Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
Lächeln fiel in sich zusammen wie der Kern eines Neutronensterns, als sich die Ausstiegsluke der Armstrong zischend öffnete. »Der Admiral befindet sich immer noch an Bord?«
»Er begleitet uns bei dem romulanischen Einsatz« , sagte Deanna und benutzte dabei einen so neutralen Tonfall, den sie sonst nur während Pokernächten offenbarte. »Er wird solange an Bord der Titan bleiben.«
Rikers Augenbrauen zogen sich so auffällig zusammen, dass auch das beste Pokerblatt nichts mehr genutzt hätte. »Commander, ist sich der Admiral darüber im Klaren, dass dieses ›Solange‹ wegen des Auslaufdatums der Titan fast zwei Wochen dauern wird?«
»Ja, Sir. Er sagt, er freut sich darauf, die Zeit hier zu verbringen, deswegen habe ich ihm ein VIP-Quartier zugewiesen.«
»Das ist ja … wunderbar. Wir sehen uns auf der Brücke. Riker Ende.« Er und Vale erhoben sich und verließen das Shuttle.
Wenigstens scheint es nicht so, als würde er versuchen, unser Auslaufdatum vorzuverlegen , dachte er mit nicht geringer Erleichterung, während er geistig eine schier endlos wirkende Liste von grundlegenden, aber bis jetzt erst teilweise erledigten Aufgaben durchging.
Aber während er neben Vale auf den nächsten Turbolift zuging, begann er sich zu fragen, ob er nun erfahren würde, wie sich eine dreizehntägige Inspektion anfühlte.
Kapitel 6
U.S.S. Titan, Sternzeit 56979,5
Nachdem die erste Woche vorüber war, bemerkte Troi, dass sie sich zunehmend unruhig fühlte. So sehr, dass sie ein paar Sitzungen mit Counselor Huilan, einem ihrer beiden Kollegen in der psychiatrischen Abteilung der Titan , verabredet hatte. Sie war froh über die Anwesenheit des hart arbeitenden männlichen S'ti'ach. Das nur einen Meter große Wesen ähnelte einem dicken, blaupelzigen, zweifüßigen Bären mit Rückenstacheln und zusätzlichen Armen. Huilan lächelte mit seinen entblößten säbelähnlichen, weißen Schneidezähnen und betrachtete sie mit seinen großen, unergründlichen schwarzen Augen. Währenddessen lauschte er geduldig ihren Problemen und bot gelegentlichen Zuspruch an. Trotz seiner geringen Größe verrichtete Huilan leicht die Arbeit von zwei humanoiden Counselorn. Das war ein wahrer Gewinn auf einem Schiff, dessen weitgehend verschiedenartige Besatzung so viele Möglichkeiten für interpersonelle Spannungen mit sich brachte. Nachdem die Sternenflotte Trois ursprüngliche Anfrage für einen vier-Personen Counselor-Stab halbiert hatte – hatte das Sternenflottenkommando in seiner unendlichen Weisheit doch entschieden, dass die Summe von drei Counselorn, einschließlich Troi, mehr als ausreichend sein sollte, um jede 350-Personenbesatzung zu bewältigen, ungeachtet der Zusammenstellung – war sie doppelt dankbar für den unermüdlichen Einsatz des kleinen S'ti'achs im Interesse der Moral auf der Titan .
Dessen ungeachtet fühlte Troi sich an Tag dreizehn von Admiral Akaars Besuch auf der Titan unbehaglich. Es war nicht so, dass Akaar besonders überheblich gewesen wäre, oder unverhohlen unfreundlich. Aber der hochgewachsene, imposante Capellaner war allgegenwärtig, und seine andauernde wachsame Nähe war offensichtlich mehr als der Hälfte der Besatzung auf die Nerven gegangen, während sie sich abmühten, das Schiff für seine geänderte Mission bereit zu machen – eine neue Tagesordnung, die an sich schon eine Menge Besorgnis auf einem Schiff hervorrief, das eher für seine wissenschaftliche Qualifikation ausgesucht worden war als für seine diplomatische Kompetenz. Lieutenant Pazlar hatte Troi erzählt, wie frustriert sie durch den Admiral war, der das Labor der Stellarkartographie während eines Großteils der täglichen Alphaschicht im Grunde genommen in seinen persönlichen Kommandoposten verwandelt hatte. Die zierliche Elaysianerin hatte das Labor wegen seiner einstellbaren Gravitationsmöglichkeiten beinahe als ihren ganz privaten Bereich zu schätzen begonnen. Troi wusste, wie sehr Pazlar neben ihrem Quartier die wenigen Orte auf der Titan schätzte, wo sie auf ihren allgegenwärtigen Exoframe verzichten konnte. Akaar drückte den Lieutenant förmlich nieder, er bürdete ihr bildlich gesprochen mehr als dem Rest der Besatzung auf.
Troi konnte aber auch nicht anders, als die Faszination des Admirals für die Zusammenstellung der Titan-Besatzung zu bemerken, besonders an dem unüblich großen Anteil nichthumanoider Spezies. Mitarbeiter wie Orilly Malar von Irriol, eine doppelte Seltenheit, da sie
Weitere Kostenlose Bücher