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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Sekunden später heulte ein schrilles Pfeifen über die jetzt nicht mehr schlafende Stadt, und in der über dem Museum hängenden Wolke kam es zu zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Explosionen.
    »Hauptmann, hier spricht Major Meduna !« schallte es aus Wittmanns Ohrhörern. »Wir werden angegriffen, obwohl wir für die gegnerische Ortung nicht zu erfassen sein dürften. Aber der BüLi-Detektor 2 zeigt eine Beleuchtung vom Boden. In der Stadt sind mindestens drei Posten verteilt, die uns markieren! Bevor wir Ihre Truppe wieder hochziehen können, müssen Sie die unbedingt ausschalten !«
    »Wurde der Stahlzepp beschädigt ?«
    »Nein, die haben uns mit Luft-Luft-Raketen beschossen. Deren Sprengköpfe sind viel zu schwach für unsere massive Panzerhülle. Aber wenn die Polen panzerbrechende Waffen heranführen, sieht das anders aus. Also knöpfen Sie sich die Beleuchterposten vor !«
    »Zu Befehl! Wenn Sie inzwischen etwas gegen die Panzer auf dem Marktplatz unternehmen könnten, wäre mir wohler in meiner Haut !«
    »Zuerst müssen wir die Angreifer in der Luft ausschalten! Aber dann kümmern wir uns um die Panzer .«
    Die standen nach wie vor wie eine stumme Drohung auf dem regennassen Marktplatz, zur Unkenntlichkeit zerquetschte Pkw unter den Ketten. Die Geschützrohre der Kampfwagen waren bis zum Anschlag nach oben gerichtet, aber offenbar schwebte SZ 47 zu hoch für sie.
    Wittmann bestimmte acht Soldaten, die in Dreiertrupps gegen die drei Beleuchterposten vorgehen sollten. Deren Positionen waren von der Aufklärungsabteilung des Stahlzeppelins in die nur zigarettenschachtelgroßen Kampfrechner der Sondereinheit übertragen worden.
    Diese wiederum stellten den Kampfbereich mit den markierten Einsatzpunkten wie ein ziviles Navigationsgerät auf einem kleinen Folienbildschirm am Armband dar - oder überspielten ihn wie jetzt als eingespiegeltes Bild in die Optiken der Nachtsichtgeräte.
    Magnus winkte seinem Oberfeldwebel. »Posner, Sie halten hier die Stellung! Melden Sie sich sofort, wenn sich bei den Panzern etwas bewegt !«
    »Zu Befehl! Aber wenn mir die Bemerkung erlaubt ist, Herr Hauptmann: Ich sollte den Stoßtrupp führen, und Sie sollten hierbleiben und den Einsatz koordinieren !«
    »Ich weiß Ihre Sorge um mein Wohlergehen zu schätzen, Posner. Aber ich bin nicht in die Thule-Truppen eingetreten, um weiterhin in Büros oder in der Etappe zu versauern. Ich finde es ganz und gar nicht gut, mich in einer urdeutschen Stadt gegen polnische Truppen verteidigen zu müssen. Aber wenn ich etwas nicht gut finde, werde ich grimmig. Und das beste Mittel gegen diesen Grimm ist noch immer ein wenig kampfsportliche Betätigung !«
    Er gab den acht ausgewählten Soldaten ein Ziel und huschte mit ihnen zum Hinterausgang. Posner ging mit dem Gewehr im Anschlag an einem der zerschossenen Fenster wieder in Stellung und behielt wie der Rest der Truppe den Marktplatz mit den Panzern im Auge.
    *
    Als sie aus dem Museum traten, fiel Wittmann sofort die Dunkelheit auf. Das Licht der Scheinwerfer auf der anderen Seite hinter den Panzern war so grell, daß er nicht bemerkt hatte, daß die Polen offenbar die Stromversorgung der Stadt unterbrochen hatten. Keine Straßenlaterne funktionierte noch, aus keinem Fenster fiel mehr ein Licht.
    Wieder hatte der Gegner in seiner Konfusion einen Fehler begangen, denn die Dunkelheit störte nur ihn selbst, nicht aber Wittmanns Truppe.
    In der Wolke über dem Museum leuchtete es rötlich auf, und mehrere Flugkörper entfernten sich röhrend von dem Stahlzeppelin. Magnus wußte, daß es sich um Luftabwehrraketen vom Typ Wgr 38 »Alswidr« handelte. Jedes der großen Luftschiffe hatte 26 Raketen dieses Typs an Bord, die normalerweise in ausfahrbaren Werfern unter der Panzerhülle verborgen waren. Diese Raketen waren mit das Modernste, was das Reich Thule entwickelt hatte: Sobald ihre Suchköpfe ein fliegendes Ziel erfaßt hatten, war es so gut wie vernichtet.
    Kaum waren die Raketen davongezischt, heulten oben in der Luft die Schnellfeuerkanonen des Typs Gustloff HF 21 los. Jeder Stahlzeppelin verfügte über vier ausfahrbare Drehtürme mit diesen Zweizentimetergeschützen, zwei am Bug, zwei am Heck, jeweils an Unter- und Oberseite. Die beiden Türme an der Unterseite waren in Aktion getreten und beharkten die Panzer auf dem Heumarkt.
    Die elektrisch angetriebenen achtläufigen Rotationskanonen verschossen 38 000 Projektile pro Minute - zu viel für die dünne Panzerung der altersschwachen

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