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Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Titel: Star Trek - Titan 02 - Der rote König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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farbenprächtigen Raumanomalie untergegangen
– eine wunderschöne blaue Welt, nur ein Jahrhundert nach der Ankunft der
Ur-Neyel in der kleineren M'jellan-Wolke besiedelt, ausgelöscht durch die
Bewegungen des Schläfers.
    »Vielleicht
wird der Schläfer uns verschonen, wenn wir die Versöhnungsrituale durchführen«,
sagte Nozomi mit leiser, verängstigter Stimme.
    Anders als
Nozomi machte sich Frane keinerlei ernsthafte Hoffnung darauf, verschont zu
werden, egal was für ein göttlicher Zorn über die gesamte Region hinwegfegen
würde. Auch hielt er sich solcher Gnaden nicht für besonders würdig. Aber er
war bereit und gewillt, das meditative Ritual durchzuführen, wenn auch nur im
Interesse seiner Begleiter, deren Glaube in die Wirksamkeit der antiken
einheimischen Rituale seinen eigenen deutlich überstieg. Warum sollten
schließlich seine Mitreisenden dem Tod entgegentreten, wenn es doch seine Vorfahren und nicht ihre gewesen waren, die den Zorn des Kosmos auf sich
gezogen hatten?
    Während sie
immer noch die Schiffsinstrumente im Blick behielt, trennte Lofi eines ihrer
schuppigen, regenbogenfarbenen Oberkörpersegmente ab. Ihre, an mehreren Stellen
miteinander verbundenen, Arme und Sensorcluster machten sich sofort daran, die
für das Ritual benötigten Materialien auf dem Deck vor dem Sichtschirm zu
arrangieren. Sie flitzte mit entschlossener Geschicklichkeit hin und her,
bedeckte etwa einen Quadratmetrik mit einer präzisen Anordnung
verschiedenfarbiger Erde von der Heimatwelt der Sturr und vermischte sie mit
mehreren Tropfen ihrer eigenen klebrigen Körperflüssigkeiten, die sie aus
Drüsen unter den Armen ihres unabhängig agierenden Körpersegments entnommen
hatte.
    Frane
senkte seinen Kopf und verschloss seine Augenklappen vor dem irgendwie
verstörenden Ritual. Fasaryl begann, ein leises blökendes Geräusch zu machen.
Sein Lied jagte Frane einen Schauer über die Wirbelsäule. Er wusste, dass die
archaischen Worte, die Fasaryl sang, viel älter waren als die ältesten
Vorfahren der Neyel von der Alten Aerde.
    Nach nur
ein paar Dutzend Herzschlägen war Fasaryl am Ende seines Ritualgesangs, als
erwartete er etwas Bedeutsames. Frane öffnete seine Augenklappen einen Spalt
und warf einen Blick nach oben. Dort sah er, dass die Energieranken immer noch
auf dem Schirm zu sehen waren. Das Bild war unverändert. Der Oghen wiederholte
seine Worte und als Lofi mit einstimmte, bildete ihre künstliche Stimme einen
seltsam blechernen Gegenpunkt zu Fasaryls schwermütigem, tiefem Singsang.
    Das Bild
auf dem Schirm fuhr hartnäckig mit seiner langsamen und statischen Pirouette
fort. Was habe ich denn erwartet? , dachte Frane und schmunzelte in sich
hinein. Hätte der Schläfer uns antworten sollen? Habe ich wirklich erwartet,
dass er genau in diesem Moment wach wird und verspricht, uns vor der Zerstörung
zu retten, die uns bevorsteht?
    Es würde
keine gedruckten Einladungen geben, um die Apokalypse von einem sicheren
kosmischen Balkon aus zu verfolgen. Wenn der Schläfer endlich erwachte, wenn
seine geheimnisvollen Träume nicht mehr da waren, um die bloße Existenz des
M'jellan-Raums aufrechtzuerhalten, würde Frane verlöschen, zusammen mit allem
anderen, was sich innerhalb der nächsten Hundert Pars'x befand – genau wie es
die Physikpriester der His'lant vorhergesagt hatten.
    In diesem
Moment ging ein Alarm los und riss Frane aus seiner melancholischen Träumerei.
Das Geräusch ließ Nozomi hochfahren und ihre Hände und Füße fanden instinktiv
Halt an einem der an der Decke angebrachten Stege des Kontrollraums.
    »Frane!«,
rief Lofi. In ihrer normalerweise gleichmäßigen synthetischen Stimme lag eine
ungewöhnliche Dringlichkeit. »Ich erfasse mehrere Schiffe, die sich der
Energiewolke mit hoher Geschwindigkeit nähern. Sie kommen direkt auf uns zu.«
    Ein
eiskalter Knoten böser Vorahnung bildete sich in Franes Magen. »Was für
Schiffe?«
    »Neyel-Militär,
zylindrische Formation. Sie wollen, dass wir uns zurückhalten und darauf
vorbereiten, an Bord ihres Flaggschiffs teleportiert zu werden.« Lofi richtete
einen ihrer Augenstiele direkt auf ihn. »Sie haben ausdrücklich nach dir
gefragt, Frane.«
    Der Knoten
in Franes Bauch zog sich plötzlich zusammen wie die Schlinge eines alten
Sklavenfängers. Ihm fiel nur ein einziger Militäroffizier ein, der nach seinem
Namen fragen würde.
     
     
    »Bringt den männlichen
Neyel-Gefangenen unverzüglich zu mir«, befahl Drech'tor Gherran. Seine Augen
blieben

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