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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Klingoninnen, und ihr Schrei hallte von den Oberflächen der Raffinerie wieder, bis ihn die Dunkelheit der nahenden Nacht verschluckte.
    Der Staub legte sich. Jonu spürte, wie die Kraft ihren Körper verließ. Ihr Blut bildete eine magentafarbene Lache, die von Harkoums trockenem, nimmersattem Boden aufgesogen wurde. Donnerschläge brachten das Land zum Beben, und ein erstes Prasseln kündete vom einsetzenden Regen.
    Die Cardassianerin stand vor Jonu, das
d’k tahg
der Klingonin in der Hand, und sah sie leidenschaftslos an – Jonu erkannte darin den Blick einer Könnerin, wie sie selbst eine war. Blutiger Schleim sammelte sich unter Jonus Zunge, und sie spuckte ihn aus. »Ich verblute«, sagte sie.
    »Ich weiß«, erwiderte die Cardassianerin.
    Jonu fokussierte ihren Blick auf die Ehrenklinge, die einst ihre gewesen war. »Sie könnten mir den Tod einer Kriegerin gewähren.«
Und mir nah genug kommen, dass ich meine Hände um Ihren knochigen grauen Hals legen kann
.
    »Könnte ich«, entgegnete die Cardassianerin. Dann steckte sie das
d’k tahg
in den Gürtel, den sie lässig um die tarnfarbene Jacke geschlungen hatte.
    »Haben Sie kein Ehrgefühl?«, schrie Jonu wütend.
    »Schon«, antwortete die andere Frau. »Aber ich bin schlau genug, keiner Klingonin zu trauen, die ihre Schlachten des Geldes wegen führt. Sie sind keine Kriegerin … sondern eine Söldnerin. Sie haben keine Ehre.« Als sie sich zum Gehen wandte, fielen die ersten Regentropfen und besprenkelten den Staub rings um Jonu mit kleinen, dunklen Flecken.
    »Ich kann Ihnen meinen Disruptor zuwerfen«, rief Jonu ihr nach. »Sie könnten es auch aus der Ferne beenden.«
    Die Cardassianerin drehte sich zu ihr um. »Wenn Sie Ihren Disruptor erreichen, dann beenden Sie’s doch selbst.«
    »Nein«, sagte Jonu. »Das ist nicht die klingonische Art.«
    »Verstehe. Und ich schätze, Sie würden Ihre von Breen gefertigte Waffe auch nicht heimlich zur Detonation bringen und mir als eine Art Granate zuwerfen wollen … oder?« Ihre Mundwinkel zuckten, und der Hauch eines arroganten Lächelns schlich sich auf ihre Züge.
    Jonu kam beides seltsam vertraut vor. »Kenne ich Sie?«, fragte sie und mühte sich vergebens, das Gesicht der Frau in der Dunkelheit auszumachen.
    Dann zog die Cardassianerin die Kapuze vom Kopf. Darunter kam kurzes rabenschwarzes Haar zum Vorschein. »Nein«, antwortete sie. »Das bilden Sie sich nur ein.« Abermals wandte sie sich ab und verschwand in der Nacht.
    Zurück blieben der Regen und ein pechschwarzer, sternloser Himmel. Von Finsternis umschlossen lag Jonu unter dem umgestürzten Metall und Schrott. Schwindel und Müdigkeit übermannten sie, je mehr Blut sie verlor, und schon bald gab sie ihr Gesicht den ätzenden Regentropfen preis. Sie wusste, dass dies ihre letzten Momente waren, und stählte ihren Geist für die Reise nach
Gre’thor
.
    Als sie den letzten Atemzug tat, wusste sie plötzlich, woher sie die Augen der Cardassianerin kannte. »Ertränkt sie in einem Fluss aus Blut«, bat sie ihre Vorfahren flüsternd.

Kapitel 2
Deep Space 9
    Dieses Gesicht
.
    Captain Kira sah in Taran’atars Richtung. Ihr Blick war trüb und unfokussiert, es lag kein Lebensfunke mehr darin. Sie erwiderte das unverwandte Starren des Jem’Hadars nicht. Taran’atar fragte sich, ob das auf ihre schwindende Kraft zurückging oder Ausdruck ihres Tadels war. Kira lag auf der Seite, halb an die Korridorwand gelehnt und inmitten einer sich rasch ausbreitenden Lache ihres eigenen hellroten Blutes. Es roch angenehm metallisch, aber er genoss den Geruch nicht. Seine Klinge steckte noch in ihrer Brust. Sie hatte ihr Herz nicht verfehlt.
    Neben Kira, gleich vor dem Turbolift, der seinem Quartier am nächsten war, lag Lieutenant Ro im Gang. Ihr verdrehter Oberkörper zeugte von der Schwere ihrer Verletzungen. Es war klug gewesen, zunächst die Sicherheitschefin auszuschalten. Kira war erfahrener im Nahkampf, doch hätte er sich zuerst ihr gewidmet, hätte er der zweiten Bajoranerin die Chance zur Gegenwehr gegeben und sich nicht nur auf ein Ziel konzentrieren können. Also hatte er Ro aus dem Verkehr gezogen und sich erst danach um Kira gekümmert.
    Nun drückte er auf die Taste, die den Lift rief.
    Als er zu Kira hinabsah, wallte Zorn in ihm auf. Auch wenn ihn der Gründer Odo an diesen elenden Ort geschickt und ihm aufgetragen hatte, die Völker und Sitten des Alpha-Quadranten zu studieren, konzentrierte er seine Wut nun einzig auf die bajoranische

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