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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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Teppich.
    Taran’atar trat zur Wand und begutachtete den Schaden. Die Waffe hatte einen deutlichen Kratzer hinterlassen, und das … enttäuschte ihn.
    Abermals drehte er sich um und nahm die Kabine in Augenschein. Er stellte sich vor, hinter den Möbeln – einem Sofa, mehreren Stühlen, einigen Tischen und Regalen unterschiedlicher Größe – weitere Feinde lauern zu sehen. Da war der Ferengi-Wurm, mit dem er sich für eine der Holosuiten herumschlagen musste, dort die zwei Männer, die den Kinderhort geleitet hatten, als er diesen aufgesucht hatte. Er sah den anderen kleinen Ferengi, der auf der Station als Chefingenieur diente, den leitenden medizinischen Offizier, den stellvertretenden Kommandanten – eine Vielzahl von Personen, Flottenangehörige wie Zivilisten. Sie standen um ihn herum, mit den Rücken zur Wand, und Taran’atar fragte sich, ob er schon wieder träumte. Doch dies war kein Traum. Sondern Wut.
    Er tarnte sich und hechtete vor, wobei er einen gepolsterten Stuhl umstieß. Er rannte direkt auf den genetisch aufgewerteten Doktor zu, um ihn zu rammen – und schlug mit der Schulter voran gegen die Wand. Wäre Bashir tatsächlich da gewesen, wären seine Rippen nun gebrochen und hätten ihm das Herz in der Brust aufgespießt. Stattdessen spürte Taran’atar, wie die Wand nachgab. Als er zurücktrat, sah er, dass er eine beachtliche Delle in der harten Metallfläche hinterlassen hatte.
    Während er sich wieder umdrehte, stellte er sich den Ersten Offizier zu seiner Linken vor und rannte erneut los. Als er die Raummitte passierte, musste der niedrige Glastisch dran glauben – er wurde gegen eine Komm-Konsole geschleudert und zersplitterte, sodass durchsichtige Scherben in alle Richtungen flogen. Er hatte sein nächstes Ziel fast erreicht, als Taran’atar sich plötzlich einen Stuhl griff und ihn hoch über den Kopf hob. Dann ließ er ihn auf die Stelle niederfahren, an der Vaughn in seiner Einbildung stand, und schleuderte ihn gegen die Zimmerwand. Der Fantasie-Vaughn brach am Boden zusammen. Aus seinem Bauch ragte ein Stuhlbein, und auch der Rest seines Körpers hatte unter der Wucht des Zusammenpralls schwere Schäden davongetragen.
    Taran’atar setzte seinen Wutausbruch fort. Er stellte sich vor, Ro das Genick zu brechen, Nog den Leib aufzuschlitzen und Quark Arme und Beine auszureißen. In Gedanken drückte er Gavi und Joshua, den beiden Männern aus dem Kinderhort, mit jeweils einer Hand die Kehlen zu. Wieder und wieder tobte er durch den Raum, kämpfte gegen imaginäre Abbilder der Stationsbewohner.
    Dann endlich hielt er inne. Seine Hände und Unterarme pochten, wo er sie sich zerkratzt hatte. Er versuchte, seinen Atem, der schwer und stockend ging, sowie den rasenden Herzschlag seiner zwei Herzen unter Kontrolle zu bekommen. Nach einigen Minuten hatte Taran’atar seine Kraft wieder, doch die Erschöpfung blieb.
    Er sah sich um. Die Kabine war ein Trümmerfeld. Nahezu kein Möbelstück hatte das Gemetzel überlebt. Stühle, Tische, Regale, das Sofa – alles war zerrissen, zerstört, zerbrochen und lag in Einzelteilen da wie leblose Soldaten. Glasscherben bedeckten den Boden, Glaspartikel rieselten funkelnd durch die Luft wie Schnee, auf den das Sonnenlicht fiel.
    Und der Zorn war noch nicht verflogen.
    Taran’atar hob den Blick. Am anderen Ende des Raumes, erzeugt von der Kraft seiner Gedanken, erschien Captain Kira. Sie stand, wo Bashir gestanden hatte, und er beobachtete sie genau. Er war schon vielen Personen im Alpha-Quadranten begegnet, aber nur Kira brachte er einen gewissen Respekt entgegen. Nun, da er ihr imaginäres Abbild studierte, sich ihrer Angriffshaltung bewusst wurde, ihrer körperlichen Stärke und der Anspannung in ihrem Gesicht – diesem Gesicht! –, vergaß er alles, was er je an Positivem über sie gedacht hatte. Ein gutturaler Laut drang aus seiner Kehle, und er rannte los, warf sich mit den Füßen voran auf die eingebildete Stationskommandantin.
    Ihm war fast, als könne er spüren, wie ihr Leib unter dem Angriff nachgab und ihre Organe zerplatzten, als er sie gegen die Wand presste. Ihr Tod wäre ein sofortiger gewesen. Taran’atar fiel zu Boden. Er fühlte sich siegreich und wusste doch, dass die Gegner nicht real gewesen waren. Dann drang ein lautes Alarmsignal an seine Ohren, dem ein leiseres zweites folgte. Er rappelte sich auf. Scherben zerbrachen unter seinem Gewicht.
    Taran’atar betrachtete die Wand, vor der er erst Bashir und nun Kira erschlagen

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