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ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose

Titel: ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Hause reisen zu wollen. In all den Jahren war Sarek stets zwischen seinen diversen diplomatischen Missionen nach Vulkan zurückgekehrt.
    Spock beugte sich hinunter, ergriff seine Reisetasche und hängte sie sich über die Schulter. Doch während er den Platz überquerte, spürte er plötzlich eine Unruhe in sich aufsteigen. Er hatte einen ganzen Monat auf Vulkan verbracht, ohne seine Eltern zu besuchen oder sie wenigstens über seine Anwesenheit auf dem Planeten zu informieren. Er hatte seine Entscheidung damit begründet, dass er sich auf seinen Antrag für das
Kolinahr
vorbereiten musste und auch gar nicht sicher sein konnte, dass Sarek und Amanda schon wieder nach Vulkan zurückgekehrt waren. Falls sie im letzten Monat tatsächlich hier gewesen waren und seine Mutter erfuhr, dass er keinen Kontakt mit ihnen aufgenommen hatte, obwohl er es leicht hätte tun können – und sie würde es erfahren, denn er dachte nicht daran, sie anzulügen –, wäre sie ganz sicher verletzt. Sarek würde die logischen Gründe für Spocks Entscheidung verstehen und akzeptieren, aber seine Mutter nicht. Und sie hätte recht damit.
    Genau so wie Meisterin T’Vora recht damit hatte, mein Gesuch für das
Kolinahr
abzulehnen
, dachte Spock, während er seinen Weg über den Platz fortsetzte. Seit er erwachsen war, hatten sich seine Emotionen noch nie für einen so langen Zeitraum in einem Zustand der totalen Verwirrung befunden und seine Fähigkeit, sie unter Kontrolle zu halten, in diesem Maße versagt. Vielleicht hatte T’Vora mit ihrer Behauptung richtiggelegen, und er wollte sich tatsächlich nur dem
Kolinahr
unterziehen, damit er sich nicht mit den Ereignissen der letzten Zeit auseinandersetzen musste. Er würde darüber nachdenken und die Möglichkeit in Erwägung ziehen müssen, doch trotz allem hatte er den emotionalen Aufruhr in seinem Inneren mithilfe des Rituals beenden wollen.
    Am Eingangstor angekommen berührte Spock ein Signalfeld, das in die himmelrote Wand eingelassen war. Wenn seine Eltern zu Hause waren, würden sie gleich sein Gesicht auf einem Monitor im Inneren des Hauses sehen. Falls nicht, würde ein Netzhautscan erfolgen, woraufhin sich das Tor für ihn öffnen sollte.
    Er musste nur wenige Sekunden warten, bis sich das Tor öffnete und die beiden Flügel nach innen schwangen. Spock betrat den Hof. Die Pflanzen darin standen zu dieser Jahreszeit in voller Blüte. Ein gewundener Schieferpfad, der von kleinen weißen Blüten eingerahmt wurde, schlängelte sich durch üppiges Gras in Richtung des Hauses. An den äußeren Rändern des Hofs fand sich eine große Vielfalt weiterer bunter Blumen, und auf der großzügigen Fläche wuchsen außerdem einige Bäume.
    Als Spock sich dem Haus näherte, wurde die Tür geöffnet. Sarek trat hinaus auf den Pfad. Er trug eine dunkle Hose und eine braune Tunika. Sein graues Haar war länger als gewöhnlich. »Mein Sohn«, sagte er.
    »Vater«, entgegnete Spock, blieb vor ihm stehen und erhob seine rechte Hand zum traditionellen vulkanischen Gruß. Sarek wiederholte die Geste und trat dann zur Seite.
    »Komm herein und sei willkommen«, sagte er.
    Spock betrat das Haus und das Empfangszimmer, das Sarek und Amanda für gewöhnlich nutzten, wenn sie größere Gesellschaften zu Besuch hatten. Ein aufwendig gestalteter Brunnen mit vielen Windungen befand sich in einem viereckigen Becken in der Mitte des Raums. Das Wasser floss geruhsam aus den vielen Schalen und sorgte für ein angenehmes Hintergrundgeräusch. Niedrige graublaue Pflanzen standen an den Seiten des Raums und bildeten einen optischen Übergang von dem polierten schwarzen Boden hin zu den azurfarbenen Wänden. Einfache würfelförmige Hocker standen in unregelmäßigen Abständen im Raum verteilt, genauso wie eine Anzahl abstrakter Skulpturen. Über ihnen war die normalerweise transparente Decke leicht abgedunkelt worden, um das grelle Licht der Mittagssonne fernzuhalten.
    »Kann ich dir eine Mahlzeit anbieten?«, fragte Sarek, während er die Vordertür schloss. »Oder etwas zu trinken?«
    »Nein danke«, antwortete Spock. Er schaute sich um, und da er seine Mutter weder sah noch hörte, fragte er, ob sie zu Hause sei.
    »Im Moment nicht«, sagte Sarek. »Sie ist auf den Markt gegangen, um etwas frisches Obst einzukaufen.« Er deutete mit einer Hand auf die Hocker. »Möchtest du dich vielleicht setzen?«
    »Danke«, entgegnete Spock. Er ging hinüber, nahm die Tasche von seiner Schulter und stellte sie neben sich ab. Er

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