Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier
mich einfach aufzumachen.
Ich verließ die Taverne und landete auf der xenexianischen Straße. Es wehte ein kühler Wind. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit ich dort drin verbracht hatte. Während ich meinen Mantel enger um mich zog, begann ich, die Straße hinabzulaufen. Plötzlich zögerte ich. Caps Worte über eine Geschichte verfolgten mich noch immer, und die Neugier war in diesem Moment stärker als all meine anderen Empfindungen. Ich drehte mich um und lief zurück, um Cap zu fragen, was es damit auf sich hatte.
Doch ich konnte den Eingang nicht finden.
Ich war sicher, dass ich mehrere Male an der Position der Tavernevorbeikam, und doch war sie nicht mehr da. Es gab keine Lücke in der Häuserreihe, und es schien, als ob die anderen Geschäfte und Wirtshäuser näher zusammengerückt wären, so als wollten sie einen der ihren vor neugierigen Augen schützen. Um auszuschließen, dass ich die falsche Straße entlanglief, ging ich zur nächstgelegenen Kreuzung und umrundete den Block. Nichts. Fort. Vollkommen verschwunden. Es schien eigentlich nicht möglich … und doch war es so. Irgendwie hatte es der Captain’s Table geschafft, sich aus dem Staub zu machen.
Ich dachte an Geistergeschichten, die ich mal gehört hatte, seltsame Berichte von Visionen und dergleichen, die ich früher halb scherzend mit meinen Freunden austauscht hatte. Doch in jener Nacht war ich davon überzeugt, dass sich vor meinen Augen ein sehr ähnliches Erlebnis tatsächlich abgespielt hatte. Vielleicht war es ein Ausblick auf das Leben der Krieger nach dem Tode gewesen … ähnlich dem Walhalla Ihrer Wikinger auf der Erde. Oder ich hatte mich nur in einer Art Spukhaus befunden. Eventuell hatte sich auch eine bizarre interdimensionale Anomalie mitten in einer Geschäftsstraße von Calhoun niedergelassen und mir den Zugang erlaubt. Wer konnte das schon wissen?
Oder ich bekam einfach nur zu wenig Schlaf …
Entschlossen, zumindest etwas gegen den letztgenannten Umstand zu tun, ging ich in die Nacht hinein, ohne mich noch einmal umzublicken. Ich tat dies mit Absicht und fester Entschlossenheit: Ein Teil von mir befürchtete, dass ich den Ort nicht wiedersehen würde, obwohl er sich mir so eindeutig präsentiert hatte, und der andere Teil sorgte sich darum, dass der Captain’s Table irgendwie wieder aufgetaucht war. Wenn dem so gewesen wäre, hätte ich nicht widerstehen können, erneut hineinzugehen … und hätte mich vielleicht nie wieder imstande gefühlt, ihn zu verlassen.
Das war mein erster Besuch im Captain’s Table.
Dies …
Dies ist die Geschichte meines zweiten …
DIE ZWEITE BEGEGNUNG
Ich wurde vor Langeweile fast wahnsinnig.
Zum, wie mir schien, hundertsten Mal las ich die Meldungen der Sternenflotte über den Dominion-Krieg. Als das Türsignal meines Bereitschaftsraumes ertönte, hörte ich es zuerst gar nicht. So vertieft war ich in die Nacherzählungen der verschiedenen Schlachten und Scharmützel. Tatsächlich bemerkte ich erst etwas, als die Stimme meines Ersten Offiziers, Elizabeth Paula Shelby – »Eppy«, wie ich sie nannte, wenn ich sie necken wollte – »Captain!« rief, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Ich sah ungeduldig auf und fragte mich, warum sie nicht vor mir stand, als mir klar wurde, dass sie sich immer noch auf der anderen Seite der Tür befand und darauf wartete, dass ich ihr die Erlaubnis zum Eintreten gab. »Herein«, sagte ich.
Die Tür glitt auf und Elizabeth kam herein.
Es gibt da etwas, was Sie über Elizabeth wissen müssen: Ich liebe sie. Wie verrückt und aus ganzem Herzen. Selbst nachdem wir unsere Verlobung gelöst hatten, habe ich niemals aufgehört, sie zu lieben. Sie ist meine Seelenverwandte, meine bessere Hälfte, meineLebensgefährtin … wie man es auch nennen will, das ist sie für mich. Und doch kann ich ihr das niemals so direkt sagen. Wissen Sie, ich kenne mich. Ich muss immer die Kontrolle behalten, und wenn ich ihr meine Gefühle gestehen würde, wäre das so, als ob ich ihr einen Teil von mir schenken würde, den ich nicht aufgeben will. Um Elizabeth so aufrichtig zu lieben, wie ich es will, müsste ich mich so weit bringen, dass ich nicht mehr ohne sie leben kann. Doch ich habe einfach zu viel Tod und Gewalt gesehen. Ich habe immer und immer wieder mir nahestehende Personen verloren. Ich kann mich nicht einmal an eine Zeit erinnern, als der Tod für mich noch keine Wirklichkeit, sondern ein abstraktes Konzept war. Die allererste Erinnerung, die ich
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