ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter
Phaser verloren und vermutete, dass die Gründerin nicht fähig war, ihre Form zu verändern – andernfalls hätte sie es längst getan. Taran’atar wusste von Kraftfeldern, die Wechselbälger daran hinderten. Wahrscheinlich war ein solches innerhalb des Gefängnisses aktiviert worden, als die Flucht der Gründerin bemerkt worden war.
Taran’atar verdrängte diese Gedanken und konzentrierte sich neu. Dann tarnte er sich, wenngleich er auch nicht unsichtbar wurde. Er gönnte sich noch einen Moment innerer Vorbereitung, dann rannte er los, warf sich durch die schon fast geschlossene Tür und landete auf dem harten Korridorboden.
Er hatte damit gerechnet, von Phaserfeuer erwartet zu werden, doch es blieb aus.
Langsam stand er auf, getarnt als Lieutenant Commander Matheson. Er stellte sie sich schwer verwundet vor: Ein Arm hing taub an ihrer Seite, die andere Hand umklammerte die verletzte Schulter. Ein verwundetes Bein konnte ihr Gewicht nur noch humpelnd tragen, und in ihrer Seite klaffte das schwarzumrandete, blutige Loch, wo die Energiewaffe sie getroffen hatte. Taran’atar imitierte, wie man sich mit solchen Verletzungen bewegte, und stützte sich, während er weiterging, immer wieder an der Korridorwand ab. Sein eigener Schmerz vereinfachte ihm die Scharade, die er spielte.
So schlurfte er vorwärts, ließ das Geplärr der Alarmsirene zum Träger seiner Konzentration werden. Am Ende des Ganges stolperte er um eine Ecke und wandte sich nach rechts. In wenigen Metern Entfernung befanden sich zwei geschlossene Türen. Die erste führte in den Raum, in dem er den hellroten Overall angezogen hatte, die zweite, da war er sicher, in den Kontrollraum.
Taran’atar ahnte, dass er seit dem Verlassen des Strahlungsbereichs unter Beobachtung stand. Er humpelte weiter, passierte die erste Tür und hielt vor der zweiten. Eine Konsole ähnlich der, die Matheson auf dem Weg zur und von der Zelle der Gründerin bedient hatte, befand sich neben der Tür in der Wand. Taran’atar streckte eine Hand danach aus, ließ dann aber seine Knie nachgeben. Schwer fiel er zu Boden und blieb dort reglos liegen, den Rücken an die Wand gelehnt.
Es dauerte nur Sekunden, bis sich die Tür des Kontrollraums öffnete. »Jackie«, sagte die Tellaritin, die er zuvor gesehen hatte. Sie kauerte sich neben ihn, einen Phaser in der Hand, und streckte zwei Finger der freien nach dem aus, was sie für Mathesons Hals halten musste. Offenbar wollte sie den Puls der Sicherheitsoffizierin fühlen. Als sie nah genug heran war, riss Taran’atar den Arm hoch. Seine Tarnung fiel, sobald sich seine Finger um den dicken, weichen Hals der Tellaritin legten. Er drückte zu und spürte, wie ihr Kehlkopf unter seinem Griff nachgab. Die Tellaritin hustete kurz und schwach, und der Schleim, der aus ihrem Mund flog, war mit ihrem lavendelfarbenen Blut durchsetzt. Der Phaser glitt aus ihrer Hand.
Im Kontrollraum, kaum hörbar vor lauter Sirenenlärm, bewegte sich etwas. Taran’atar registrierte Stimmen und identifizierte mindestens zwei weitere Offiziere. Eine Hand noch am Hals der spuckenden Tellaritin, nahm Taran’atar den Phaser vom Deck und sprang auf.
Als er auf die Schwelle trat, sirrte ein Phaserstrahl in seine Richtung, traf aber den Rücken der sterbenden Sicherheitsoffizierin, die er vor sich hielt. Der Gestank brennenden Fleisches erfüllte die Luft. Taran’atar zielte mit der eigenen Waffe an der nun reglosen Tellaritin vorbei und erwiderte das Feuer. Sein Strahl schlug auf der anderen Seite des Raums in eine Konsole ein, die prompt explodierte. Umgehend verstummte der Rote Alarm, nur in der Ferne konnte er ihn noch hören. Die Flamme, die aus der Konsole stieg, reichte fast bis zur Decke, begleitet von einer Rauchwolke.
Abermals fiel ein Schuss. Nun, da die Sirene im Rauminneren verstummt war, klang er lauter als zuvor. Ein Strahl Phaserenergie versengte die Luft in Taran’atars Nähe und hielt dann auf ihn zu. Bevor er die Tellaritin als Deckung vorschieben konnte, hatte der Strahl ihn getroffen. Taran’atar war, als hätte man ihm ein Loch in die Rippen geschnitten, doch er ignorierte den Schmerz. Ihm ging es allein um die Gründerin. Er musste sie schützen, sie ihrer Gefangenschaft entreißen. Er feuerte erneut, und unter der Wucht seines Angriffs explodierte eine zweite Konsole. Dicker Rauch erfüllte den Raum.
Taran’atar wartete auf den nächsten Phaserschuss und schleuderte die Tellaritin mit aller Kraft in die Richtung, aus der
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