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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Frau oder einen neuen Stallknecht?«
    Aber Anatole ging gar nicht darauf ein und fuhr fort, seine Braut zu beschreiben: »Darüber hinaus sollte sie Mut haben, und Nerven aus Eisen.«
    »Warum? Planen Mylord vielleicht, ihr neben der Jagd und der Pferdezucht auch' noch die Verteidigung der Burg zu übertragen?«
    Anatole warf ihm nur einen finsteren Blick zu und zählte weiter auf: »Ich verlange nicht, dass sie eine Schönheit ist. Eigentlich wäre mir eine Unscheinbare lieber als irgendsoein Frauenzimmer, das den ganzen langen Tag nur vor dem Spiegel hockt und die anderen Männer in Versuchung führt, mich zum Hahnrei zu machen.«
    »Mylord -«, versuchte es Fitzleger noch einmal, aber der Burgherr ließ ihn immer noch nicht zu Wort kommen. »Und vor allem will ich keine mit flammend rotem Haar. Sie kann auf dem Kopf schwarz, blond, braun oder sogar grau sein, Hauptsache kein Rotschopf.«
    »Aber -«
    »Und wie ich schon sagte, sie darf nicht zierlich sein. Ein paar Rundungen zu viel stören mich nicht.«
    »Soll ich vielleicht an ihr Maß nehmen?«, konnte der Reverend sich endlich Gehör verschaffen. »Mylord, so funktioniert das leider nicht.«
    »Würde es Euch dann, verdammt noch mal, etwas ausmachen, mir zu verraten, wie Euer Geschäft funktioniert?«
    »Ich lasse mich von meinem Instinkt leiten, und wie der das bewirkt, ist ebenso unerklärlich wie Eure verschiedenen Talente. Wenn ich der Richtigen gegenüberstehe, weiß ich es einfach. Das verhält sich so ähnlich wie bei einem Wünschelrutengänger. Wenn die Rute ausschlägt, bin ich am Ziel.«
    »Meine eigene Wünschelrute hat mich schon ins Bett so mancher Dorfschönen geführt, doch keine davon wollte mir als geeignete Gemahlin erscheinen.«
    »Wovon Ihr redet, Herr, ist die schiere Fleischeslust. Wir sprechen hier aber von etwas ganz Anderem, und das wisst Ihr auch sehr gut. Bitte, Mylord, vertraut mir. Ich werde Euch Eure Braut schon finden.«
    »Wenn sie die Rechte für mich ist, werdet Ihr feststellen, dass sie alle meine Kriterien erfüllt.«
    »Das wird sich noch herausstellen, Mylord.«
    »Nein, verflucht noch mal, genau so wird es kommen!« Der Burgherr schlug mit der Faust in die Handfläche. »Ich kann mir selbst und völlig frei ein Pferd, ein Gewehr oder einen Hund aussuchen. Habe ich denn bei der Auswahl meiner Frau überh aupt kein Wörtchen mitzureden?«
    »Ich verstehe ja, wie schwer einem das fallen muss«, redete der Reverend beruhigend auf ihn ein, »und dann noch eine so delikate und persönliche Angelegenheit einem anderen Mann übertragen zu müssen. Doch habe ich Eurer Familie bislang stets treulich und zu deren Zufriedenheit gedient. Eurem Großvater habe ich Eure Großmutter gefunden, und damals war ich noch ein Jüngling. Die beiden haben lange und glücklich zusammengelebt. Ähnlich verhielt es sich mit Euren Onkeln und Vettern. Die einzige Braut, die ich nicht gesucht habe, war ...«
    Fitzleger brach ab und räusperte sich unbehaglich. Verlegen blickte er zu Boden.
    »Ihr habt meine Mutter nicht gesucht«, beendete Anatole den Satz für ihn. »Danke, aber daran muss ich nicht erinnert werden.«
    Das Bild seiner Mutter war unauslöschlich in sein Gedächtnis eingebrannt, obwohl seit ihrem Tod bereits neunzehn Jahre vergangen waren. Noch heute konnte der Burgherr ihre bleiche Haut, die feinen Knochen und das feengoldene Haar deutlich vor sich sehen; und ihre Augen würden ihn wohl für immer verfolgen.
    Ein Knabe sollte in den Augen seiner Mutter nur Liebe entdecken können, aber niemals solche Furcht. »Tut mir Leid, mein Junge«, riss der Reverend ihn aus seinen Gedanken. »Ich wollte nicht die Gespenster der Vergangenheit heraufbeschwören.«
    »An diesem Ort muss man das auch gar nicht, Fitzleger.
    Die zeigen sich nämlich hier von ganz allein, gleich, ob gebeten oder ungebeten.«
    Anatole kehrte zum eigentlichen Thema zurück. »In England muss es eine ganze Reihe von Frauen geben, auf welche diese Anforderungen zutreffen. Warum beschränkt Ihr Eure Suche nicht auf diesen Kreis?«
    »Aber, Mylord -« Fitzleger wollte widersprechen, erkannte aber rechtzeitig die Fruchtlosigkeit solchen Bemühens. So entgegnete er seufzend: »Wie Ihr wünscht, Herr. Ich werde mein Bestes versuchen, Euch eine solche Braut zu finden.«
    »Fein. Wann wollt Ihr damit beginnen? Ich möchte die Angelegenheit vor dem Sommer hinter mich gebracht haben.«
    »Ist es Eurer Lordschaft denn so dringlich damit?«
    »Nein, Seine Lordschaft will sich

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