schulter, wandte sich nach hinten und schenkte Aemilius, Marcellus und Carilla ein breites Grinsen.
    Bracus erhob sich von einem Säulenstumpf. Er schien sich wirklich darüber zu freuen, die vier Kinder zu sehen.
    »Hier ist es viel besser als in meinem Erdloch«, sagte er zufrieden. »Habt ihr vielleicht was zu essen bei euch? Wasser gibt es hier genug.« Dabei zeigte er auf einen kleinen Teich, der fast ganz von Seerosenblättern bedeckt war.
    Die Freunde verzogen ihr Gesicht: »So was trinkst du? Das schmeckt doch furchtbar!«
    »Besser als nichts. Wenn ihr wie ich lange Zeit außerhalb der Stadtmauern in einem muffigen Loch gelebt hättet, wüsstet ihr Wasser wie dieses zu schätzen .«
    Aemilia reichte ihm die Brötchen und den Käse.
    Bracus’ Augen wurden fast doppelt so groß wie eine Münze mit dem Bildnis des Kaisers darauf. »Bei den mächtigen Göttern! So was Leckeres hatte ich schon ewig nicht mehr!«
    Nachdem Bracus gegessen hatte, eilte er zu dem kleinen Teich, kniete sich nieder und trank daraus wie ein Hund. Dann wischte er sich zufrieden mit der Hand über den Mund und baute sich vor den vier Freunden auf.
    »Also hört zu!«, sagte er mit ernster Stimme. »Was ich getan habe, war nicht gut. Ich bin bereit, mich den Ädilen zu stellen, um meine Strafe zu erhalten.«
    Die Freunde starrten ihn überrascht an.
    Marcellus meinte: »Warum willst du das freiwillig machen?«
    »Weil ihr wirkliche Freunde seid. Ohne euch säße ich immer noch in meinem Erdloch und käme nicht mehr heraus. Oder ich wäre längst von herabfallenden Steinen erschlagen worden. Ich verdanke euch also mein Leben. Deshalb könnt ihr mich zu den Beamten der Stadt bringen. Sie sollen über mich entscheiden. Vielleicht kann ich dann endlich in Frieden ein neues Leben beginnen.«
    Aemilia fing sich als Erste. »Das ehrt dich, Bracus«, sagte sie langsam. »Aber vermutlich haben nicht nur wir dir, sondern hast auch du uns das Leben gerettet. Ohne dich wären wir wohl kaum unbeschadet vonden Hängen des Vesuv wieder heruntergekommen . Außerdem können wir dich leider den Ädilen nicht ausliefern, weil sämtliche Beweisstücke fehlen. Sie liegen verschüttet in deiner ehemaligen Behausung. Wer will sie da jemals rausholen?« Sie lächelte breit.
    Marcellus und Aemilius nickten. »So ist es. Außerdem hast nicht du gestohlen, sondern Simus. Es müsste also der Affe bestraft werden«, erklärte Marcellus.
    »Beim Jupiter! Niemals! Lieber gehe ich selbst ins Gefängnis«, wehrte Bracus ab.
    »Keiner von euch beiden geht ins Gefängnis«, riefen Carilla und Aemilia wie aus einem Munde. »Du bleibst hier, solange du willst. Zusammen mit Simus.«
    Endlich lächelte auch Bracus und sagte: »Jupiter sei Dank! Ein, zwei Tage werden Simus und ich noch in Pompeji bleiben. Aber dann brechen wir nach Rom auf. Es wird nicht leicht werden jetzt. Aber um richtig neu anzufangen, ist es vielleicht sogar besser, wenn wir das gestohlene Silber nicht bei uns haben.«
     
    Später schlenderten die neuen Freunde gemeinsam durch Pompeji. Trotz der Beben war die Stadt lebendig wie eh und je. Die Erdstöße regten hier offenbar niemanden wirklich auf. Händler, Reisende, Sklaven und Freie gingen eifrig ihren Geschäften und Aufgaben nach.
    Wie stets waren auch heute alle in Eile. An verschiedenen Stellen, vor allem auf dem Forum, wurde bereits damit begonnen, alte, aber auch neue Schäden auszubessern. Mosaikleger, Maler und Bildhauer würden monatelang alle Hände voll zu tun haben, um die Tempel, Thermen oder prächtigen Villen reicher Bürger wieder wie neu aussehen zu lassen.
    Über Pompeji lastete eine schwüle Hitze. Nur hin und wieder kam ein leichter Wind von der Meerseite her auf und ging wohltuend durch die Straßen der Stadt.
    Aber das konnte den strengen Geruch aus den Gassen nicht vertreiben. Vor vielen Häusern waren die tönernen Fässer zu Bruch gegangen, in denen sonst der Urin gesammelt wurde, den die Gerber für ihre Arbeit mit den Fellen benötigten.
    An einer Straßenkreuzung stießen die Freundeschließlich auf zwei Männer, die Passanten nach den Erdstößen der vergangenen Tage befragten. Der Ältere von ihnen trug eine vornehme Toga. Er schien mit den Antworten, die er erhielt, nicht wirklich zufrieden zu sein.
    »Und ihr fürchtet die heftigen Beben überhaupt nicht?«
    »Pah!«, meinte ein weißhaariger Händler

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