Star Trek - [der Roman zum Film]
Steuerkonsole rang.
» Captain !«, ertönte Scotts Stimme über die Brückenlautsprecher. » Wir sind am Rand der Schwerkraftquelle gefangen. Sie hält uns fest!«
» Gehen Sie auf Maximum Warp! Drücken Sie drauf, Scotty!«
Aus den Tiefen des Maschinenraums erhob Scotty seine Stimme über das angestrengte Heulen der Maschinen.
» Ich kitzle aus dem Mädchen alles raus’, was da ist, Captain!«
» ›Alles was da ist‹ ist nicht genug!«, schoss Kirk zurück. »Was haben Sie noch?«
Scotts Gedanken rasten. » Wenn wir den Kern abstoßen, wird die Schockwelle, mit der er an der Anomalie detoniert, vielleicht ausreichen, um uns frei zu strampeln – wenn sie uns nicht vorher umbringt. Und wenn das schief geht, haben wir keine Energie mehr. Dann werden wir mit Sicherheit reingesaugt!«
Kirk sah zum Steuer hinüber. »Mister Sulu! Statusbericht!«
»Wir halten immer noch unsere Position gegenüber der Anomalie, Captain, aber wir kommen aus dieser Sackgasse nicht heraus. Wenn wir nicht bald freikommen, werden wir Stück für Stück an Boden verlieren, bis wir über den Umkehrpunkt gezogen werden.«
Kirk brauchte nicht mehr zu hören. »Machen Sie es, Scotty!«, schrie er in das Mikrofon am Kommandosessel. »Sonst sind wir so oder so tot!«
Im Maschinenraum schlug Scotty auf eine Reihe Kontrollen, schloss eine Schutzhülle auf und gab den Katastrophencode ein, den jeder Ingenieur bereits in den ersten Lektionen seines Studiums auswendig lernen musste. Dann legte er simultan zwei parallele Schalter um, die jetzt rot blinkten. Der gesamte Maschinenraum erbebte einmal heftig, als der Warpkern aus dem Heck des Schiffes geschleudert wurde.
Weil der aktivierte Warpkern mitten in der Bewegung abgestoßen wurde, schnellte er nach hinten. Als er auf die Singularität traf, setzte er seine gesamte Energie in einer einzigen gigantischen Explosion frei.
Ein Licht, so hell, dass man nicht hineinsehen konnte, erleuchtete eine winzige Ecke des Sonnensystems. Es gab kein Geräusch.
Das war auf der Enterprise nicht der Fall. Die Schockwelle umfing das Schiff, das jetzt so schnell wie möglich mit Impulsgeschwindigkeit in die Gegenrichtung floh. Auf den Decks flog alles durch die Gegend, was nicht niet- und nagelfest war. Die künstliche Schwerkraft fiel kurz aus und ließ alles und alle abheben, die nicht angeschnallt waren oder sich an etwas festhalten konnten. In der Sekunde, als die Schwerkraft wieder einsetzte, schleuderten Körper und Dinge wieder zu Boden oder auf umstehende Möbelstücke. Ein kollektives Stöhnen hallte durch das Schiff, weil fast jedes Mannschaftsmitglied Beulen, Blaue Flecken oder schlimmere Verletzungen davongetragen hatte. Paradoxerweise waren die einzigen, die nicht verletzt wurden, die Patienten, die auf der Krankenstation in ihren Betten gesichert waren. Innerhalb eines einzigen Wimpernschlags war die gesamte Mannschaft völlig am Ende.
Genau wie ihr Schiff.
Aber es war nicht zerbrochen.
Und trotz des Drucks, des Schmerzes und der Drohung mit der völligen Auslöschung ihrer Selbst, ihres Schiffes und der Welt, deren Überleben gänzlich in ihrer Hand lag, sind auch sie nicht zerbrochen.
EPILOG
Es ist erstaunlich, wie schnell Menschen von einer bevorstehenden Katastrophe in tägliche Routine zurückfinden. Auf der Erde, bei der Sternenflotte, war noch viel zu tun. Letzte Kurse, die so rüde unterbrochen worden waren, mussten noch abgeschlossen werden. Persönliche Angelegenheiten, die die hastig Aufgebrochenen unerledigt gelassen hatten, erforderten sofortige Aufmerksamkeit. Die Seminare, die während der Notlage auf Eis lagen, wurden jetzt fortgesetzt. An der Akademie ersetzten weltliche Befehle schnell und glatt den verzweifelten Versuch, den Planeten zu retten.
Die Männer und Frauen der Abschlussklasse, die der Mannschaft der Enterprise zugeteilt waren, bildeten keine Ausnahme. Sie waren im Laufe weniger Tage von Studenten zu Rettern geworden und jetzt wieder zu Studenten. Den frisch beförderten Offizieren wurden bestimmte Spielräume und Vorrechte eingeräumt, wenn sie mit einer Aufgabe ein wenig in Verzug gerieten oder wenn jemand wegen eines Termins bei seinem Counselor eine Simulation verpasste.
Spock hatte nicht mit derlei Handicaps zu kämpfen. Genau wie an den letzten Vormittagen überwachte er im Hangar der Akademie die Zuteilung von Nachschub. Alle Dämonen, die seine Seele quälten, hatte er fest im Griff. Er hatte sie in die finstersten Tiefen seiner Psyche verbannt, wo
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