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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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polnischen Kampfwagen. Während er mit seinen beiden Begleitern die Frauenstraße entlangstürmte - an die Krächzlaute, mit denen Polen ostdeutsche Städte und Straßen benannten, würde er sich niemals gewöhnen -, hörte Wittmann hinter sich zwei dumpfe Explosionen.
    »Zwei Feindpanzer vernichtet !« meldete Posner über Helmfunk. »Die anderen ziehen sich zurück !«
    Das Tosen der Schnellfeuergeschütze erstarb. Thule-Truppen schossen nicht auf geschlagene Feinde. Doch Wittmann wußte, daß sich die Situation rasch ändern konnte. Vermutlich führten die Polen schon längst Verstärkung heran. Sie verfügten über moderne Leopard-2-Panzer aus bundesdeutscher Fertigung sowie über Luftabwehrgeschütze, die auch einem Stahlzeppelin gefährlich werden konnten - zumindest, wenn er so tief über dem Boden schwebte wie gegenwärtig SZ 47 und dazu noch von feindlichen Beleuchtern markiert wurde.
    Noch während Magnus und seine beiden Begleiter durch die dunkle Frauenstraße huschten, ging am Himmel ein Licht auf: Aus den tiefhängenden Wolken tauchte ein brennender Düsenjäger auf, eine MiG 29.
    Wittmann erkannte die charakteristische Form der Maschine sofort. Er hatte noch in Diensten der Bundesrepublik gestanden, als die ihren gesamten Bestand dieser hochwertigen Maschinen für einen Euro an Polen verschenkt hatte. Die Jagdbomber hatten nicht einmal 1300 Flugstunden hinter sich gebracht, waren also noch so gut wie neu, als sie von der Regierung Kohl verschenkt wurden.
    Die Luftwaffe hatte sie sogar selbst nach Bromberg geflogen (das man »politisch korrekt« Bydgoszcz nannte, obwohl es ebenso eine urdeutsche Stadt war wie Stettin) und auch noch den Treibstoff für den Überführungsflug bezahlt. Der Hauptmann hatte nie verstanden, wie eine souveräne Regierung derart handeln konnte.
    In dieser Nacht jedenfalls verloren die Polen mindestens eine der Maschinen, die ihnen so unverhofft in die Hände gefallen waren: Die »Alswidr«-Raketen von SZ 47 hatten zugeschlagen und aus der MiG ein brennendes, waidwundes Wrack gemacht.
    Im Feuerschein war deutlich zu sehen, daß die Abdeckungshaube der Pilotenkanzel fehlte: Der Flugzeugführer hatte seine Maschine mit dem Schleudersitz verlassen. Aber er hatte es versäumt, sie vorher auf einen ungefährlichen Kurs zu bringen.
    Und so kroch sie auf ihrem letzten Flug einsam und unkontrolliert von der Oder her über die verdunkelte Stadt dahin, bis sie am Kaiser-Wilhelm-Platz keine Kraft mehr hatte, sich in der Luft zu halten, am Boden einschlug und explodierte - mitten im Stadtzentrum.
    Sie mußte noch jede Menge Treibstoff und Munition an Bord gehabt haben, denn die Explosion war gewaltig und erhellte den westlichen Nachthimmel. Mit Bedauern dachte Wittmann an die zahlreichen Zivilisten, die in diesem Augenblick ihr Leben verloren hatten, weil ein im Kampf besiegter Offizier nur an das eigene Überleben gedacht hatte, anstatt seine soldatische Pflicht zu erfüllen.
    *
    Etwas weiter die Straße hinauf flackerte ebenfalls Licht, blaues diesmal. Wittmann hob die Hand und gab seinen beiden Begleitern das Zeichen, anzuhalten. Ein Streifenwagen der örtlichen Polizei stand mit aufgeblendeten Scheinwerfern und blinkender »Leuchtreklame« auf dem Dach mitten auf der Straße. Zwei Polizisten in Uniform diskutierten laut mit zwei Soldaten in Kampfanzügen. Magnus verstand kein Wort, denn die Männer redeten polnisch.
    Aber er konnte sich gut vorstellen, worum es bei dem Streit ging. Einer der Polizisten deutete immer wieder zornig auf das Feuermeer in der Innenstadt und dann auf den Apparat, den die beiden Soldaten auf dem Bürgersteig aufgebaut hatten: einen hochmodernen UV-Bündellichtwerfer zur militärischen Zielerfassung und -beleuchtung.
    Der Polizist hatte etwas dagegen, daß die Soldaten die friedliche Stadt in ein Schlachtfeld verwandelten. Verständlich. Der Mann war dem Offizier auf Anhieb sympathisch.
    Magnus gab dem Obergefreiten neben sich einen Wink. Wie er es mit seiner kleinen, aber feinen Truppe in den letzten Monaten immer wieder geübt hatte, sprangen er und der Soldat vor, umfaßten jeder den Hals eines der beiden Kameraden von der anderen Feldpostnummer mit dem rechten Unterarm, stützten die rechte Hand am linken Oberarm ab und drückten gleichzeitig mit der linken Hand den Kopf ihres jeweiligen Gegners nach vorn.
    So wurde in Sekundenbruchteilen die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen, und die beiden Polen sackten bewußtlos zu Boden.
    Für die nächsten zehn

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