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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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ziemlich verrückt gewesen.
    Aber ich versichere Ihnen, dass ich Gregory Townsend bin – und wie Sie sehen, bin ich durchaus lebendig.«
    »Können Sie beweisen, dass Sie Townsend sind?«
    »Ah, Sie wollen einen Beweis.« Der Brite griff in seine Manteltasche, und Bennie dachte: O Scheiße, jetzt knallt er dich ab.
    Aber er zog keine Waffe, sondern ein Photo aus der Tasche. »Das zeige ich Ihnen nur, weil ich so großen Wert auf Ihre Dienste lege, Mr. Reynolds.« Er schnippte es Bennie zu. Bennie fing es aus der Luft auf, ohne den Blonden und seinen Begleiter aus den Augen zu lassen. Dann warf er einen Blick auf das Photo und erstarrte.
    Die Aufnahme zeigte Townsend, der auf etwas kniete, das wie eine Müllhalde aussah, und eine Leiche in seinen Armen hielt.
    Das Gesicht des Toten war nicht zu erkennen, weil die Stirn weggeschossen war, aber auf seinem nackten Oberkörper trug er eine von Einschusslöchern umgebene mehrfarbige Tätowierung. Sie stellte das Abzeichen des belgischen I. Fallschirmjägerregiments dar – jener Elitetruppe mit roten Baretten, der Cazaux' einst angehört hatte.
    Bennie kannte dieses Photo. Es war beinahe identisch mit dem, das mit der Meldung von dem Auffinden von Henri Cazaux' von Kugeln durchsiebter Leiche durch die Weltpresse gegangen war, nur dass Townsend auf dieser Aufnahme nicht zu sehen gewesen war. Eine Pistole wie die 9-mm-Browning Hi-Power, die er hier in der Hand hielt, war vom FBI als Tatwaffe identifiziert worden.
    »Der arme Henri«, wiederholte Townsend. »Wir hätten schon damals ziemlich reich sein können, aber der Kampf gegen die amerikanische Regierung ist seine fixe Idee gewesen. Verrückt.«
    »Jee-sus!«, rief Bennie aus. »Sie haben Henri Cazaux umgelegt…«
    »Mit Cazaux' Tod war natürlich auch seine Schreckensherrschaft über seine Partner zu Ende«, stellte Townsend nüchtern fest, während er das Photo aus Bennies starren Fingern zog und wieder einsteckte. »Aber unser gottverdammter Buchhalter hat bei FBI und Interpol ausgepackt – kurz bevor ich ihn zum Teufel schicken konnte –, so dass unsere sämtlichen Nummernkonten sofort beschlagnahmt worden sind. Ich versuche jetzt, die besten Leute seiner Organisation wieder zusammenzuholen, und ich werbe auch neue Mitglieder an. Dazu bin ich heute hier.
    Ich möchte Ihnen einen Führungsposten in meiner Organisation anbieten.«
    Großer Gott, sagte Bennie sich, der neue König des internationalen Schmugglertums bietet dir einen Posten an! Aber er wusste nicht, ob das ein Schwindel oder die Chance seines Lebens war, deshalb betrachtete er die Sache aus Erfahrung erst mal als Schwindel. »Sie handeln mit Waffen, stimmt's?«, fragte Bennie. »Von Waffenschmuggel versteh ich so gut wie nichts.«
    Townsend machte eine wegwerfende Handbewegung. »Der Waffenhandel ist nicht mehr ganz so lukrativ wie früher, Mr.
    Reynolds«, sagte er. »Der Markt ist geradezu übersättigt. Sogar Schnellfeuerwaffen, schwere Geschütze, Hochleistungsflugzeuge und gepanzerte Fahrzeuge sind heutzutage mühelos erhältlich.
    Nein, nicht Waffenhandel, Mr. Reynolds. Zumindest nicht als unser Hauptgeschäft.
    Ich rede von Methamphetaminen, Mr. Reynolds. Der Bundesstaat Kalifornien schätzt die jährlichen Einnahmen aus dem Methverkauf allein in diesem Staat auf über zweihundert Millionen Dollar – praktisch als Reingewinn und ohne Einfuhrprobleme. Mit der richtigen Kombination aus Herstellung, Vertrieb und Überwachung ließen die Einnahmen aus dem Methverkauf in ganz Amerika sich leicht auf über eine halbe Milliarde Dollar steigern.
    Sie sind Benjamin Reynolds, im Satan's Brotherhood Motorcycle Club als Bennie der Chefkoch bekannt. Sie sind erst einmal wegen Herstellung und Besitzes illegaler Drogen verurteilt worden und haben eine vierjährige Haftstrafe verbüßt – vor nunmehr acht Jahren. Aber Sie kochen seit über zwanzig Jahren Meth und unterweisen die Bruderschaft in seiner Herstellung.
    Sie sind offenbar hochintelligent und erfinderisch und ein weit höheres Salär wert, als Sie vermutlich von der Bruderschaft erhalten. Ich möchte, dass Sie die Einrichtung von tausend Ihrer fahrbaren Methlabors überwachen. Wir wollen das McDonald's der Methszene werden. Na, was sagen Sie dazu, Mr. Reynolds?«
    »Tausend Methlabors!«, rief Bennie aus. »Tausend fahrbare Methlabors? Soll das ein Witz sein?«
    »Tausend Labors dieser Art sind nur der Anfang, mein lieber Mann«, sagte Townsend mit einer Handbewegung, die Bennies Gerätschaften

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