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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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wagte er sich gar nicht vorzustellen.
    Kaum dachte er an die anderen Gründer, blickte Odo zur Seite – die Arme und Hände noch immer in der Asche vergraben – und zu ihrer kleinen Verbindung. Die gesamte Masse zitterte unkontrolliert, und plötzlich schossen Auswüchse aus ihr empor, um sogleich wieder zu fallen. Odo spürte die Pein seiner Begleiter, selbst ohne mit ihnen verbunden zu sein.
    Abermals berührte Laas ihn an der Schulter, und nun gewährte Odo ihm Zugang.
Odo
, rief Laas wieder, doch es blieb bei diesem einen Wort, mehr kam nicht, und das gemeinsame Schweigen wurde zum Testament all dessen, was um sie herum existierte.
    Odo kam sich klein und verloren vor, als er sich erneut in seine bajoranische Gestalt zurückzog. Vorsichtig zog er die Hände aus dem Boden. Er hielt sie mit den Handflächen nach oben aneinander, sodass sie eine Schale bildeten. Eine Schale voller Asche. Einen Moment später öffnete er sie, und die grauen Körnchen rieselten stumm nach unten.
    Er wusste, dass hier nie ein Planet gekreist und von der Nova zerfetzt worden war. Die Asche, die sich in alle Richtungen erstreckte, bedeckte nicht die felsigen Überreste einer zerstörten Welt. Sie
war
die Welt. Vor, hinter, neben und unter ihm lagen die biomimetischen Zellen eines einzelnen, riesigen Wechselbalgs, vielleicht sogar des Urahns.
    Und er war tot.

Endpunkt
    Odo ließ den Scanner fallen, riss sich von Laas los und lief über die Oberfläche dieser Nichtwelt. Seine Füße wirbelten die Asche des toten Formwandlers auf. Laas folgte ihm, doch Odos Blick blieb auf Indurane gerichtet. Er sah, dass die drei anderen Formwandler sich von ihm gelöst hatten. Doch der alte Gründer rührte sich nicht mehr. Auf einmal brachen die, mit denen er eben noch verbunden gewesen war, auf. Sie veränderten ihre Gestalt und stiegen in die Nacht hinauf. Indurane verharrte reglos. Hätte Odo nicht seine immense Trauer gespürt, er hätte ihn für ebenso leblos wie die planetengroße Leiche unter ihnen gehalten.
    Odo blieb stehen und wandte sich zu Laas um, streckte die Arme nach ihm aus. Seine Hand berührte Laas’ Oberarm und unter dem goldenen Glitzern sich wandelnder Masse verbanden sie sich wieder. Binnen Sekunden war aus zwei Körpern einer geworden, eine amorphe Säule aus sich bewegenden Zellen.
    Tot
, drang es von Laas herüber, und sein Körper an Odos wurde einen Moment lang zu Asche.
    Tot
, bestätigte Odo. Für einen Moment ahmte er Laas’ Aussehen nach, bis ihn plötzlich ein Gefühl furchtbaren Verlustes überkam. Er hatte erst vor Kurzem von dem Konzept eines Gründergottes erfahren. Anfangs hatte er den Gedanken als Möglichkeit, später als reinen Mythos abgetan. Selbst jetzt noch, da er auf dem enormen Leib eines verblichenen Wechselbalges stand, zögerte er, zu glauben, in diesem den Urahn gefunden zu haben. Er bezweifelte nach wie vor, dass es diesen Urahn überhaupt gab – oder je gegeben hatte.
    Doch das änderte nichts an dem Schmerz, den ihm der Fund eines toten Wechselbalgs bereitete. Odo hegte keinen Zweifel, dass Indurane und die anderen ihn teilten. Sahen sie in dem Toten ihren Gott, war Odos eigener Schmerz sogar winzig im Vergleich zu ihrem. Nein, Odo konnte sich kaum vorstellen, wie sie sich fühlen mussten. Indurane schien sich nicht mehr rühren zu können, die anderen konnten es wohl nicht länger an diesem Ort auszuhalten. Sie kehrten bestimmt zum Schiff zurück. Ohne dieses würde ihre Rückreise zur Welt der Gründer Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte beanspruchen.
    Laas änderte erneut sein Aussehen. Nun formte er sich nach dem Beispiel eines der anderen Gründer von der Hinreise: Er wurde eine flache, weite Ebene, und aus seiner Mitte stieg der Urahn empor.
Ihr Gott?
, fragte er sich und Odo gleichermaßen. Unser
Gott?
    Ich weiß es nicht
, antwortete Odo. Sein Körper durchlief gleich mehrere Wandlungen, war mal leere Sphäre, mal eine Beinahe-Kopie der Gründer, die sie herbegleitet hatten.
Aber die anderen glauben es. Indurane glaubt es
.
    Indurane
, dachte Laas und nahm kurz dessen Gestalt an. Odo verstand und stimmte zu. Sie mussten zu ihm.
    Gemeinsam beugten sie sich gen Boden und schoben sich durch den Staub des toten Formwandlers. Sie näherten sich Induranes Gestalt. Sein regloser Körper wirkte leblos im Zwielicht. Odo kehrte seinen mentalen Fokus nach innen, dann streckten er und Laas ihre Extremitäten nach dem alten Wechselbalg aus. Ihre biegsamen Zellen wurden flach, berührten

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