Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten
quasi gezwungen ...“, plapperte Klaus los.
„Papperlapapp“, winkte Jürgen ab und wandte sich an Thorsten. „Gib mir mal den Wagen. Wir gehen mit den beiden schon mal nach draußen. Ihr könnt dann mit unserem Gepäck nachkommen.“ Damit verschwanden die beiden Männer mit den Schreihälsen und ließen mich alleine mit Thorsten stehen.
„Sag bloß, du bist von Hamburg hierhergereist?“, war das einzige, was mir einfiel.
Thorsten schüttelte den Kopf. Er lächelte zaghaft und ich schmolz unter seinem Anblick regelrecht dahin. Da stand er - mein Mann! In der Gestalt, wie Gott ihn erschaffen hatte. Wie hatte ich ihn vermisst!
„Ich bin schon seit einer Stunde hier auf dem Flughafen. Meine Maschine aus Chicago kam etwas früher an.“
„Und wo ist Maria?“
„In den Staaten. Da wird sie auch vorerst bleiben.“
„Vorerst?“, hakte ich misstrauisch nach. Bevor ich ihm um den Hals fiel, wollte ich mich doch vergewissern, dass ich nicht doch noch einer geisterhaften Erscheinung gegenüber stand.
„Ich habe die Jungs adoptiert. Maria war das einfach zu viel mit den Babys. Sie wollte studieren und hat wohl gemerkt, wie unglücklich ich war.“
„So, hat sie das!“
„Ja.“
„Und nun?“
Thorsten wand sich unter meinem strengen Blick. Nervös tänzelte er von einem Bein aufs nächste. Dann zuckte er schweigend die Schultern.
„Ich dachte ...“
„Was dachtest du?“ Ich sah es nicht ein, ihm den Müßiggang zu erleichtern. Immerhin hatte er mir das Herz gebrochen.
„Ich liebe dich. Ich habe dich nicht aus irgendeiner Laune heraus geheiratet. Du warst ... ähm, du bist der Mann, mit dem ich alt werden will - falls du mich noch willst ...“ Unsicher schaute Thorsten zu mir.
„Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob wir zwei noch eine Chance haben. Immerhin hast du mich schnöde wegen einer Frau sitzen gelassen ...“ Gott, konnte ich gemein sein!
„Ja, ich weiß. Und es tut mir auch unsäglich leid! Wirklich! Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich das tun. Irgendwie fühlte ich mich für die Zwillinge verantwortlich und als Maria mir die Pistole auf die Brust setzte, entweder ich komme mit und sorge für sie und die Kinder oder ich sehe weder sie noch die Jungs je wieder, da habe ich mich schweren Herzens gegen meine Liebe für dich entschieden.“
„Irgendwie ehrt dich das ...“, sagte ich schniefend.
„Können wir nicht noch einmal von vorne anfangen?“, fragte Thorsten zaghaft.
Ich schüttelte den Kopf. „Nee, das geht nicht ...“
Thorstens Gesicht sprach Bände. Enttäuscht legte er die Hände auf den Gepäckwagen und wollte ihn an mir vorbeischieben.
Ich hielt ihn am Arm fest und zwang ihn, mir in die Augen zu sehen. „Von vorne anfangen ist schwer, wenn man drei Söhne hat, die auf einen angewiesen sind. Aber ...“
„Du meinst ...?“ Plötzlich erhellte sich sein Gesicht. Wie auf Kommando warfen wir uns einander in die Arme und hielten uns fest, als müssten wir uns vor einem herannahenden Wirbelsturm schützen. Die Leute, die an uns vorbeigingen, betrachteten uns kopfschüttelnd, doch das war uns egal. Wir küssten und umarmten uns im Wechsel und fuhren erschrocken auseinander, als Klaus neben uns auftauchte und sich lauthals räusperte.
„Wenn ich das Paar dann mal stören dürfte ... es ist heiß draußen und die Zwillinge müssten mal was trinken.“
Arm in Arm verließen wir die Ankunftshalle und stießen auf einen schwer beschäftigten Jürgen, der beide Jungs auf dem Arm hielt und durch Wippen zu beruhigen versuchte.
Ich nahm ihm einen der beiden ab und betrachtete ihn. „Wer bist du denn, kleiner Mann?“
„Das ist Robin. Du kannst ihn von Kevin unterscheiden, weil er zwei Grübchen hat, wenn er lacht.“
„Super! Und was mache ich, wenn er nicht lacht?“, fragte ich lachend.
„Wir ziehen sie unterschiedlich an, bis wir herausgefunden haben, wer wer ist“, schlug Thorsten vor.
Gemeinsam gingen wir zu Johns Jeep und fuhren zu Ranch. Stevie war begeistert, dass plötzlich noch zwei Babies bei uns waren, die er betüddeln konnte und John freute sich, dass endlich Leben auf die Ranch kam.
Wir brauchten noch ganze zwei Wochen, bis das Haus von Jürgen und Klaus stand und von innen ausgebaut werden konnte. Da Johns Haus über etliche Zimmer verfügte, hatte er nichts dagegen, dass Thorsten zu mir zog und die Zwillinge ihr Zimmer gleich neben Stevies bekamen. Am ersten Abend kroch Thorsten zu mir ins Bett und streichelte mir übers
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