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Staffel I Episode 02. Chinks! - Survivor: Staffel I - Episode 02

Staffel I Episode 02. Chinks! - Survivor: Staffel I - Episode 02

Titel: Staffel I Episode 02. Chinks! - Survivor: Staffel I - Episode 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Survivor
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gesagt, sie habe einen guten Geschmack.
    Ai sah, dass der Chinese ihm die Vorderzähne eingetreten hatte, und aus seinen aufgerissenen Lippen schoss das Blut. Wie sollte er sie je wieder küssen können? Wie sollte er je wieder richtig essen? Die Gedanken des kleinen Mädchens waren völlig verwirrt. Ihre Welt war aus den Fugen.
    Das alles war nicht wirklich, das konnte nicht sein …
    »Schafft den Verräter raus!«, rief der Mann, der Ais Vater so brutal getreten hatte, auf Chinesisch. »Und die Hure auch!«
    Ai wusste nicht, was eine Hure war, aber sie erkannte, dass der Chinese ihre Ma meinte, denn die beiden Polizisten zerrten sie durch die offene Wohnungstür nach draußen.
    Dann packen die beiden anderen Männer im Anzug ihren Vater, drehten ihm die Arme auf den Rücken, legten ihm Handschellen an und rissen ihn hoch. Der dritte Chinese, der Anführer, schlug ihm erneut ins Gesicht. Wieder spuckte er Blut.
    Dann schleiften sie auch ihn hinaus.
    Dem kleinen Mädchen wurde klar, dass sie ihre Eltern nie wiedersehen würde.
    Sie rief nach ihrer Mutter, während ihr die Tränen über die Wangen liefen und der Riese hinter ihr noch immer ihre Oberarme so fest umklammert hielt, dass sie kaum noch Gefühl in den Fingern hatte.
    Der Anführer der Bande trat auf Ai zu. Sein Gesicht war zu einer grimmigen Fratze verzerrt. Die Triaden!, schoss es Ai durch den Kopf. Das musste eine Bande von Verbrechern sein, die ihre Eltern entführten. Aber machten Entführer gemeinsame Sache mit der Polizei?
    Plötzlich fiel ihr ein, dass von dieser Stunde an alles anders werden sollte in der Stadt. Ma und Daddy waren besorgt gewesen, weil sie auf einmal eine andere Regierung hatten. Vieles würde sich verändern, hatte Daddy gesagt.
    Vielleicht war es das. Vielleicht regierten jetzt Verbrecher die Stadt Hongkong, und die Polizei war gezwungen, für sie zu arbeiten und ihren verbrecherischen Befehlen zu gehorchen.
    Der Chinese trat auf Ai zu. »Halt dein Maul, du kleines Miststück!«, fuhr er sie an, weil sie noch immer nach ihrer Mutter und ihrem Vater schrie.
    Dann schlug er sie, schmetterte ihr den Handrücken gegen die Schläfe, dass ihr schwarz vor Augen wurde.
    Als Letztes sah Ai, wie der Anführer der Bande sich noch einmal umdrehte und verächtlich auf Mas schönen Teppich spuckte.
    Mr Cheeky blieb als Einziger zurück.
    Aus seinem stummen, fröhlichen Lachen war jetzt ein irres Grinsen geworden.

2
    Das war fünfzehn Jahre her.
    Ai Rogers war kein kleines Mädchen mehr, auch wenn sie sich momentan kaum weniger hilflos fühlte.
    Sie sah zu dem Mann hinüber, der sich Ryan Nash nannte und Jabo nicht aus den Augen ließ. Eine Mischung aus Anklage und Unverständnis lag in seinem Blick, so wie man jemanden ansieht, den man bislang immer für einen Freund gehalten hatte und der sich nun als etwas anderes erwies – nicht gerade als Feind, aber als jemand, der nicht auf derselben Seite stand wie man selbst.
    Jabo gab den Blick zurück und nickte knapp. Es war kein entschuldigendes Nicken, eher eine Art Waffenstillstandserklärung. Zunächst würden sie zusammenarbeiten, als Team, bis sie wussten, wo sie waren und was mit ihnen geschehen war.
    Beide setzten sich wie auf ein geheimes Zeichen gleichzeitig in Bewegung. Offenbar wollten sie den Dritten im Bunde, Dr. Gabriel Proctor, nicht aus den Augen lassen. Proctor war wichtig. Ihm durfte nichts geschehen. Nur er konnte die Energiezelle aufladen, ohne die es keine Rückkehr zur Erde gab.
    Maria stand wie erstarrt neben Ai, die großen rehbraunen Augen vor Angst geweitet. Als Ai sie am Arm berührte, zuckte sie zusammen. Ai nickte in Richtung der anderen.
    »Du meinst, wir sollen ihnen folgen?«, fragte Maria. Ihre Stimme war tief und sinnlich und zitterte leicht.
    Ai nickte.
    »Sind wir bei ihnen denn sicherer?«, fragte Maria.
    Ai nickte erneut. Dabei war sie keineswegs überzeugt davon. Aber nur Proctor und die Energiezelle waren der Rückfahrschein zur Erde – falls es überhaupt eine Rückfahrt gab. Doch besser eine kleine Hoffnung als gar keine.
    Als Proctor mit Nash und Jabo die Rampe hinter sich gebracht hatte, trat ihm einer der Maskierten entgegen, offenbar der Anführer. Ein scharfer Befehl, und ringsum ruckten Waffen in die Höhe. Auch wenn Ai die Bauart der Gewehre nicht kannte, hatte sie keinen Zweifel daran, dass es sich um halbautomatische Maschinenpistolen handelte.
    Ai sah, dass der Mann, den sie für den Anführer hielt, eine Art Headset trug. Sein rechtes Ohr

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