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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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registrierte das Zirkulieren der Luft, daher befand er sich wohl in einem geschlossenen Raum, und da er seine Muskeln mühelos anspannen konnte, war er wohl nicht gefesselt. Seine leere Hand informierte ihn über den gepolsterten Sitz, auf dem er sich befand, und wenngleich er niemanden in seiner Nähe witterte, verrieten die Gerüche, die seine Nase erreichten, ihm, dass erst kürzlich Fremde hier gewesen waren. Unter all diesen Eindrücken lagen ein leises Vibrieren und ein tiefes, gleichmäßiges Brummen.
    Warptriebwerke
, dachte Taran’atar. Er lauschte ihrem Klang, achtete auf ihre Lautstärke und ihr Timbre, und wusste, dass sie zu einem Föderationsrunabout gehörten. Sofort entsann er sich wieder seines Aufenthaltsorts – der
Rio Grande
– und warum er hier war: Er war auf einer nichtmilitärischen Mission mit Captain Kira, Lieutenant Bowers und Ensign Aleco.
    Schnell erhob er sich aus seinem Sitz in dem finsteren Zimmer und zog in derselben Bewegung seine Klinge. Wut strömte durch seinen Körper wie Ketracel-White, nährte ihn, trieb ihn an. »Der Sieg ist das Leben«, zischte er durch zusammengebissene Zähne und versuchte, den Zorn über sein eigenes Unvermögen zu unterdrücken. Sich seiner Umgebung nicht zu entsinnen, selbst wenn es nur für einen Moment war, kam einem inakzeptablen Versagen gleich.
    »Computer«, sagte er, bemüht um einen gleichmäßigen Tonfall, »Licht.« Zwei kurze Töne bestätigten den Befehl, und die Dunkelheit wich dem Schein der Deckenbeleuchtung. Taran’atar sah sich in der hinteren Kabine des Runabouts um. Während sein Blick über das zweckmäßige Design, das Sternenflottenschiffen zu eigen war, glitt, spürte er die Wut zurückkehren.
    Er hatte gelernt, diesen Ort zu verachten. Nicht nur das Runabout, die Raumstation oder Bajor, sondern den gesamten Alpha-Quadranten. Und er verachtete die Wesen, die ihn bevölkerten. Manchen, denen er begegnet war, brachte er ein gewisses Maß an Respekt entgegen – Kira etwa, und Vaughn –, andere konnte er tolerieren – beispielsweise Ro und Bashir –, doch das änderte nichts an der generellen Abscheu, die er für die hiesigen Spezies und Individuen empfand. Taran’atar war nur aus einem einzigen Grund noch hier, dem, aus dem er überhaupt erst gekommen war: weil es der Befehl des Gründers verlangte. Monate waren vergangen, seit er den Gamma-Quadranten verlassen hatte, und noch immer begriff er seine Aufgabe nicht völlig. Trotz Odos aufmunternder Worte vor zwei Monaten, als er Deep Space 9 besuchte, war Taran’atar überzeugt, gescheitert zu sein. Der Erfolg auf dieser Mission blieb ihm verwehrt, bis jetzt und auch in Zukunft. Schlimmer noch – die Zeit, die er mit ihr vergeudete, war nicht nur verschwendet, sie schwächte auch seine Effizienz als Soldat des Dominion.
    Taran’atar sah zu seiner Hand, die die Axt zum Angriff bereit hielt. Wie oft hatte er solch eine Klinge bereits gegen einen Feind geführt? Er entsann sich lebhaft, mit seinem
Kar’takin
das Gesicht des Hirogen gespalten zu haben, mit dem er im Delta-Quadranten gekämpft hatte. Davor hatte er es auf Sindorin in der Brust eines von Lockens fehlgeleiteten Jem’Hadars vergraben. Auch aus dem Dominion kamen Erinnerungen in ihm hoch – daran, wie sein Stahl das Blut der Ourentia gekostet hatte, als seine Phalanx deren unüberlegten Aufstand niederschlug. Daran, wie ein gut geworfenes Messer Erlösung von einem machtbesessenen Vorta gebracht hatte, dessen Taten das Leben eines Gründers gefährdeten. Daran, wie er auf Befehl seines Ersten den zerklüfteten Leib des Neunten aufgeschlitzt und dessen noch warme Herzen entnommen hatte – als mahnendes Beispiel für die anderen Jem’Hadar, was geschah, wenn man während einer Schlacht einen Befehl verweigerte. Taran’atars Klingen hatten sich ins Fleisch zahlreicher verschiedener Spezies geschnitten, Hunderte getötet, vielleicht Tausende. In seinen zweiundzwanzig Lebensjahren hatte er den Gründern gedient und ihr Imperium in unzähligen Schlachten verteidigt. Nun aber fühlte er sich, als sei er seinen Göttern nicht länger von Nutzen.
    Die dünne Klinge des
Kar’takin
in seiner Hand reflektierte das Deckenlicht. Taran’atar betrachtete sie und verspürte den Drang, sich seinen Weg zurück ins Dominion zu erkämpfen. Doch er unterdrückte ihn, zügelte seinen Zorn und steckte die Axt zurück in ihr Holster. Keine Waffe, sei sie noch so nützlich und tödlich, würde ihm dabei helfen, seinen aktuellen

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