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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Erektion, die stundenlang anhielt. Kippte man einem Mädchen, mit dem man abends ausging, heimlich eine Prise Crank in ihren Cocktail, verwandelte es sich unter Umstanden in eine sexhungrige Bestie, deren ungezügelte Wollust einen »Zug« mit zehn Mann eine ganze Nacht hindurch ziehen konnte.
    Bennie verließ Berkeley im Jahre 1974, aber nicht etwa, weil er dabei erwischt worden wäre, wie er im Chemielabor der Universität Meth kochte – tatsächlich gehörten die jüngeren Professoren und die Assistenten zu seinen besten Kunden. Er hatte fast sechs Jahre lang ab und an Philosophie studiert, um den BA zu erwerben, aber jetzt war ihm ein Job angeboten worden, bei dem weit mehr Geld als durch Lehren oder Schreiben zu verdienen war: Er sollte für die Oakland-Loge der Satan's Brotherhood Meth kochen. Innerhalb von drei Jahren hatte Bennie den Bau von elf großen Methlabors in Oregon, Nevada und Kalifornien überwacht und nahezu der Hälfte der Bruderschaft im Norden Kaliforniens beigebracht, wie man Meth kochte. Es war fast ausschließlich sein Verdienst, dass die Bruderschaft reichlich Geld hatte, um in den achtziger Jahren ein Heer von Rechtsanwälten zu besolden, die Dutzende von Anklagen wegen Bandenkriminalität abzuwehren hatten.
    Auch jetzt, nach über zwanzig Jahren und unzähligen produzierten Chargen, verfügte Bennie noch immer über das Wissen, die Geduld, die sichere Hand und vor allem die Schnelligkeit, die man als Methkocher brauchte, und war immer noch der beste Mann auf diesem Gebiet. Außerdem war Meth – vor allem aus amerikanischer Produktion, das besser als das billige mexikanische Meth war – nie wertvoller gewesen als heute. Der Handel florierte, und Bennie hatte vor, damit noch viel Geld zu verdienen.
    Bennie überzeugte sich davon, dass alle Dichtungen und Verschlüsse seines Reaktors gasdicht waren, denn falls irgendwo Sauerstoff in den Drucktank gelangte, entstand hochgefährliches Knallgas, das eine Explosion auslösen konnte, die wie ein kleiner Atompilz aussehen würde. Als Nächstes prüfte er den Druck im Tankinneren, der weiter zurückging, was bedeutete, dass das Chloropseudoephedrin noch Wasserstoff aufnahm. Dieser Prozess würde noch etwa eine Stunde dauern. War das Meth dann einige Stunden lang mit Äther gewaschen worden und hatte eine improvisierte Trockenpresse durchlaufen, hatte er Crank für ungefähr hundertzwanzigtausend Dollar produziert.
    Seine beiden Biker waren nirgends zu sehen – vermutlich waren sie vom Bier eingeschlafen – , deshalb verließ Bennie seinen Platz am Reaktortank und ging zum Waldrand hinüber, um eine Zigarette zu rauchen.
    Der Schlüssel zur Hydrierung, der entscheidend wichtigen zweiten Produktionsetappe, war der Reaktor. Ein handelsüblicher Halbliterreaktor der Marke Parr mit Rührwerk und Heizvorrichtung kostete fast zweitausend Dollar und produzierte nur etwa ein halbes Kilogramm Meth. Noch schlimmer war, dass er wie ein Laborgerät aussah, was die Cops sofort misstrauisch machte. Also hatte Bennie sich ein eigenes Methlabor gebaut, das sich auf einem Kleinlaster transportieren ließ, nicht wie ein Methlabor aussah und weit mehr Meth produzieren konnte als handelsübliche Reaktoren.
    Dieses transportable Labor, das Bennie zu einer einsamen Westküstenranch, die der Satan's Brotherhood neben anderen in ganz Kalifornien gehörte, hinausgefahren hatte, war das Beste, das er jemals gebaut hatte. Sein Herzstück war der große Reaktor mit hundertfünfzig Liter Inhalt, der aus einem alten Kaffeeröstkessel bestand und zu dem ein großes Stromaggregat und ein Dampfdruck- und Vakuumerzeuger gehörten. Alle diese Geräte standen auf einem Kleinlaster und waren mit Teerspritzern getarnt, damit die Anlage wie ein Asphaltkessel aussah, der weder Neugier noch Misstrauen erweckte. Bennies Labor, das mehrfach größer und viel besser als ein Parr-Reaktor war, hatte rund fünfzigtausend Dollar gekostet. Es war sein ganzer Stolz, und er…
    »Hallo.«
    Bennie fuhr herum. Dort standen zwei Männer – keine zehn Meter entfernt, vielleicht sogar noch näher, Jesus, dachte er grimmig, die bewegen sich lautlos wie Dschungelkatzen! Der erste Kerl war noch jung, schlank und blond; eines seiner Augen war mit einer Klappe bedeckt, aber das andere leuchtete blau, und er trug einen langen schwarzen Ledermantel. Der zweite Kerl, ein schwarzhaariger, muskelbepackter Hüne mit der Statur eines Footballverteidigers, stand einige Schritte links hinter dem Ersten, um ihm

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