Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Titel: Star Trek - Titan 02 - Der rote König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
Vom Netzwerk:
Keru
starrte durch das Frontfenster des Shuttles Ellington , während die
Mondtrümmer in feurigen Streifen durch die Atmosphäre auf die Oberfläche des
Planeten fielen. Im Glas sah er die anderen Mitglieder seines Rettungsteams
reflektiert, die hinter ihm standen. Sie alle waren erschöpft und ziemlich
durch den Wind. Er versuchte, ihnen ein starker Anführer zu sein, doch gab es
Momente, in denen er spürte, wie schwer es ihm fiel, überhaupt noch bei
Bewusstsein zu bleiben. Die Wunde in seiner Brust war nicht vollends verheilt,
und ihm war klar, dass er Dr. Ree dazu gedrängt hatte, ihn ein wenig vorschnell
aus der Krankenstation zu entlassen. Hätte Ree gewusst, dass er unmittelbar an
den Evakuierungsflügen über Oghen teilnehmen wollte, hätte er sich vielleicht
versucht gefühlt, Keru mithilfe eines Kraftfeldes dazubehalten.
    Aber ich
werde hier gebraucht ,
sagte er sich. Jeder wird gebraucht. Kaum ein Mitglied der Titan -Besatzung,
die junge Mutter Olivia Bolaji einmal ausgenommen, nahm nicht in irgendeiner
Funktion an diesen Rettungsmissionen teil.
    Ensign
Reedesa Waen, die Zähne vor lauter Konzentration fest zusammengebissen, warf
ihm einen kurzen Blick zu. Die Bolianerin war eine gute Pilotin, obwohl das
nicht ihr eigentliches Einsatzgebiet war. Keru sah, wie sich auf der Erhöhung,
die ihr azurblaues Gesicht in zwei Hälften teilte, Schweißtropfen bildeten.
    »Ich hoffe,
dieser Hagelsturm aus brennendem Mondgestein erledigt uns nicht«, sagte sie mit
einer Stimme, deren ruhiger Tonfall leicht erzwungen wirkte. »Es ist schon
schwierig genug, den räumlichen Störungen auszuweichen, ohne sich auch noch
über Steinbrocken sorgen zu müssen, die uns zermahlen könnten.«
    »Sie machen
das schon«, sagte Keru und klopfte ihr auf die Schulter. Dann wandte er sich
den anderen Mitgliedern seines Teams zu. Kent Norellis, der menschliche
Astrobiologe, der ihm gegenüber romantische Absichten zu hegen schien, wie
unwillkommen auch immer. Schwester Kershu, eine Edosianerin, war aufgrund ihrer
drei Arme und äußerst geschickten Hände bei medizinischen Notfällen besonders
wertvoll. Und Lieutenant T'Lirin, die vulkanische Sicherheitsoffizierin, die
sich als ziemlich robust erwiesen hatte – nicht nur während des kürzlich
stattgefundenen Überfalls auf das Vikr'l-Gefängnis, sondern auch während der
letzten drei Evakuierungsflüge vom Orbit zur Planetenoberfläche und zurück.
    »Das hier
muss unser letzter Durchgang sein«, sagte Keru, auch wenn es ihm schwerfiel.
»Der Raum destabilisiert sich hier einfach zu schnell. Wir haben unser Bestes
getan, und wenn wir noch mehr Evakuierungsflüge unternehmen, schaffen wir es
nicht mehr heim.«
    Norellis
drehte sich, um einen Monitor zu kontrollieren, auf dem die Signallampe eines
Sensors leuchtete. Seine Finger glitten über das danebenliegende Panel. »Wir
haben eine weitere kleine Flüchtlingsgruppe gefunden, Commander. Nur zehn oder
zwölf Personen. Aber es scheint, als wären sie nicht im Freien. Sie verstecken
sich unterirdisch, in einer Höhle. Ich habe Schwierigkeiten, sie mit dem
Transporter zu erfassen.«
    »Steuern
Sie auf ihre Koordinaten zu«, befahl Keru. »Wir verschwinden hier nicht mit
leeren Händen.«
    Augenblicke
später schwebte das Shuttle etwa zwanzig Meter über einer Siedlung, die in eine
Hügellandschaft gebaut worden war. Doch machte schon ein oberflächlicher Blick
auf den Schutt und den von überall kommenden Rauch deutlich, dass nur noch
wenig von dem Dorf stand. Um die Lage noch zu verschlimmern, bebte der Boden.
Weite Risse öffneten sich und spuckten geschmolzenes Magma und Fontänen aus
heißem Dampf aus.
    »Das
Grundgestein ist völlig instabil«, sagte Norellis, und seine Stimme klang
nahezu panisch. »Wir können nicht landen. Und die Höhlen, in denen sich die
Überlebenden verstecken, enthalten zuviel Kelbonit, um sie ohne
Musterverstärker rausbeamen zu können.«
    »Dann gehen
wir rein«, sagte Keru. Er wandte sich zu T'Lirin. »Sie, ich und Kent. Jeder von
uns nimmt einen Musterverstärker. Wenn es uns gelingt, die Überlebenden an
einem Ort zu versammeln, können wir sie wahrscheinlich gefahrlos beamen.«
    Das Shuttle
kippte nach Backbord und schleuderte sie alle auf diese Seite des Gefährts. Als
sie sich aufgerappelt hatten und wieder auf ihren Plätzen saßen, brüllte Waen
eine Entschuldigung: »Tut mir leid. Unter uns brach eine große Magmagrube auf.«
    Keru fühlte
sich, als hätte man seine Innereien aufgeschlitzt,

Weitere Kostenlose Bücher