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ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose

Titel: ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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würde. Dennoch wollte ich in meinem Leben vorankommen, also entschied ich mich dafür, zur Sternenflotte zurückzukehren und damit für ein Leben, das ich kannte und das mir gefiel. Als ich diesen Entschluss traf, entschied ich mich gleichzeitig auch dafür, meine Emotionen zu akzeptieren, anstatt sie abzulehnen.«
    »Sie entschieden sich für den Pfad der
V’tosh ka’tur
«, sagte T’Vora, die von seiner Enthüllung überrascht war. Spock konnte keinesfalls noch immer einer der »Vulkanier ohne Logik« sein, denn sonst hätte sie die Emotionen gespürt, die in diesem Fall in ihm brodeln würden. Doch dann dementierte Spock ihre Einschätzung seines Charakters.
    »Nein«, entgegnete er. »Die
V’tosh ka’tur
wollen keine Kontrolle über ihre Emotionen erlangen. Doch ich wollte es, und ich strebte danach, meine Emotionen mit meinem Intellekt in Einklang zu bringen. Ich strebte nach einem Gleichgewicht, genau wie die
V’tosh ka’tur
, doch ich wollte, dass meine Logik dieses Gleichgewicht bestimmt und weiterhin die vorherrschende Kraft in meinem Wesen ist. Ich lebte stets wie ein Vulkanier.«
    »Jedoch unter Menschen«, warf T’Vora ein.
    »Meistens, ja«, stimmte Spock zu.
    »Und auch nach der Trennung Ihrer
Katra
von Ihrem Körper und dem
Fal-Tor-Pan
«, sagte T’Vora, »blieb dies das Leben, das Sie führen wollten.« Noch bevor sie sich eingehender mit Spocks Vergangenheit beschäftigt hatte, hörte sie von seinem »Tod« und der anschließenden »Wiedergeburt«.
    »Ja, das stimmt«, erwiderte Spock.
    »Wieso wollen Sie sich dann von Ihren Emotionen befreien?«, fragte sie. »Sie sind beim
Kolinahr
gescheitert und haben dann noch nicht einmal versucht, Ihre Studien wiederaufzunehmen. Wieso haben Sie sich gerade jetzt anders entschieden?«
    »Es hat sehr lange gedauert, bis mir klar wurde, wie nachteilig sich Emotionen auf den Geist auswirken können und dass ich nicht in der Lage bin, sie zu kontrollieren, wie ich zuvor angenommen hatte«, antwortete Spock. »Mein Platz ist in der vulkanischen Gesellschaft.«
    T’Vora erkannte Unbehagen in der Antwort des Anwärters und wusste, dass sie nun zum Kern seines Antrags gelangt war – und sich den
wirklichen
Gründen dafür näherte. »Und welchen Platz haben Sie seit Ihrer Rückkehr in der vulkanischen Gesellschaft eingenommen?«, fragte sie.
    »Bisher nur den einen«, entgegnete Spock, »nämlich den des Anwärters auf das
Kolinahr

    Diese Antwort erschien T’Vora unvollständig. »Was ist mit dem Platz des Sohnes Ihrer Eltern?«, wollte sie wissen.
    »Seit meiner Ankunft auf Vulkan wohne ich in einer Besucherunterkunft«, erklärte Spock. »Ich habe meine Eltern noch nicht getroffen.« T’Vora brauchte keine hellseherischen Fähigkeiten, um die Selbstvorwürfe in Spocks Antwort zu erkennen.
    »Aber Sie haben bereits mit ihnen gesprochen«, sagte sie. »Sie wissen, dass Sie hier sind und von Ihrem Gesuch, sich dem
Kolinahr
unterziehen zu dürfen.«
    »Nein«, gab Spock zu. Sein Gesichtsausdruck blieb unverändert, dennoch konnte T’Vora seine Scham erkennen.
    Sie dachte darüber nach. »Über welche Emotionen haben Sie in letzter Zeit die Kontrolle verloren?«, fragte sie.
    »Trauer«, sagte Spock, aber das hätte er gar nicht tun müssen. T’Vora konnte plötzlich die ganze Schwere des schmerzlichen Verlustes spüren, der auf seinen Schultern lastete, genauso wie seine Anstrengung, dies für sich zu behalten.
    »Hervorgerufen durch den Tod Ihres langjährigen kommandierenden Offiziers«, vervollständigte sie den Satz.
    »Hervorgerufen durch den Tod meines Freundes«, berichtigte Spock, und T’Vora geriet bei dem, was nun folgte, beinahe ins Taumeln. Die Gefühle flossen nur so aus ihrem Anwärter heraus, als wäre in ihm ein Damm gebrochen, hinter dem sich seine Emotionen aufgestaut hatten. Hinter dem Bedauern, seine Eltern noch nicht besucht zu haben, sogar noch hinter der Trauer um seinen Freund stieß sie auf eine furchtbare Reue, die Spock ganz und gar beherrschte, obwohl deren Ursprung schwer zu definieren war.
    T’Vora verschloss ihren Geist vor dem Schwall an Emotionen und verstärkte die Kontrolle über ihren eigenen Verstand. Sie machte eine kurze Pause, um ihre Gedanken zu ordnen, bevor sie weitersprach. »Spock, das
Kolinahr
ist mehr als ein Lebensstil«, sagte sie. »Es ist eine Form der Existenz, die, einmal erreicht, nicht so einfach umgekehrt werden kann. Deshalb müssen die Gründe für diese Entscheidung absolut unumstößlich

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