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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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grauen Ebene, die sich bis zum fernen Horizont erstreckte. Oben leuchteten Sterne, Kleckse aus farbigen Gaswolken, zweifelsfrei von der Nova ausgestoßen, zogen wie abstrakte Kunstwerke über die Leinwand des ebenholzschwarzen Himmels. Der gleißende Stern selbst war nirgends zu erkennen und lag wohl irgendwo hinter dem Horizont der Ruinenwelt verborgen.
    Odo sah sich nach den anderen Wechselbälgern um. Wie erwartet waren auch sie materialisiert. Indurane und die drei übrigen hatten sich bereits gefunden und verschmolzen miteinander, bildeten eine formlose Masse, eine neue kleine Verbindung. Laas stand außerhalb, einzeln, mit einem neugierigen Ausdruck auf seinem nachgebildeten Varalianergesicht. Von dem halben Dutzend Gründern abgesehen, schien es hier nirgends weitere Wechselbälger zu geben.
    Laas trat auf Odo zu. Der hob den Scanner und sah darauf, konnte in der Dämmerung aber kaum etwas erkennen. Er konzentrierte sich und justierte seine Augen neu, variierte die Anzahl und Position der Stäbchen und Zapfen, bis er das Gerät auch bei Nacht sah. Schnell widmete er sich dann den Kontrollen – die begleitenden Piep- und Zirplaute blieben in der fehlenden Atmosphäre aus – und scannte die unmittelbare Umgebung. Es waren rudimentäre Suchen nach Bewegungen und sichtbaren Objekten an der Oberfläche, und sie lieferten nur negative Ergebnisse. Als Nächstes folgte ein Scan nach biomimetischen Substanzen.
    Sofort erschienen Anzeigen auf dem Display. Odo betrachtete sie einen Moment lang, verwirrt von den Aussagen des Scanners. Laut dem Gerät stand er auf mit Wechselbalgmaterial angefülltem Boden.
    Odo ließ den Scanner sinken und sah sich um, fand aber nur die eintönige graue Oberfläche dieser verwundeten Welt. Andererseits konnte sich ein Wechselbalg in alles verwandeln …
    Laas hatte ihn kaum erreicht, da bückte sich Odo. Er zögerte, sich mit einem unbekannten Formwandler zu vereinen, fürchtete sich davor, am Ende doch mit dem Urahn verbunden zu sein. Dann aber streckte er die Hand aus, stieß mit den Fingern durch die Bodenoberfläche und wappnete sich für die Vermischung von Gedanken und Form.
    Nichts geschah.
    Odo schloss überrascht die Augen und konzentrierte sich auf sein Inneres, auf die Wirbel und Strömungen der Transformation. Er wollte sich ausstrecken, und prompt verlängerten sich seine Finger, pressten sich durch die substanzlose Oberfläche. Sie suchten nach Wechselbalgleben, wollten sich mit dem Fremden vereinen.
    Und noch immer geschah nichts.
    Odo registrierte eine Berührung an seiner Seite, den Druck eines angebotenen Kontakts, und gab ihm nach. Plötzlich war Laas bei ihm.
Odo
, rief er und sandte ihm das Bild abwärts rieselnden Sandes und das Gefühl von dünnem Nebel, der einen Körper umhüllt.
    Was?
, dachte Odo. Sein Geist verband sich mit Laas’, während seine Finger weiter nach anderem Wechselbalgleben suchten. Doch Laas antwortete nicht sofort, und die Suche seiner Finger blieb fruchtlos.
    Dann wiederholte Laas den Sand und das Gefühl von Nebel. Odo stoppte die weitere Ausdehnung seines Körpers unter die Oberfläche und zog seine Zellen zurück in seine bajoranische Gestalt. Als er die Hand vom Boden dieses eigenartigen Ortes hob, rieselten winzige Körnchen herab.
    Allerdings stammten sie nicht vom Boden.
    Odo sprang auf, unterbrach den Kontakt zu Laas und wich stolpernd zurück. Seine Füße wirbelten kleine Aschewölkchen auf. Ein Gedanke formte sich in seinem Verstand und er wollte ihn hinausschreien, doch stattdessen fiel er auf die Knie und schlug mit den Fäusten auf den pudergleichen Grund. Er brach bis zu den Handgelenken ein, dann bis zu den Unterarmen und schließlich bis zu den Ellbogen. Abermals ging Odo in sich, ließ seine Zellen Wirbel bilden und veränderte ihre Zusammensetzung und Form. Einen halben Meter ragten seine Arme nun schon in die Planetenoberfläche hinein, wie vorher seine Finger. Tiefer und tiefer fuhr Odo in die Welt und wusste mit einem Mal, dass es gar keine Welt war, nicht einmal der Teil einer solchen. Er öffnete den Mund und schrie es in die luft-lose Nacht hinaus, die doch jeden Laut sofort verschlang.
    Laas stolperte neben ihn, berührte ihn erneut, legte die Hand auf Odos Schulter und bot an, sich zu vereinen. Odo sah zu ihm auf. Laas wirkte verstört, sogar schockiert, und seine Miene spiegelte Odos eigene Gefühle: Verstehen und unendlichen Schmerz. Was Indurane und die anderen fühlen würden, sobald auch sie es entdeckten,

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