Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose

Titel: ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
Vom Netzwerk:
Vergangenheit aller Vulkanier repräsentieren, und an diesem Ort, der von unseren Vorfahren erbaut wurde, bringen Sie nun Ihr Anliegen vor, Spock«, sagte sie.
    Er schaute hoch zum Monument des T’Klass. Dann ließ er seinen Blick über den Altar schweifen, bevor er sich wieder T’Vora zuwandte. »Hier auf dem Sand unserer Welt entsagten unsere Vorfahren ihren animalischen Leidenschaften«, rezitierte Spock, »und retteten unsere Rasse durch die Einführung des
Kolinahrs
. Das ist es, was ich suche. Ich bitte Sie darum, T’Vora, mich auf meiner Reise zu führen.«
    »Ich nehme Ihre Bitte zur Kenntnis«, entgegnete T’Vora. Nachdem Spocks förmliches Gesuch an sie herangetragen worden war, hatte sie begonnen, seine Vergangenheit zu studieren, um ihn besser einschätzen zu können. Dabei waren ihr einige Fakten untergekommen, die seine Qualifizierung für das
Kolinahr
fraglich scheinen ließen. In ihrer Verantwortung als Meisterin war es ihr wichtig, jegliche Zweifel auszuräumen. Deshalb würde sie ihm einige Fragen stellen müssen, bevor sie sein Anliegen bewilligen konnte.
    »Spock, Sohn des Sarek«, begann sie, »Sie sind auch der Sohn von Amanda Grayson von der Erde. Ist das richtig?«
    »Ja, das bin ich«, bestätigte Spock. Sein ungerührter Gesichtsausdruck veränderte sich in keiner Weise, und auch in seiner Stimme vernahm sie keine Scham.
    »Und Sie sehen sich selbst als Vulkanier, nicht als Mensch?«, fragte sie weiter.
    »Es wäre unlogisch, mein menschliches Erbe zu verleugnen«, antwortete Spock. »Meine Mutter ist ein Mensch, folglich bin ich halb menschlich. Doch ich habe mein Leben stets als Vulkanier geführt. Ich glaube an die vulkanischen Ideale und strebe danach, sie zu erfüllen.«
    »Und doch sind Sie vor zwei Jahrzehnten gescheitert, als Sie dieses Ideal zu erreichen suchten«, sagte T’Vora.
    »Das ist wahr«, gab Spock zu, und T’Vora erkannte seine Aufrichtigkeit. »Man ließ mich zum
Kolinahr
zu, und ich studierte mehr als zwei Jahre lang unter der Anleitung von Meisterin T’Sai. Ich hatte mein Training absolviert und alle Tests bestanden. Nur das abschließende Ritual stand mir noch bevor, um mein Ziel zu erreichen. Dazu kam es jedoch nicht.«
    »Wieso?«, wollte T’Vora wissen. Hier war Spocks Privatsphäre noch intakt. Meisterin T’Sai war mittlerweile verstorben, und obwohl sie Spocks Versagen in ihrem Bericht notiert hatte, erwähnte sie nicht den Grund dafür.
    »Im Laufe des letzten Rituals nahm ein übermächtiges Bewusstsein aus dem All Kontakt zu mir auf«, berichtete er. T’Vora hob eine Augenbraue und zeigte damit, dass sie den von Spock beschriebenen Vorfall für ungewöhnlich oder gar unmöglich hielt. »Es war eine Macht, deren Denkmuster absolut perfekt erschienen. Es schien ein verwandter Geist zu sein, der bereits erreicht hatte, was mir bisher versagt geblieben war. Mir wurde klar, dass ich diesen Zustand gar nicht erreichen
konnte
, selbst mit dem
Kolinahr
nicht. Diese Erfahrung ließ meine emotionale Kontrolle zusammenbrechen.«
    »Um was für ein Bewusstsein handelte es sich?«, fragte T’Vora fasziniert.
    »Es nannte sich selbst V’Ger«, sagte Spock, und T’Vora erinnerte sich an den Zwischenfall mit der von Menschenhand erschaffenen Maschine, die ungeplant und unter rätselhaften Umständen ein so großes Wissen ansammelte, dass sie schließlich ein Bewusstsein entwickelte.
    »Nachdem ich beim Erreichen des
Kolinahrs
versagt hatte, suchte ich direkten Kontakt zu V’Ger und kommunizierte unmittelbar mit dem Bewusstsein. Ich fand heraus, dass es, obwohl es ein Stadium perfekter Logik erreicht hatte, dennoch nicht zufrieden war. Es wollte mehr. Tatsächlich suchte es nach etwas, das vielen Lebewesen innewohnt und was auch ich besaß: Die Fähigkeit, unlogisch zu handeln, die Grenzen der Vernunft zu durchbrechen, um dahinter Bedeutung und Erfüllung zu finden.«
    »Und das hat Sie dazu bewogen, Ihre
Kolinahr
-Ausbildung nicht fortzusetzen?«, fragte T’Vora.
    Spock zögerte, und der Kerzenschein warf ein flackerndes orangefarbenes Licht auf seine Gesichtszüge. T’Vora erwartete einen Ausdruck von Emotion, sah aber nichts. Spocks Unsicherheit schien also einen anderen Ursprung zu haben, verborgen in seinem Versuch, zu erklären, was ihn während der von ihm beschriebenen Zeit angetrieben hatte. »Ich wusste nicht, wie lange es dauern würde, bis man mich wieder zum
Kolinahr
zulassen würde – oder ob ich diese Gelegenheit überhaupt noch einmal erhalten

Weitere Kostenlose Bücher