ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose
aufregend, und Tremontaine wusste nicht recht, wie sie reagieren sollte. Sie wollte sich Spock gegenüber öffnen und bemühte sich, ihre mentalen Barrieren zu senken, von denen sie bis jetzt nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierten. Sie stellte sich vor, dass ihre Gedanken, ihr Sein frei umherschwebten und den Grenzen ihres Geistes entschlüpften. Ihre Abwehr ließ zwar nur ein wenig nach, doch als es geschah ...
Fand Spocks Geist den ihren. Sein Wesen, seine Essenz vermischte sich mit ihrer und gewährten ihr einen kurzen Blick auf alles, was er war. Er konnte sie ebenso sehen. Für eine unglaublich kurze Zeitspanne wurden die beiden eins. Diese Vereinigung war äußerst befriedigend und versprach zukünftige Freuden. Ihr Geist reagierte heftig darauf, und auch ihr Körper genoss die Erfüllung. Der Augenblick des Kontakts dehnte sich aus und dann
...
Endete er. Spocks Finger lösten sich von ihren, und sein Geist zog sich aus ihrem zurück. Die Verbindung wurde getrennt. Doch die Echos ihrer körperlichen und geistigen Berührung verweilten wie die Erinnerung an einen Kuss, nur dass der Eindruck wesentlich intensiver gewesen war.
»Gute Nacht, Alexandra«, sagte Spock erneut.
»Gute Nacht, Spock«, hauchte Alexandra. Mit großer Mühe wandte sie sich von ihm ab und betrat ihr Quartier. Sie schloss die Tür und lehnte sich dagegen.
Lebe lang und in Frieden
, dachte sie. Noch nie zuvor war ihr das als solch eine wundervolle Möglichkeit erschienen.
In der Kühle der Morgendämmerung saß Spock allein auf einer Betonbank in der Nähe des Innenhofs der Botschaft. Der große quadratische Bereich in der Mitte des einstöckigen Gebäudes wartete mit einer farbenfrohen Ansammlung verschiedenster Pflanzen auf, die über eine grüne Rasenfläche verteilt waren. Mehrere knorrige Bäume verliehen dem Ort eine gewisse Würde, und gepflasterte Wege wanden sich durch üppiges Blattwerk.
Spock hielt seine Hände vor sich und hatte die Fingerspitzen aneinandergelegt. Seine Umgebung verschwand, während er seine morgendliche Meditation durchführte. Das Zwitschern der Vögel verstummte, als er sich auf die Unendlichkeit konzentrierte. Das verschwommene Glitzern des sonnendurchzogenen Taus verschwand, als er sich die Leere vor Augen rief. Sein Geist schärfte sich und nahm in der Dimensionslosigkeit Form an. In seinem Inneren fand er Stabilität und Frieden.
Und er fand Alexandra.
Acht Tage waren vergangen, seit er ihr Interesse an ihm im Café
Noten auf dem Wasser
bestätigt gefunden und seinerseits erwidert hatte. Seitdem verbrachten sie den Großteil ihrer gemeinsamen Zeit in Gesprächen mit der alonisischen Botschafterin und ihrer Stabschefin, bei denen außerdem zwei ihrer eigenen Mitarbeiter stets dabei waren. Außerhalb des Gipfeltreffens arbeiteten sie weiterhin an einer Möglichkeit, einen Vertrag abzuschließen, der den Bau einer Sternenbasis in diesem System genehmigen würde. Sie aßen jedoch weiterhin gemeinsam zu Abend, und gestern war Spock über Nacht bei Alexandra geblieben.
Sie waren sich sehr schnell sehr nah gekommen. Spock konnte sich nicht erinnern, so etwas schon jemals erlebt zu haben. Seine Verlobung mit T’Pring, die seine Eltern bereits in seiner Kindheit arrangiert hatten, war durch das
Kal-if-fee
wieder gelöst worden. T’Pring hatte es ausgerufen, als sie zusammengebracht wurden, um ihr Eheversprechen entweder abzulegen oder sich davon loszusagen. Seine Beziehung mit Leila Kalomi war trotz der Liebe, die sie für ihn empfunden hatte, keusch gewesen. Auch er hatte sie geliebt, sich jedoch geweigert, dies ihr oder sich selbst gegenüber zuzugeben. Später auf Omicron Ceti III war Spock unter den Einfluss von Sporen geraten, die ihn seiner emotionalen Kontrolle beraubten. Erst dann hatte Spock Leila seine Liebe gestehen und sie für eine Weile mit ihr ausleben können. Und weder seine unerwartete, aber feurige Affäre mit der romulanischen Kommandantin Charvanek noch seine aus der Not heraus entstandene Vereinigung mit Saavik waren von einer Art gewesen, die es ihnen ermöglicht hätte, diese Beziehungen weiterzuführen.
Doch bei Alexandra spürte Spock das Potenzial für wesentlich mehr. Er war nicht länger das Außenseiterkind, das er auf Vulkan gewesen war. Nun versuchte er nicht mehr, sein menschliches, emotionales Erbe zu verleugnen. Endlich war er an einem Punkt im Leben angekommen, an dem er Zufriedenheit gefunden hatte – und diese auch
fühlte
. Er kannte sich selbst und
Weitere Kostenlose Bücher