ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose
habe zugehört, als Sie mir erzählten, bei welchen Gelegenheiten Sie das Prinzip verletzten«, sagte sie. »Bedenkt man die Ergebnisse Ihrer Unternehmungen sowie Ihre damit verbundenen guten Absichten, kann ich nicht verstehen, wieso diese ein so hohes Maß an Reue in Ihnen verursachen konnten.«
Spock blieb einen Moment lang still, und T’Vora schaute zu ihm hinüber. Schließlich sagte er: »Es sind nicht nur diese beiden Vorkommnisse, die das große Maß an Schuld in mir auslösten.« Seine Stimme war nun sehr leise, und es wirkte, als wäre ihm dieses Geständnis sehr schwergefallen. »Diese beiden Vorkommnisse hängen mit einem dritten zusammen ... einem, bei dem ich
nicht
gegen das Prinzip verstoßen habe.«
Und zum dritten Mal erzählte Spock von einer Zeitreise.
SCHNITTPUNKT
FEUERTAUFE
Spock stellte den letzten Stuhl verkehrt herum auf die Tischplatte. Hinter ihm fegte Captain Kirk den Schmutz zusammen, der seit letzter Nacht in die Mission hereingetragen worden war, so wie sie es auch am Abend zuvor getan hatten. Spock blickte zur erhöhten Plattform an einer Seite des Raums hinüber, wo der Captain Kehrblech und Abfalleimer abgestellt hatte.
Als Spock hinüberging, um die Reinigungsutensilien zu holen, mit denen sie in den vergangenen siebenundvierzig Tagen sehr vertraut geworden waren, fiel sein Blick in die Küche. Dort sah er Rik – er hatte den Nachnamen des ehemaligen Rumtreibers nie erfahren – und Edith Keeler, die gemeinsam den Abwasch nach dem Abendessen erledigten. Da trat Keeler vom Waschbecken zurück und nahm einige leere Schüsseln von der Ausgabe. Als sich ihre Blicke trafen, schenkte sie ihm ein Lächeln. Er nickte als Erwiderung und wandte sich dann wieder seiner Arbeit zu.
Er griff nach der Kehrschaufel und dem Abfalleimer und ging zum Captain hinüber, der gerade mit dem Fegen fertig geworden war. Während sie schweigend den Schmutz und Unrat beseitigten, stellte Spock Spekulationen darüber an, was im Kopf seines kommandierenden Offiziers, seines Freundes, vorgehen musste. Im Verlauf der Wochen, die die beiden bereits in der Vergangenheit der Erde verbracht hatten, war Spock Zeuge geworden, wie sich Jim in Edith Keeler verliebte, und sie sich in ihn. Schon bevor sich herausgestellt hatte, dass das Schicksal der Sozialarbeiterin eng mit den Veränderungen in der Geschichte verwoben zu sein schien, war diese Romanze aussichtslos gewesen, da die erfolgreiche Wiederherstellung der Zeitlinie in jedem Fall das Ende der Romanze bedeutet hätte. Spock zweifelte nicht daran, dass der Captain etwas unternehmen würde, sollte sich ihm die Gelegenheit zur Wiederherstellung der Zeitlinie bieten: Er würde tun, was getan werden musste, und seine Gefühle für Miss Keeler würden ihm dabei nicht im Weg stehen. Was Spock wirklich beschäftigte war die Frage, wie sich der Verlust einer augenscheinlich so besonderen Beziehung auf Jim auswirken würde.
Als sie mit dem Saubermachen fertig waren, räumte Spock die Putzutensilien weg, während Jim ihre Mäntel holte. Spock nahm seinen entgegen, und als er ihn anzog, sah er, dass Jim auch Keelers marineblauen Mantel in der Hand hielt. »Ich werde auf Edith warten«, sagte er.
»Natürlich«, erwiderte Spock. Obwohl ihm bewusst war, dass sie Edith Keeler stets im Auge behalten mussten, erkannte er auch, dass Jim mit ihr zusammen sein
wollte
.
»Hat McKenna die Bauteile schon bekommen, die Sie brauchen?«, wollte der Captain wissen und meinte damit den Transformator und die Elektronenröhren, die Spock bei dem Uhrmacher bestellt hatte.
»Ja, hat er«, antwortete Spock. »Er sagte mir, dass ich heute Abend bei ihm vorbeikommen und die Sachen abholen kann. Und das habe ich vor.«
»Sehr gut. Je mehr Informationen wir haben, desto besser«, sagte der Captain. Er wusste, dass Spock die Bauteile benötigte, um noch mehr brauchbare Daten aus dem Trikorder herauszubekommen. Ein Ausdruck der Verzweiflung huschte über Jims Gesicht, doch dann sah er zur Küche hinüber, zu Edith Keeler, und sein Gesicht veränderte sich.
»Wir sind gleich fertig«, rief ihm Keeler aus der Küche zu.
»Oh, ist schon in Ordnung, Miss Keeler«, sagte Rik, der neben ihr stand. »Ich mache das hier fertig. Sie können gehen.«
»Sind Sie sicher?«, fragte Keeler.
»Natürlich, es macht mir nichts aus«, versicherte Rik. »Gehen Sie nur.«
»Ich danke Ihnen«, entgegnete Keeler und Spock sah, wie sie sich zu Rik herüberlehnte und ihm eine Hand auf den Arm legte. Sie griff
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