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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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Gegner zu besiegen: den Schlaf.
    »Computer«, knurrte er, »wie spät ist es?« Eine leblose Stimme antwortete, und Taran’atar berechnete, knapp eine Stunde, genauer gesagt, siebenundvierzig Minuten geschlafen zu haben. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    Dieser Bedarf an Schlaf – mehrere Stunden und mehrmals pro Woche – hatte sich erst vor einigen Wochen eingestellt und begonnen, kurz bevor Bajor offiziell in die Föderation eingetreten war. Zutiefst besorgt ob seiner neuen Schwäche, war Taran’atar damals Rat suchend zu Odo gegangen. Der Gründer hatte ihm aufgetragen, sich von Dr. Bashir untersuchen zu lassen, und der hatte das Schlafbedürfnis darauf zurückgeführt, dass Taran’atar nicht länger Ketracel-White aufnahm. Die Mischung aus Enzymen und Nährstoffen im Trägerstoff des White, kombiniert mit der Methode ihrer Verabreichung, unterdrückten das Schlafbedürfnis der Jem’Hadar. Bashir hatte diesen Effekt aber nicht künstlich herbeiführen können und keinerlei Lösung gewusst. Daraufhin war Taran’atar erneut zu Odo gegangen und hatte um eine Rückkehr ins Dominion gebeten, doch der Gründer hatte sie nicht nur verweigert, sondern sogar gesagt, es gäbe ihm, Taran’atar, eine ganz neue, lehrreiche Perspektive auf die Wesen, unter denen er lebte, wenn er sich mehr wie sie verhielt.
    Taran’atar hatte gehorcht – ihm blieb keine Wahl, als dem Willen seines Gottes zu entsprechen –, doch in den Wochen seit diesem Gespräch war seine Unzufriedenheit über seine mangelhafte Eignung als Jem’Hadar-Soldat gewachsen. Sein ganzes Leben schon folgte er den Wünschen der Gründer und würde sie stets befolgen, aber wie nützte er ihnen auf Deep Space 9, inmitten von Bajoranern und Menschen, Andorianern, Trill und Ferengi? Welchen Nutzen hatte er noch für sie, wie effizient war er noch, wenn er weiterhin Schlaf benötigte?
    Keinen Nutzen
, dachte er. Diese Erkenntnis trieb ihn zu dem an, was er nun vorhatte.
    Zu seiner Linken glitt die Tür der hinteren Kabine auf. Dem Klang nach trat eine Person ein. Taran’atar drehte sich um und sah Captain Kira vor sich, und hinter ihr den zentralen Korridor des Runabouts. Kira sah anders aus als damals, als er auf die Station gekommen war. Zu jener Zeit hatte sie die rote Uniform des bajoranischen Militärs getragen, nun kleidete sie sich im Schwarzgrau der Sternenflotte. Wie ihn hatte man auch sie von ihrer Welt und unter den heimtückischen Einfluss der Föderation getrieben.
    »Taran’atar«, sagte sie. »Ich wollte Sie wissen lassen, dass wir nur noch eine Stunde von der
Mjolnir
entfernt sind.«
    Er sah ihr ins Gesicht, und obwohl sie sich während seines bisherigen Aufenthalts im Alpha-Quadranten kompetent geschlagen hatte, stieg erneut Zorn in ihm auf. Er zügelte ihn schnell. »Verstanden.«
    »Möchten Sie sich uns im Cockpit anschließen?«, fragte sie und deutete mit dem Daumen über ihre Schulter.
    »Nein«, erwiderte er. »Ich ziehe momentan das Alleinsein vor. Sofern Sie es mir nicht befehlen …« Odo hatte ihm aufgetragen, Kiras Anweisungen Folge zu leisten.
    »Nein, ganz und gar nicht«, sagte Kira. »Ich dachte nur … Ach, vergessen Sie’s.« Sie trat zurück zur Schwelle, hielt dann aber inne. »Geht es Ihnen gut?«
    »Ja«, antwortete Taran’atar – und fügte schnell »Alles in Ordnung. Danke, Captain« hinzu, damit aus seiner kurz angebundenen Art keine weiteren Fragen erwuchsen. Kira nickte und lächelte schwach, aber wenig überzeugt. Dann kehrte sie zurück zum Bug des Schiffes. Die Tür glitt hinter ihr zu.
    Nicht mehr lange
, dachte Taran’atar und sah auf die Stelle, an der Kira gestanden hatte. In einer Stunde waren sie am Rendezvouspunkt mit der
Mjolnir
, wo Bowers und Aleco die
Rio Grande
verlassen würden. Mit Kira würde er daraufhin die nächste Etappe seiner Reise antreten, und dann … und dann fand seine Zeit fernab des Dominion vielleicht endlich ein Ende.
    Odo starrte auf die Asche des gefallenen Wechselbalgs. Schmerz erfasste ihn wie ein bitterkalter Wind. Er stand reglos da, ließ die Arme hängen, und fühlte sich, als habe man ihn angegriffen.
    Dies, vermutete er, erklärte wohl die Mischung aus steigender Anspannung und Unruhe in der Großen Verbindung. Die Gründer hatten bemerkt, wie Laas und die anderen zwei Wechselbälger durch die Luft herankamen, aber sicher auch die leblose Masse des vierten. Aus eigener Erfahrung wusste Odo, welch niederschmetternde Auswirkungen der Tod eines Gründers auf alle

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