Star Trek – Deep space Nine
der Grenzen der Scanner-Hardware bewusst war. Sie reichte ihm ein Padd, auf dem sich ein umfassendes Protokoll der Suche befand. »Wir haben Eindringlingsalarm gegeben und durchkämmen nun jedes Deck einzeln.«
Vaughn stutzte. »Falls sein Angriff auf Kira und Ro ein erster Schritt gegen die Station gewesen sein sollte, ist er inzwischen vermutlich unterwegs zum unteren Kern. Von dort aus könnte er die Sicherheitsmechanismen deaktivieren, die diesen vor einer Überladung schützen.«
Dax nickte. »Das war auch meine Vermutung. Ich habe den primären und sekundären Zugriff auf den Stationskern gesperrt und zwanzig Sicherheitsleute nahe den primären Hitzewandlern positioniert.«
»Wo ihre Körperwärme und ihr Geruchsprofil von niemandem aufgespürt werden kann«, erkannte Vaughn, beeindruckt von den Fortschritten, die Dax im taktischen Bereich machte. »Gute Arbeit. Haben Sie ein Suchteam losgeschickt?«
»Ja, Sir. Bowers hat die Leitung.«
»Gute Wahl.« Vaughn sah zum Kontrolltisch, der sich im Zentrum der Ops befand. Den Blick auf die dortige schematische Darstellung der Station gerichtet, fragte er sich, wo überall sich ein Jem’Hadar verstecken konnte. Welche Wege würde er wählen, um Deep Space 9 zu schaden und Besatzung wie Bewohner zu töten? Allein die Wartungsröhren erstreckten sich über Kilometer hinweg, und in den unteren Decks gab es außerdem noch inaktive Erzrutschen und Transportkanäle. Falls Taran’atar getarnt blieb, konnte er sich nahezu endlos unentdeckt in diesen ungenutzten Bereichen der Station aufhalten.
Die Jagd hatte begonnen – doch im Moment war sich Vaughn nicht sicher, wer hier eigentlich wen jagte.
Kapitel 3
Kira
Unglaublich schwer, ein Sturz durch formenlose Leere, Schrecken und Zweifel ohne Stimme …
Kira drehte sich nach rechts, als sie den Phaser zog. Die kalte Klinge in ihrem Fleisch war wie der Biss einer Schlange mit Eiszähnen. Taran’atar verschwand, tarnte sich. Ro lag auf dem Deck, und obwohl sie sich nicht rührte, leuchtete sie noch, war nach wie vor mit dem Leben verbunden.
Die Welt war fort, die Zeit zu Ende.
Ein Gang zwischen den stummen Polen des Lichts und der Dunkelheit, durch eine windlose Weite, durch unendliche Einsamkeit, und die furchtbare Last der temporalen Existenz fällt ab wie vertrocknete Haut …
Erinnerungen glitten vorbei, Sandkörner in der Uhr ihres Bewusstseins. Die Gesichter derer, die sie geliebt und verloren hatte – fast zu schnell, um sie zu erkennen. Da war Shakaar, dort Bareil, dann ihr Vater. So viele sinnlose Tode: Ziyal, Marritza, Jadzia. Ein Leben voller ungesühnter Missetaten: die Gemetzel von Gallitep, ihre untertänige Mutter, das Messer in ihrer Brust …
Alte Erinnerungen flohen vorüber, gingen ineinander über und verschwanden, verblassten im Äther des Vergessens
.
Eisiger Regen fiel auf das Basislager der Widerstandsgruppe, spülte den Schlamm die Hügel hinab. Kira Nerys kauerte unter einem Stück Plane und presste den Rücken an den breiten Stamm eines
Kava
-Baumes. Blitze zogen weiter unten über die von Nebel bedeckte Ebene, energetische Gabeln, die die Nacht für Sekundenbruchteile zerrissen und ihre grünlichen Echos in Kiras Netzhäute brannten. Der Feind war nah, also durfte es in dieser Nacht weder Feuer, noch Laternen geben. Nur Dunkelheit und die Kälte des Winters.
Untergang. Namenlos. Leer
.
Major Kira hielt den sterbenden Aamin Marritza in den Armen. Die tödliche Wunde in seinem Rücken änderte nichts an der Schuld, die in seinem Blick lag … Kira weinte, als sie neben Bareil stand. Er lag sterbend auf einem Biobett in der Krankenstation, wo sich sein Verstand langsam verabschiedete und seine letzten Momente zu einer grässlichen Parodie des Lebens verkommen ließ, das er geführt hatte … Es geschah ohne Warnung, und schon beim Klang des Schusses, bei dem Lichtblitz, wallten die ersten Schreckensschreie auf, und Chaos verbreitete sich in der Menge wie Feuer in einem trockenen Wald. Überall Hektik und Verwirrung. Kira sah Shakaar tot umfallen. Er war endlich wieder mit seinem
Pagh
vereint, das – wie sie später erfahren würde – schon vor Monaten erloschen war, als der Parasit sich seines Körpers bemächtigt hatte.
Gefangen in einer endlosen Strömung, fortgerissen wie Nebelschwaden in einem Sturm, treibend zwischen kalten und fernen Sternen …
Kirayoshi für Keiko und Miles zur Welt bringen. Die erste Liebe. Die Wärme eines ersten Kusses. Der Geschmack von etwas Süßem.
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