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Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Titel: Dein Laecheln in meiner Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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K apitel 1
    »Wann sind wir denn endlich da?«, fragte ich schon zum dritten Mal innerhalb der letzten halben Stunde.
    »Wir haben noch zwanzig Meilen vor uns«, erwiderte Cole geduldig. »Ich denke, in gut dreißig Minuten müssten wir es schaffen. Solange der Verkehr nicht dichter wird oder wir plötzlich einen Platten bekommen.« Er grinste mich an.
    Ich stöhnte auf. Eine halbe Stunde erschien mir wie eine Ewigkeit. Ich besaß leider nicht so eine unerschütterliche Geduld wie Cole. Und ich war absolut kein Freund von langen Autofahrten. Nicht dass mir dabei schlecht wurde, aber ich fand es entsetzlich langweilig. Wenn ich nur meine CDs hätte. Die Musik im Radio war mittelmäßig bis schlecht und das ewige Gelaber dazwischen ging mir auch auf die Nerven.
    »Ich wünschte, wir hätten einfach das Portal in deinem Haus genommen und nicht eines, das zweihundert Meilen weit entfernt ist«, sagte ich frustriert.
    Cole warf mir einen Seitenblick zu.
    »Du weißt, dass das nicht ging, Faith«, erklärte er und richtete seinen Blick wieder auf die Fahrbahn. »Deine Mum und alle anderen denken, dass du bei deinen Verwandten warst, da kannst du schlecht einfach aus meinem Haus rausspazieren. Wie würdest du denn das erklären? ›Wisst ihr, da ist ein Portal in Coles Haus, das in andere Welten führt, und ich war die letzten drei Monate in einer Parallelwelt‹?«
    Ich schnaubte.
    »Ich bin nicht blöd, okay?«, erwiderte ich eingeschnappt. Ich mochte es nicht, wenn er Recht hatte. Nun ja, er konnte ruhig Recht haben. Solange es nicht bedeutete, dass ich Unrecht hatte.
    »Hey, ich meinte das nicht böse, das weißt du doch«, sagte Cole beschwichtigend und legte eine Hand auf mein Knie. »Ich will mich nicht mit dir streiten, Kerima.«
    Ich stieß einen tiefen Seufzer aus. Ich schmolz immer dahin, wenn er mich ›Kerima‹ nannte. Es bedeutete ›Liebling‹ in seiner Sprache. Mein Ärger verflüchtigte sich sofort und machte einem warmen Gefühl Platz. Dass er mich liebte war noch immer wie ein kleines Wunder für mich. Ich hielt mich nicht gerade für einen Hauptgewinn, auch wenn Cole behauptete, ich wäre hübsch.
    »Ich benehme mich fast so zickig wie Cherryl«, sagte ich entschuldigend. »Tut mir leid, aber ich bin so was von total absolut unerträglich hyperaufgeregt.«
    »Wow!«, sagte Cole lachend. »Sag so was mal vor Miss Cleveland. Die bekommt einen Anfall bei deiner Ausdrucksweise, das kann ich dir sagen.«
    Von wegen warmes Gefühl ! Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. Wenn ich ungeduldig war, dann war ich auch meist ziemlich leicht reizbar.
    »Ich warne dich, mein Lieber. Du willst dich im Moment nicht mit mir anlegen, das kann ich dir sagen!«
    »Will ich nicht?«, fragte Cole ungerührt und unterdrückte offenbar einen Lachanfall. »Erinnere mich daran, dass ich dir erst Zeit gebe dich abzuregen, bevor ich das nächste Mal mit dir Schwerter kreuze.«
    »Das wäre besser so«, brummte ich zustimmend und schaute auf die vorbeirauschende Landschaft Minnesotas. »Kannst du nicht ein wenig schneller fahren?«, quengelte ich.
    »Hier sind fünfundfünfzig Meilen erlaubt und ich fahr schon sechzig«, erwiderte Cole.
    Ich seufzte erneut.
    »Bist du wegen deiner Mum so hyperaufgeregt ?«, wollte Cole wissen.
    »Zum Teil«, erwiderte ich. »Ich meine, ich habe mein Leben lang gedacht, sie wäre meine leibliche Mutter, und auf einmal muss ich erfahren, dass sie nur die zweite Frau meines Vaters, also meine Stiefmutter ist. Nicht zu vergessen, dass mein Vater und meine wahre Mutter nicht von dieser Welt sind, oder besser waren, und ich die Auserwählte bin, und beinahe wäre ich die Braut eines Kannibalenhäuptlings geworden und ein Riesenwildschwein wollte mich fressen und ich wurde angeschossen und war tot und …«
    »Stopp!«, rief Cole hilflos. »Ich hoffe, es liegt nicht an mir, dass du jegliches Wissen über vernünftigen Satzbau verloren hast.«
    »Okay, ich halte schon meine Klappe«, sagte ich und warf einen Seitenblick auf Coles Profil. Gott! Wie ich diesen Jungen liebte. Vom ersten Moment an, als er vor etwas über drei Monaten in meine Schule kam, war ich von ihm fasziniert gewesen. Und obwohl ich eher eines dieser Mauerblümchen war, hatte er sich damals auch gleich für mich interessiert. Sehr zum Ärger unserer Schulschönheit Cherryl. Dann war Cherryl eines Tages wie vom Erdboden verschwunden, und als ich mehr darüber herausfinden wollte, landete ich plötzlich in einer anderen Welt. Von da an

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